Rhein-Neckar Löwen

Tag der Unentschieden – zwei Löwen schon in der Hauptrunde

EM 2014, 3. Tag: Island – Ungarn und Tschechien – Mazedonien remis, Dänemark und Spanien mit jeweils zweiten Erfolgen

Weltmeister Spanien, Europameister Dänemark und Island haben sich am Dienstagabend als erste Mannschaften für die Hauptrunde bei der Europameisterschaft in Dänemark qualifiziert. Die Spanier (mit Gedeon Guardiola) und die Dänen (mit Niklas Landin Jacobsen) sind in den Gruppen A und B nach zwei Spieltagen noch verlustpunktfrei. Island erkämpfte sich ein Remis gegen Ungarn und ist damit auch schon eine Runde weiter.

Die Spanier hatten unerwartet harten Widerstand der Norweger zu brechen, bei denen Bjarte Myrhol mit sieben Treffern bester Torschütze war. „Das war wahrlich nicht einfach“, gestand auch Guardiola, der einen Treffer zum knappen 27:25-Erfolg beisteuerte. Vor allem Torwart Ole Erevik führte die Norweger mit seinen insgesamt 18 Paraden immer wieder heran. Nach der spanischen 12:8-Halbzeitführung kippte das Spiel, zehn Minuten vor dem Ende führte Norwegen mit 22:20, doch dann brach der Hamburger Joan Canellas den Widerstand mit fünf eiskalt verwandelten Siebenmetern in den letzten acht Minuten.

Während Spanien nun im finalen Spiel der Gruppe B gegen Island ein Remis reicht, um Gruppensieger zu werden, müssen Myrhol & Co. die Ungarn schlagen, um in die Hauptrunde einzuziehen. „Aber wir wollen natürlich gewinnen, um mit vier Punkten weiterzukommen“, sagte Guardiola.

Bei den Isländern war Löwe Stefan Sigurmannsson kurzfristig aus dem Kader gestrichen und durch Olafur Gudmundsson ersetzt worden. Gegen Ungarn hatten die „Wikinger“ einen ganz schwachen Start und lagen schnell 4:8 hinten. Doch dank der Kieler Aron Palmarsson (acht Tore, gewählt als bester Spieler seines Teams) und Gudjon Valur Sigurdsson kamen sie wieder zurück, setzten sich nach dem 15:16 zur Pause schnell auf 20:17 ab. Doch im Gegensatz zur Auftaktniederlage gegen Spanien (27:34) gaben sich die Ungarn nicht auf, im Gegenteil: Durch Gabor Ancsin (bester Spieler seines Teams und siebenfacher Torschütze) hielten sie die Partie bis zum letzten Wurf offen. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 27:2 – mit dem beide Trainer leben konnten. „Wir hätten lieber zwei Punkte gehabt, aber dieser eine Zähler kann in der Endabrechnung äußerst wichtig sein“, meinte Aron Kristjansson, während sein ungarischer Kollege Lajos Mocsai befand: „Das war ein klarer Aufwärtstrend, wir sind im Turnier angekommen, diesen Schwung wollen wir in unserem letzten Spiel gegen Norwegen nutzen.“

Dramatisch war es auch im ersten Spiel der Gruppe A zugegangen, wo sich Mazedonien und Tschechien- die beide ihre Auftaktpartien verloren hatten – 24:24 trennten. Überragender Spieler der Partie war die mazedonische Tormaschine Kiril Lazarov, der sensationelle 12 Treffer erzielte. Dem stand vor allem in der Endphase Pavel Horak (Füchse)  in Nichts nach – er kam auf acht Tore, darunter sechs der sieben letzten tschechischen Treffer. Nach dem anfänglichen 6:3 des Balkanteams konnte sich keine Mannschaft bis zum Abpfiff auf mehr als zwei Tore absetzen, die letzten Minuten gerieten zum Krimi. Beim 23:22 lagen die Tschechen erstmals nach der Pause wieder vorne, am Ende aber waren beide Mannschaften mit dem Remis zufrieden.

Somit wird in Gruppe möglicherweise die Tordifferenz über den dritten Hauptrundenteilnehmer entscheiden müssen. Am Donnerstag trifft Mazedonien auf Österreich, die Tschechen treten gegen Dänemark an.

Und die EM-Gastgeber hatten es ebenfalls nicht so leicht wie gedacht, bis die wieder starken Österreicher mit 33:29 besiegt waren. Niklas Landin Jacobsen stand im Gegensatz zum Auftakterfolg gegen Mazedonien nicht 60 Minuten zwischen den Pfosten, sondern teilte sich den Job mit Yannick Green. Am Ende standen sechs Paraden für Landin Jacobsen zu Buche.  Überragender Spieler der Partie war der frühere dänische Welthandballer Mikkel Hansen mit neun Toren bei zehn Würfen. Bei Österreich traf Maximilian Herrmann fünfmal.  Nach dem vorentscheidenden 29:22 13 Minuten vor dem Ende nahmen die Dänen zwei Gänge raus, Österreich kam heran, konnte den Titelverteidiger aber nicht mehr gefährden.

Am Mittwoch kann Löwe Kim Ekdahl du Rietz mit Schweden ebenfalls schon den Einzug in die Hauptrunde perfekt machen. Nach dem klaren Auftaktsieg gegen Montenegro ist das „Drei-Kronen-Team“ in Gruppe D in Kopenhagen auch klarer Favorit gegen Weißrussland, im zweiten Spiel dieser Gruppe trifft Kroatien auf Montenegro.

Um Wiedergutmachung für die Auftaktniederlage gegen Frankreich geht es in Gruppe C in Aarhus für den Löwen Sergei Gorbok, der mit den Russen gegen die Löwen Rajko Prodanovic und Nikola Manojlovic im serbischen Trikot antritt. Mit einem Sieg können die Serben ebenfalls schon in die nächste Runde einziehen – genau wie im zweiten Spiel der Gruppe die Franzosen gegen Polen.

Die Ergebnisse des dritten EM-Tages im Überblick:

Gruppe A in Herning:
Mazedonien – Tschechien 24:24 (10:11)
Österreich – Dänemark 29:33 (12:18)

Gruppe B in Aalborg:
Ungarn – Island 27:27 (16:15)
Norwegen – Spanien 25:27 (8:12)

Am Mittwoch, 15. Januar, geht es in den Gruppen C und D wie folgt weiter:

Gruppe C in Aarhus:
Russland – Serbien (18 Uhr)
Polen – Frankreich (20.15 Uhr, ab 20.10 Uhr live auf Sport1)
Gruppe D in Kopenhagen:
Montenegro – Kroatien (18 Uhr, ab 17.55 Uhr live auf Sport1)
Weißrussland – Schweden (20.15 Uhr)
 

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