Rhein-Neckar Löwen

Weite Reise, große Chance

Löwen in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League zu Gast in Zagreb

Weite Reise, große Chance: Mit einem Sieg am Samstagabend (18 Uhr, live auf Eurosport) bei Croatia Zagreb könnten die Rhein-Neckar Löwen die Tür ins Achtelfinale der Velux EHF Champions League ganz weit aufstoßen.

Zagreb und Zaporozhye in sechs Tagen. Was wie eine Werbung für einen Kurzurlaub nach Osteuropa im tristen Herbst klingt, ist in Wahrheit das Reiseprogramm, man könnte auch sagen die Reisestrapazen, der Rhein-Neckar Löwen in den kommenden Tagen. Am Samstag steht das Champions-League-Spiel bei HC Croatia Zagreb an, am Donnerstag der nächsten Woche gastieren die Gelbhemden dann bei HC Motor Zaporozhye, tief im Süden der Ukraine gelegen.

Eigentlich ist die nun anstehende Reise in die kroatische Hauptstadt, die den Königsklassen-Doppelpack einläutet, noch der deutlich angenehmere Trip. Allerdings müssen die Löwen wegen eines Streiks am Flughafen in Zagreb nun nach Graz fliegen und von dort aus eine beschwerliche Busreise auf sich nehmen. „Jetzt müssen wir am Freitag schon sehr, sehr früh los“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, dem man anmerkt, dass er sich nicht wirklich darüber freut. „Wir haben zwei lange Reisen vor uns, das wird sicherlich sehr anstrengend.“

Allerdings haben die Löwen in Zagreb eine große Chance, einen Riesenschritt Richtung Achtelfinale zu machen. Zudem könnten die Badener mit einem Sieg in der kroatischen Hauptstadt in ihrer Gruppe den Tabellenplatz zwei festigen, den sie gerne erreichen wollen – und der eine vermeintlich einfachere Aufgabe im Achtelfinale verspricht.

Eines ist allerdings klar: Die Löwen müssen sich gegenüber dem Bundesliga-Spiel am Mittwochabend gegen den ThSV Eisenach gehörig steigern, als sie mit dem kämpferisch starken Aufsteiger lange Probleme hatten, nach einer schwachen ersten Halbzeit noch einen 30:27-Erfolg schafften. „Wir sollten nicht so viel über die erste Halbzeit gegen Eisenach reden. Das ist nicht unser Maßstab und wir müssen einfach so weitermachen, wie wir am Mittwoch nach der Pause gespielt haben“, sagt Gudmundsson, der vermutlich weiterhin auf Torwart Goran Stojanovic (Knieprobleme) verzichten muss. Für ihn wird Roko Peribonio, der dritte Torwart, mitfliegen. Eine besondere Partie für den Nachwuchsmann, schließlich spielte sein Vater Tonci einst für HC Zagreb.

Vergangene Woche, als die Löwen zum Ende der Vorrunde in St. Leon-Rot auf die Kroaten trafen, da debütierte Peribonio in der Königsklasse. Damals hatten die Gelbhemden mit dem jungen kroatischen Team kaum Probleme, siegten verdient und deutlich mit 34:26.

Doch zu Hause dürfte das junge, talentierte Team sicherlich stärker agieren, als zuletzt beim Gastspiel in Baden – angetrieben von einem vermutlich frenetischen Publikum. „Da wird uns ein Hexenkessel erwarten, wir müssen uns gut darauf einstellen“, sagt Gudmundsson. Gegen Celje siegte Croatia zu Hause mit 24:21, gegen Spitzenreiter Veszprem gab es eine 22:33-Niederlage.

Die mobile Version verlassen