Fans des Deutschen Meisters helfen ehrenamtlich beim Heimspiel-Aufbau
Was vielleicht die wenigsten wissen: Das komplette Team besteht aus Löwen-Fans, die ehrenamtlich dafür sorgen, dass rund um das Spielfeld und auf der Platte selbst alles sitzt. „Wir machen das, weil uns die Löwen am Herzen liegen“, sagt Kurt Bonert. Seit rund drei Jahren leitet er das Aufbauteam zusammen mit seiner Frau Ria, die vor allem für die interne Organisation im Vorfeld der Spiele verantwortlich ist. Sie schreibt den Pool an Helfern an, aus dem rund 15 Frauen und Männer für die Aufbauarbeit rekrutiert werden. Dabei trifft Aufbauteam als Bezeichnung nur zur Hälfte das, was an einem Heimspieltag zu leisten ist.
Zur ganzen Wahrheit beziehungsweise Arbeit gehört nämlich auch der Abbau. Inhaltlich bedeutet das: Alles, was in Bezug auf das Spielfeld anfällt und nach dem Spiel wieder möglichst schnell aus der SAP Arena verschwinden muss, fällt in den Aufgabenbereich der Löwen-Crew. Dazu gehört zwar nicht der Hallenboden selbst – aber so gut wie alles andere. Da sind zum Beispiel die Bodenaufkleber, die vor jedem Spiel wieder neu auf die hellblaue Spielfläche aufgebracht werden müssen. „Jeder Aufkleber hat seine Eigenheiten, die sich mit fortschreitender Lebensdauer verändern“, weiß Alois Heuschmidt. Zusammen mit einer Handvoll weiterer Helfer kümmert er sich darum, dass die Werbeträger gut sichtbar und frei von Blasen oder Knicken aufgetragen werden.
„Jeder weiß, was er zu tun hat“
„Bisher haben wir noch alles in den Griff bekommen“, sagt Kurt Bonert. Auch die „Sonderaufgabe“ Champions League in Frankfurt. „Damals mussten wir schon drei Stunden vor den Spielen alles fertig haben, zudem noch die deutlich weitere Anfahrt kalkulieren. Und dann konnte es passieren, dass der Offizielle von der EHF, der das Ganze abnehmen musste, auf sich warten lässt. Da konnte man schon ein bisschen nervös werden – geklappt hat aber immer alles“, erinnert sich der Teamleiter. Dasselbe gilt für die Champions-League-Spiele im Harres, die ebenfalls eine besondere Herausforderung darstellten. „Jede Halle hat ihre Eigenheiten, die man beachten muss. Aber in der Regel findet man sich schnell zurecht“, erklärt Alois Heuschmidt.
Der Lohn für den Einsatz? Ein besonderes Wir-Gefühl
Der Lohn für so viel Einsatz? Neben einer Dauerkarte für jede Helferin und jeden Helfer sowie Essens- und Getränke-Bons ist es laut Kurt Bonert vor allem das Gefühl, sich in den Dienst der Rhein-Neckar Löwen, ihres Herzensvereins, zu stellen. „Wir sind alle handballverrückt, da dreht sich ohnehin viel im Alltag um die Löwen. Und wenn man wie hier beim Aufbauteam das Gefühl bekommt, im Kleinen etwas zum großen Ganzen beitragen zu können, ist das einfach super“, erklärt Kurt Bonert. Über die Jahre seien auf diese Weise Verbindungen zwischen dem Verein, Helfern und Spielern entstanden, die sich ohne das Aufbauteam wahrscheinlich niemals ergeben hätten. „Man ist eben extrem nah dran, begegnet den Spielern und anderen Verantwortlichen auf Augenhöhe, klatscht sich ab“, sagt Kurt Bonert und unterstreicht das besondere Wir-Gefühl, das der Auf- und Abbaujob mit sich bringt.
„Einsatz von unschätzbarem Wert“
Zehn Jahre waren Robert Mächtel und seine Frau für die Organisation zuständig, Kurt Bonert und seine Frau haben nun im dritten Jahr den Hut auf. Los ging alles, als die Löwen in die SAP Arena zogen – und Auf- wie Abbau im Vergleich zu den Sporthallen in Kronau und Östringen neue Dimensionen erreichten. Und so ist es bis heute geblieben: Vier Stunden vor Spielbeginn gehört die SAP Arena dem Aufbauteam der Rhein-Neckar Löwen.