Badener nach Auswärtserfolg zurück auf Rang drei in der Bundesliga
Zwei Punkte und wieder auf Rang drei: Die Rhein-Neckar Löwen haben am Sonntagabend mit einem 37:28 (17:8)-Erfolg bei der MT Melsungen den dritten Platz in der Toyota Handball-Bundesliga zurückerobert. Vor 3410 Zuschauern in der Kasseler Rothenbach-Halle waren Uwe Gensheimer mit acht und Guðjón Valur Sigurðsson mit sieben Treffern die erfolgreichsten Werfer bei den Löwen.
Wie schon beim Champions-League-Achtelfinale unter der Woche gegen RK Zagreb mussten die Löwen auch gegen die Nordhessen auf Bjarte Myrhol verzichten. Der Kreisläufer laboriert an einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel und fiel ebenso aus wie Børge Lund. Den Rückraumspieler plagen Rückenbeschwerden. Ohne die beiden Norweger starteten die Badener zunächst nervös und unkonzentriert und konnten einige Chancen nicht nutzen. Aber diese Orientierungsphase war nur von kurzer Dauer, nach knapp zehn Minuten fanden die Löwen in ihr Spiel. Und wie: Nach der ersten Führung durch Rechtsaußen Groetzki zum 2:3, traten die Schützlinge von Trainer Gudmundsson ab Mitte des ersten Abschnitts das Gaspedal durch. Fünf Treffer in Folge – auch nicht unterbrochen durch die Auszeit von MT-Coach Michael Roth – bedeuteten das 4:11 (19.). Und bis zur Pause ließen die Badener auch nur noch vier weitere Tore der Hessen zu: Acht Gegentreffer waren Ausdruck einer sehr guten Defensive. Das war mit die beste Abwehrleistung, die in dieser Saison von den Löwen zu sehen war. Aus einer aggressiven, hellwachen Defensive heraus gelangen den Löwen leichte Tore – vor allem Linksaußen Uwe Gensheimer konnte sich immer wieder auszeichnen: Er traf bereits in den ersten 30 Minuten sieben Mal ins Schwarze. Grzegorz Tkaczyk markierte beim 5:15 die erste Zehn-Tore-Führung (26.).
Bereits in der 17. Minute gab es das Comeback: Nach etwas mehr als sechs Monaten meldete sich Michael Müller auf dem Bundesliga-Parkett zurück. Der Linkshänder erklärte im Anschluss an seine Rückkehr nach überstandenem Kreuzbandriss: „Nachdem mit Bjarte Myrhol und Börge Lund unser etatmäßiger Mittelblock ausfiel, haben wir das mit Einsatz und Willen kompensiert. Das war eine sehr gute Teamleistung, die Mannschaft hat es mir leicht gemacht, wieder reinzukommen.“ Und nachdem es mit insgesamt drei Toren auch im Angriff für Müller klappte, wirkte der Halbrechte einfach nur erleichtert: „Schön, dass die lange Leidenszeit endlich vorbei ist.“
Nun warten auf die Löwen zwei richtig dicke Brocken: Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) müssen sie in einem vorgezogenen Spiel beim THW Kiel ran, am Samstag (19 Uhr) kreuzt dann die SG Flensburg-Handewitt in der Mannheimer SAP ARENA auf. Am Montagabend gehen die Blicke der Löwen allerdings zunächst in Richtung Wien. In der österreichischen Hauptstadt wird ab 18.30 Uhr das Viertelfinale in der Champions League ausgelost.
MT Melsungen: Kelentric, Feshchanka (ab 31.) – Vasilakis (5), Vuckovic (4), Sanikis (3) – Karipidis (7/2), Allendorf – Danner (4) – Brovko, Schöngarth (2), Mansson (n.e.), Schweikardt, Sania (n.e.), Torbica (n.e.), Zufelde, Dacevic (3).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 27. bis 30. und ab 46.) – Stefánsson (2), Šešum (3), Tkaczyk (5) – Groetzki (2), Gensheimer (8/2) – Gunnarsson (2) – Roggisch, Schmid, Bielecki (4), Müller (3), Sigurðsson (7), Čupić (1).
Strafminuten: Brovko (2), Karipidis (2), Schöngarth (2), Vuckovic (2) – Tkaczyk (2), Müller (2), Bielecki (2).
Disqualifikation: Roggisch (47. dritte Zeitstrafe).
Trainer: Michael Roth – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 3410.
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg).
Spielfilm: 2:1 (3.), 2:5 (11.), 4:11 (19.), 5:12 (22.), 5:15 (26.), 7:16 (29.), 8:17 (Halbzeit) – 11:18 (35.), 14:21 (37.), 15:24 (41.), 18:28 (48.), 19:32 (52.), 24:34 (57.), 28:37 (Endstand).
Zeitstrafen: 4 / 6.
Siebenmeter: 3/2 – 3/2.
MT Melsungen: Allendorf scheitert an Szmal.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Feshchanka.
Beste Spieler: Vasilakis – Szmal, Sigurðsson.