Verdiente 27:30-Niederlage im Champions-League-Spitzenspiel / Löwen zwischenzeitlich sieben Tore hinten / Vorentscheidung im Kampf um Platz zwei
Für die Löwen ist der vor der Partie angepeilte zweite Platz in der Gruppe durch die Niederlage in weite Ferne gerückt. Vardar hat nun alle Chancen, sich das Heimspielrecht bis zum Viertelfinale zu sichern. „Das Problem war vor allem am Anfang die Abwehr, da haben Beweglichkeit und Härte gefehlt. Später haben wir uns dann auch noch schlechte Würfe genommen und einfach viel zu viele technische Fehler gemacht. Man muss ehrlich sein: Gegen Vardar und andere Top-Teams ist das zu wenig, mit denen können wir uns aktuell nicht messen“, sagte ein tief enttäuschter Nikolaj Jacobsen. Der Löwen-Trainer ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Wir sind zu instabil, und das schon über Monate hinweg. Ich glaube, wir müssen realistisch sein, und zugeben, dass wir momentan nicht das Niveau haben, das wir uns wünschen.“
Skopje startet stark
Auf der Platte zeigt sich Skopje als der befürchtet knüppelharte Gegner. Mit großem Drang in die Tiefe und viel Dynamik im Eins-gegen-eins legen die Mazedonier in der Offensive ein immenses Tempo an den Tag – ganz anders als in den vergangenen Duellen. Ohne die Rückraum-Schützen Vuko Borozan und Ex-Löwe Sergej Gorbok setzt Coach Parrondo auf Geschwindigkeit. Den Löwen schmeckt das gar nicht. Sie laufen von Beginn an einem Rückstand hinterher, den zunächst noch Kapitän Andy Schmid mit dem ersten Löwen-Tor 2019, Jerry Tollbring und Patrick Groetzki jeweils ausgleichen können. Beim 3:5 sind die Gäste dann erstmals zwei Tore weg, so auch beim 6:8 (14.). Von da an verlieren die Löwen neben dem Zugriff in der Abwehr auch noch den Schwung im Angriff, treffen schlechte Entscheidungen und liegen beim 6:10 (17.) vier und beim 7:12 dann sogar fünf Tore hinten (19.).
Jacobsen nimmt früh die zweite Auszeit
Doch statt der erhofften Steigerung gibt es zum Auftakt von Durchgang zwei einen heftigen Dämpfer. Per Doppelschlag stellt Skopje wieder auf sechs Tore Vorsprung. Igor Karacic, der bis dahin überhaupt nicht zu stoppen ist, legt das 13:19 nach (34.). Das 14:19 von Alex Petersson bedeutet das erste Tor eines Rückraum-Halben der Rhein-Neckar Löwen. Skubes 14:20 bringt postwendend die nächste Enttäuschung für die Löwen, die nach wie vor den Rückraum der Mazedonier nicht zu bändigen verstehen. Auch nicht, als Andreas Palicka mit einer Parade und Petersson mit einem Gegenstoßtor auf 17:21 verkürzen (40.). Skopje hat immer eine Antwort parat, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Nun forciert der Titelträger von 2017 wieder das Kreisspiel, Stojanche Stoilov macht das 17:22 und das 18:23 (43.).
Löwen kämpfen, Skopje bleibt cool
Rhein-Neckar Löwen – Vardar Skopje 27:30 (12:16)
Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid (9/2), Sigurdsson, Radivojevic, Tollbring (2), Groetzki (1), Abutovic, Guardiola (1), Taleski, Petersson (4), Mensah (2), Lipovina, Kohlbacher (8)
Skopje: Milosavljev, Ghedbane – Kristopans (4), Karacic (6), Skube (3), Stoilov (6), Dissinger, Dibirov (7), Shishkarev (2), Cupic (2), Kalarash, Vojvodic, Kiselev, Nenadovski, Popovski, Kizic
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Roberto Garcia Parrondo
Schiedsrichter: Stevann Pichon / Laurent Reveret (Frankreich)
Strafminuten: Abutovic (4), Petersson (2) – Kalarash (4), Dissinger (2)
Siebenmeter: 2/3 – 1/3
Löwen: Tollbring verwirft Siebenmeter (6.)
Skopje: Cupic scheitert an Appelgren (13./42.)
Spielfilm: 0:1, 1:2, 2:3, 3:3, 3:5, 4:5, 4:7, 6:7, 6:10, 7:10, 7:13, 9:14, 9:16, 12:16 (HZ), 12:18, 13:18, 13:19, 14:19, 14:21, 17:21, 17:22, 18:22, 18:23, 20:25, 20:27, 22:27, 24:28, 25:30, 27:30 (EN)