Deutschem Meister gelingt vor über 11 000 Zuschauern ein 34:29 über den SC Magdeburg
„Es war extrem schwer. Wir hatten extrem schwere Beine und irgendwie hat sich auch der Kopf voll angefühlt“, sagte Löwen-Kapitän Andy Schmid, der wie schon im Pokalfinale acht Tore zum Löwen-Sieg beisteuerte und ein Riesenspiel ablieferte. Als Schlüssel zum Erfolg machte er „puren Willen“ aus. Sein Trainer sagte: „Ich war sehr nervös vor dem Spiel heute. Wir hatten viele Verletzte und Kranke in dieser Woche, eigentlich keine echte Trainingseinheit. Geholfen haben uns eine fantastische Halle und ein großer Wille. Nachdem wir schwierig reingekommen sind, uns Bezjak wehgetan hat, konnte uns Andreas Palicka mit ein paar gehaltenen Bällen helfen. Die Halbzeitführung hat uns Ruhe gegeben. Am Schluss haben wir dann auch verdient gewonnen“, analysierte Löwen-Erfolgscoach Nikolaj Jacobsen. Bennet Wiegert sprach von einem „verdienten Ergebnis“ und zeigte „vollen Respekt vor der Arbeit, die hier geleistet wird“. Ansonsten zeigte sich der Coach des SC Magdeburg enttäuscht, dass man die gute Leistung der ersten Viertelstunde nicht hatte aufrechthalten können und am Ende keine Chance mehr hatte, um mindestens einen Punkt zu kämpfen.
Palicka, Schmid und Ekdahl Du Rietz drehen auf
Nikolaj Jacobsen reagiert auf das wilde Scheibenschießen zu Spielbeginn mit der ersten Auszeit nach elf Minuten. Gegen den zunächst überragenden SCM-Rückraum stellt er Patrick Groetzki auf die Spitze einer 5:1-Abwehr. In Kombination mit dem Wechsel im Tor von Mikael Appelgren zu Andreas Palicka bringt das die entscheidenden Extraprozent. „Palle“ nimmt direkt einen Siebenmeter von Robert Weber weg, Groetzki stört den Spielfluss im SCM-Rückraum nachhaltig. Während also die Löwen in der Abwehr zulegen, ein paar empfindliche Blöcke setzen und einfache Ballgewinne verzeichnen, schaffen es die Magdeburger nicht, ihre Defensive zu stabilisieren. So ziehen die Löwen beim 14:10 (22.) erstmals auf vier Tore davon, vor allem, weil Ekdahl Du Rietz und Schmid fast nach Belieben treffen. Zur Halbzeit steht es 18:14 – der so wichtige Heimsieg scheint auf dem besten Weg.
Tollbring und Pekeler glänzen
In der Schlussviertelstunde lassen die Löwen nichts mehr anbrennen. Auch wenn sich Damgaard als Linksaußen nichts zu Schulden kommen lässt und die verletzten Musche und Mertens toll vertritt. Für den SCM geht es nicht mehr näher heran als auf fünf Tore beim 30:25 (54.). Nachdem Tollbring und Pekeler den ersten Teil von Durchgang zwei bestimmt haben, ist nun wieder Andy Schmid da: Sein Zauberpass auf Pekeler bringt das 33:26 – da stehen die Fans in der SAP Arena bereits und singen – wie schon zuletzt in Hamburg beim Final Four – „Oh, wie ist das schön“. Nach 60 Minuten steht es 34:29 und die Löwen haben einen weiteren Schritt Richtung Titel-Hattrick gemacht.
Rhein-Neckar Löwen – SC Magdeburg 34:29 (18:14)
Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (8), Bliznac, Sigurdsson, Radivojevic, Baena, Tollbring (4), Mensah, Pekeler (7), Groetzki (3), Reinkind, Taleski, Petersson (3), Ekdahl Du Rietz (9)
Magdeburg: Quenstedt, Green; Musa (2), Chrapkowski, Musche, Pettersson (1), de la Pena, Molina Cosano, Christiansen (4), Mertens, O’Sullivan (4), Bezjak (6), Weber, Kalarash (1), Damgaard (6), Zelenovic (5)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Bennet Wiegert
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein
Zeitstrafen: 2 – 2
Strafminuten: Mensah (2), Reinkind (2) – Chrapkowski (2), Zelenovic (2)
Siebenmeter: / – 0/2
Magdeburg: Robert Weber scheitert zweimal mit Siebenmeter an Palicka (16./38.)
Zuschauer: 11.018
Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:2, 3:3, 4:3, 5:4, 6:5, 6:7, 8:7, 9:8, 11:8, 11:9, 13:10, 15:12, 18:14 (HZ), 19:14, 21:16, 22:17, 23:18, 25:19, 25:21, 27:21, 28:22, 29:24, 30:25, 32:26, 33:27, 34:29 (EN)