Löwen gewinnen bei GWD Minden
„Ich freue mich über den heutigen Sieg. Wir haben die Grundlage mit unserer Abwehrleistung gelegt. Wenn wir jetzt noch die einfachen Fehler im Angriffsspiel unterbinden, spielen wir einen richtig guten Handball“, so Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Arbeitssieg in Ostwestfalen. Seine Mannschaft wurde vor 3194 Zuschauern voll gefordert, Geschenke verteilte GWD Minden nur vor der Partie. Mindens Geschäftsführer Frank von Behren verteilte Präsente an die WM-Fahrer, darunter auch an die beiden Weltmeister der Gäste Nikolaj Jacobsen und Mads Mensah. Im Spiel selbst taten sich die Löwen zunächst schwer. Drei Fehlwürfe in Folge, dazu ein Fehlpass von Patrick Groetzki. Minden nutze die Anfangsphase und erzielte eine 2:0 Führung, ehe Jannik Kohlbacher das erste Tor der Gäste erzielte. Doch die Löwen leisteten sich weiter zu viele einfache Fehler, Pässe landeten im Aus, Würfe gingen neben das Tor. Ohne Mikael Appelgren im Kasten wäre der Rückstand der Löwen nach zehn Minuten deutlicher als nur das 3:5 gewesen, bevor Nikolaj Jacobsen zur ersten Auszeit bat.
„Wir wollten am Anfang zu viel auf einmal. Den ein oder anderen Ball haben wir viel zu einfach weggeworfen, laufen dann auch nicht alle mit zurück in die Abwehr. Nach sieben Minuten haben wir uns gefangen und können mit der Abwehrleistung zufrieden sein“, analysierte Jannik Kohlbacher nach dem Spiel. Der Kreisläufer erzielte selbst acht Tore und war von der Mindener Abwehr kaum in den Griff zu kriegen.
Mit Vladan Lipovina kam für den unglücklichen Alexander Petersson ein neuer Linkshänder in die Partie. Nach einer Viertelstunde traf Jerry Tollbring beim 7:6 zur ersten Gästeführung. Und der Schwede war es auch, der beim 9:7 die Führung der Gelbhemden auf zwei Treffer ausbaute. Mikael Appelgren kam nach 18. Minuten bereits auf acht Paraden, der Schwede entwickelte sich zum großen Rückhalt und brachte die Mindener Angreifer mit seinen Reflexen reihenweise zur Verzweiflung, einzig Linkshänder Christoffer Rambo traf für die Hausherren wie er wollte. Am Ende hatte der Norweger sieben Tore auf seinem Konto.
„Für mich war es schon sehr komisch, dass Rambo so oft getroffen hat. Es hat mich auch sehr geärgert und einige Kraft gekostet. Aber am Ende war ich froh, dass ich doch den ein oder anderen Ball frei gehalten habe. Wir haben unser Spiel nicht von Anfang an so hinbekommen, wie wir uns das vorgestellt haben. In der zweiten Halbzeit waren wir dann wacher. Wir müssen beim nächsten Spiel einfach schneller da sein“, sprach Mikael Appelgren.
Doch seine Vorderleute machten in der ersten Hälfte zu wenig aus Appelgrens Paraden, mehrmals führten die Gäste mit zwei Toren, lagen beim 17:14 kurz vor der Pause das erste Mal sogar mit drei Toren vorne, doch mussten mit der Halbzeitsirene noch das 15:17 durch Marian Michalczik hinnehmen. Die Löwen verschliefen dann die ersten Minuten der zweiten Hälfte. Minden benötigte so nur rund sieben Minuten, um aus einem Halbzeitrückstand beim 19:18 die erste Führung seit dem 6:5 zu machen.
Bei Minden blieb lediglich Linkshänder Christoffer Rambo weiter gefährlich. Zehn Minuten vor dem Ende markierte Patrick Groetzki mit seinem ersten Treffer das 28:22, die Entscheidung in der Kampa Halle war gefallen, mit 31:26 (17:15) gelang den Löwen am Ende ein wichtiger Auswärtssieg, der vor dem nun kommenden Champions League Spiel in Weißrussland zusätzliches Selbstvertrauen gebracht haben dürfte. Bereits morgen früh machen sich die Löwen mit einem Charterflieger aus Ostwestfalen auf den Weg nach Weißrussland, am Abend folgt eine letzte Trainingseinheit in Brest, ehe am Samstag um 19:30 Uhr Ortszeit (17:30 deutsche Zeit) die Partie gegen HC Meshkov Brest beginnt. „Wir werden jetzt schnell ins Hotel fahren, noch einmal gut essen, etwas schlafen und Kraft tanken für das schwere Spiele am Samstag“, sprach Mannschaftskapitän Andy Schmid vor der nun kommenden weitesten Auswärtsreise der Löwen in der laufenden Saison.
GWD Minden – Rhein-Neckar Löwen 26:31 (15:17)
GWD Minden: Christensen, Sonne; Mansson, Savvas (1), Rambo (7), Korte, Padshyvalau (3), Pusica (1), Gullerud (1), Michalczik (4), Kister, Staar (1), Doder, Cederholm (3), Gulliksen, Zvizej (5/1)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (5), Lipovina, Sigurdsson, Radivojevic, Tollbring (9/3), Abutovic, Mensah (3), Groetzki (1), Taleski, Guardiola (3), Petersson (2), Kohlbacher (8)
Trainer: Frank Carstens – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Zuschauer: 3194
Siebenmeter: 2/1 – 3/3
GWD Minden: Zvizej scheitert an Appelgren
Strafminuten: Michalczik (2) – Petersson (2)
Spielfilm: 3:2 (5.), 5:3 (10.), 6:7 (15.),9:9 (20.), 13:13 (25.), 15:17 (HZ), 18:18 (35.), 19:19 (40.), 21:22 (45.), 22:26 (50.), 26:31 (EN)