Löwen beweisen Riesenmoral und erkämpfen 27:27 beim TBV Lemgo
Was für ein Nervenkrimi! Die Rhein-Neckar Löwen krallten sich am Mittwochabend in allerletzter Sekunde einen Zähler. Bravo! Für eine ganz unglaubliche Aufholjagd! Die Badener trennten im Bundesliga-Duell vom TBV Lemgo mit 27:27 (12:13), nachdem sie in der mit 3911 Zuschauern gefüllten Lipperlandhalle zeitweise schon mit sechs Toren zurückgelegen hatten.
Im zweiten Durchgang brauchten die Löwen zunächst erneut zu viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen, sie agierten zu langsam und scheiterten ein ums andere Mal an Keeper Lichtlein im Kasten. So zog Lemgo zum 18:15 (40.) davon. Und während die Hausherren weiter zu leichten Toren kamen und nach einem technischen Fehler der Badener zur ersten Vier-Tore-Führung vollendeten – 20:16 (43.), schickte sich Lichtlein an, das Torhüterduell für sich zu entscheiden. Auszeit Löwen. Wieder so ein Fehler, aber Petersson passte auf. 20:17. Groetzkis fünfter Treffer. Aber Lemgo blieb am Drücker. Schmid vergibt seinen zweiten Siebenmeter. Und Sorrentino zum 22:17 (46.). Die Badener nun mit der Brechstange, aber der TBV ist frischer, kriegt die Abpraller. Die Badener wechseln die Torhüter erneut, nun wieder Landin für Stojanovic und sie stemmen sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Allen voran Alex Petersson, der einen Doppelpack zum 23:19 markiert, Groetzki per Siebenmeter – ein 3:0-Lauf der Löwen.
Auszeit Lemgo. Die Gudmundsson-Sieben zeigt Charakter und Leidenschaft, dann bekommt Roggisch eine Zeitstrafe. In Unterzahl kassieren sie das 20:25 (54.). Aufgeben gibt’s nicht. Schmid, Sigurmannsson, Groetzki in Überzahl. Die Badener holen auf. Myrhol zum Anschluss. Das war nichts für schwache Nerven. 25:24 (58.), Bechtloff mit seinem achten Treffer, aber Petersson antwortet prompt. Landin lenkt ein Geschoss an die Latte – und Sigurmannsson mit dem 26:26-Ausgleich. Die letzte Minute läuft, Lemgo in Ballbesitz. Noch 25 Sekunden. Auszeit Lemgo. Gedeon Guardiola gegen Gunnar Dietrich. Zu hart entscheiden die Schiedsrichter. Siebenmeter Lemgo. Bechtloff verwandelt. Die Uhr läuft runter. Aber die grüne Karte von Coach Gudmundsson liegt. Spielaufsicht Uwe Stemberg zeigt noch fünf Sekunden an. Und die nutzen die Löwen. Mit zwei Kreisläufern – und Spielmacher Schmid mit aller Macht und Verzweiflung aus dem Rückraum: Die Kugel rutscht unter Keeper Lichtlein zum 27:27 ins Netz. Aus, Schluss, vorbei. Die Löwen jubeln über einen sensationell erkämpften Punkt.
Bereits am Samstag steht für die Badener die nächste Aufgabe im EHF-Cup an. Dann ist das slowakische Team von Tatran Presov Gegner der Löwen in der Mannheimer GBG-Halle. Anwurf ist um 19 Uhr. Die Halle öffnet um 18 Uhr.
TBV Lemgo: Lichtlein, Dresrüsse (n.e.), Niemeyer (1), Bechtloff (10/5),Kehrmann (3), Sorrentino Sala (2), Strobel (4), Hermann (1), Pekeler (4), Dietrich (1), Haenen (n.e.), Schmidt (n.e.), Zieker (1),
Rhein-Neckar Löwen: Landin-Jacobsen, Stojanović ( 25.-47.); Schmid (6/4), Roggisch, Sesum (3), I. Guardiola (1) , Sigurmannsson (2) , Myrhol (2), Steinhauser (n.e.) , Abt (n.e.), Groetzki (7/1), G. Guardiola, Petersson (6) , Bitz (n.e.)
Trainer: Dirk Beuchler – Guðmundur Guðmundsson
Strafminuten: Hermann (4), Sorrentino Sala (2), Pekeler (4), Dietrich (2) – Sesum (2), Myrhol (2), G. Guardiola (2), Petersson (2), Roggisch (2)
Zuschauer: 3911
Zeitstrafen: 11
Spielfilm: 3:3 (5.), 3:6 (9.), 7:6 (14.), 9:9 (19.), 12:12 (25.) 13:12 (HZ) 15:14 (35.), 18:15 (40.), 20:16 (43.), 23:20 (50.), 25:21 (55.), 25:24 (57.), 27:26 (60.), 27:27 (EN)
Siebenmeter: 5 / 4 – 5 / 3
TBV Lemgo: Bechtloff scheitert an Landin-Jacobsen
Rhein-Neckar Löwen: Schmid scheitert an Lichtlein
Rhein-Neckar Löwen: Schmid wirft neben das Tor
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies ( Magdeburg)
Beste Spieler: Bechtloff – Schmid, Groetzki