Rhein-Neckar Löwen

Zittersieg zum Jahresende

Löwen gewinnen beim HSV Hamburg

Mit einem denkbar knappen 26:25 (14:12) Erfolg beim HSV Hamburg geht für die Rhein-Neckar Löwen ein denkwürdiges Jahr 2014 zu Ende. Die Löwen bleiben durch den Erfolg an der Elbe dem Tabellenführer THW Kiel auf den Fersen und gehen mit einem Spiel Rückstand auf die Kieler in die nun kommende WM Pause. In einer hart umkämpften Partie sicherten erst in den Schlussminuten die Paraden von Niklas Landin und die Tore vom Kim Ekdahl du Rietz den knappen Erfolg der Badener.

Fast fünf Minuten dauerte es in der ausverkauften O² World Hamburg bis zum ersten Tor, dann eröffnete Henrik Toft Hansen mit dem Treffer zum 1:0 für die Gastgeber die Partie, keine vierzig Sekunden später stand es 2:2, für die Löwen hatten Gedeon Guardiola und Alexander Petersson bei einem weiteren Gegentor durch Kentin Mahe getroffen. Glück hatte Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer, sein Strafwurf zum 3:3 kullerte nach einer Parade von Johannes Bitter doch noch über die Linie. Nach knapp zehn Spielminuten führten die stark ersatzgeschwächten Hamburger beim 5:3 erstmals mit zwei Toren, die Löwen verrannten sich in der Anfangsphase zu sehr in Einzelaktionen und kamen erst in Überzahl durch eine Zeitstrafe gegen Hamburgs Davor Dominikovic zum 5:5 Ausgleich. Doch der HSV blieb die bessere Mannschaft in der Anfangsphase, zwei Ballverluste der Löwen nutzen die Gastgeber umgehend zur 7:5 Führung.

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde hatte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen genug gesehen, der Däne bat seine Mannschaft zur ersten Auszeit, spielerisch konnten die Löwen in den Anfangsminuten noch nicht überzeugen und scheiterten zudem mehrmals am besten Hamburger am heutigen Abend, Johannes Bitter im Tor. Erst nach zwanzig Minuten verwandelte Patrick Groetzki den ersten Gegenstoß der Löwen zum 8:8 Zwischenstand. Uwe Gensheimer vergab dann vom Punkt die Chance zur ersten Führung, der Kapitän der Löwen traf nur den Pfosten – die Führung holten sich die Löwen aber trotzdem, nachdem Niklas Landin gegen Pascal Hens parierte war erneut Patrick Groetzki zur Stelle und besorgte per Doppelschlag die 10:8 Führung der Gäste. Doch Sicherheit ins Spiel der Löwen brachte die Führung nicht, im Gegenteil, beim 11:11 hatte Hamburg durch den frech aufspielenden Alexander Feld wieder ausgeglichen, die Löwen zuvor durch Andy Schmid ihren zweiten Siebenmeter verworfen. Zur Pause lagen die Badener beim 14:12 dann aber wieder mit zwei Toren vorn, spielerisch hatten die Gelbhemden in der ersten Halbzeit allerdings noch nicht überzeugen können.

Der HSV erwischte auch in die zweite Hälfte den besseren Start, zwei Treffer in Serie sorgten für den 14:14 Zwischenstand, ehe Bjarte Myrhol nach erneut fast fünf Minuten ohne Löwen-Treffer das erste Tor der Gäste in der zweiten Hälfte erzielte. Wenig später lag der HSV wieder in Führung, Alexander Feld hatte sein sechstes Tor erzielt, Hamburg führte plötzlich 16:15. Die Löwen kämpften sich aber zurück, Uwe Gensheimer aus dem Rückraum und Gedeon Guardiola drehten das Spiel, beim 17:16 führten wieder die Gäste. Doch erneut kam der HSV zurück, in eigener Unterzahl besorgte Richard Hanisch beim 18:17 wieder die Führung für den eigentlichen Außenseiter, der kämpferisch den Löwen alles abverlangte.

Spätestens als Alexander Feld zum siebten Mal traf, und Hamburg mit 19:17 in Führung warf, witterten die 12.036 Zuschauer die Sensation. Nikolaj Jacobsen regaierte, nahm seine zweite Auszeit und brachte Bastian Rutschmann sowie Kim Ekdahl du Rietz. Doch Hamburg war längst auf Augenhöhe mit den Löwen, eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Torsten Jansen den HSV beim 21:18 erstmals mit drei Toren in Führung. Den Löwen drohte die vierte Niederlage der laufenden Bundesligasaison, doch mit einem unglaublichen Kraftakt stemmten sich die Gelbhemden gegen die drohende Niederlage. Beim 21:21 war der Ausgleich geschafft, Kopf an Kopf ging es in die letzten zehn Minuten einer hart umkämpften Partie. Beim 23:22 Zwischenstand hatte Kim Ekdahl du Rietz die Löwen nach ihrer Schwächephase wieder in Führung getroffen. Die letzten acht Minuten mussten die Badener dann jedoch ohne Alexander Petersson auskommen, nach einem Foul an Pascal Hens zeigten die beiden Schiedsrichter dem Isländer die rote Karte.

Fünf Minuten vor dem Ende vergab dann Patrick Groetzki die Vorentscheidung, bei eigener 24:23 Führung warft der Linkshänder einen Gegenstoss nur an den Pfosten – statt Zwei-Tore-Führung für die Löwen glich Richard Hanisch zum 24:24 aus. 75 Sekunden vor dem Ende war dann aber die Entscheidung für die Gäste gefallen, der kurz vor dem Ende ins Tor zurückgekehrte Niklas Landin parierte drei Bälle in Serie, Kim Ekdahl du Rietz stellte sich Hamburgs Abwehrchef Davor Dominikovic im Angriff wie es nötig war, anschließend düpierte der Schwede den Kroaten doppelt, 26:24 für die Löwen. Hamburg gelang durch Richard Hanisch nur noch der 25:26 Anschlusstreffer.

HSV Hamburg – Rhein-Neckar Löwen 25:26 (12:14)

HSV Hamburg: Bitter, Herrmann; Jansen (3), Flohr, Stefan, Herbst, Toft Hansen (2), Lindberg (3/1), Hanisch (3), Brauer, Mahe (5), Hens (2), Dominikovic, Feld (7),

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (44.-57.); Schmid (3), Gensheimer (3/2), Kneer, Sigurmannsson (n.e.), Myrhol (2), Steinhauser (n.e.), Mensah (2), Groetzki (4), Guardiola (2), Reinkind, Petersson (4), Ekdahl du Rietz (6)

Trainer: Jens Häusler  – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg / Dodendorf)

Zuschauer: 12.036 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 4 – 3

Siebenmeter:  1/1 – 4/2

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer trifft den Pfosten, Schmid scheitert an Bitter.

Strafminuten: Dominikovic (2), Mahe (2), Toft Hansen (2), Jansen (4) – Kneer (2), Guardiola (2), Petersson (2)

Rote Karte: Petersson, grobes Foul (53.)

Beste Spieler: Bitter, Feld – Ekdahl du Rietz, Landin

Spielfilm: 4:3 (8.), 8:6 (15.), 8:10 (23.), 12:14 (HZ), 14:14 (35.), 17:17 (40.), 20:18 (45.), 21:21 (50.), 23:24 (55.), 25:26 (EN)

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