Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann als Premierengast auf der „eventcouch“
„Da stehe ich in der Regel im Tor und bin dann Mikael Appelgren“, sagte die 36-Jährige, als sie vom Alltag in den heimischen vier Wänden berichtet. Für sie ist die Familie die klare Nummer eins im Leben. „Das will ich auch gar nicht mit der Arbeit vergleichen. Die Familie hat einfach einen ganz anderen Stellenwert.“ Bemerkbar macht sich das zum Beispiel bei der Planung von Abendveranstaltungen. Da schaue sie sehr genau hin, was tatsächlich sein muss – und wo beispielsweise auch Mitarbeiter für sie einspringen können. Mehr als zwei Abende in der Woche wolle sie nicht von Zuhause weg sein. Denn eins stehe fest: Die größere Herausforderung beim Vergleich von Familie und Beruf sei ganz klar ersteres. „Den Beruf kann man wechseln, die Familie nicht“, so die Löwen-Managerin, die keinen Hehl daraus macht, dass sie hin und wieder auch an ihre Grenzen stößt. „Manchmal beneide ich meine Freundinnen, die mit ihren Kindern nachmittags ins Schwimmbad gehen“, während sie in der Mannheimer Geschäftsstelle arbeitet oder auf Terminen ist.
„Zur richtigen Zeit am richtigen Ort“
In Gesprächen mit dem heutigen Sportlichen Leiter sei schnell klargeworden, dass es genau in dieser Konstellation sehr gut funktioniert: Sie kümmert sich um Organisation und Zahlen, Oli Roggisch um die sportlichen Aspekte. „Wir haben beide gleich gesehen, dass das passt, dass die Zusammenarbeit sehr gut klappt.“ Und noch mehr. Sie persönlich könne sich im Moment gar nichts anderes mehr vorstellen. „Ich habe gemerkt: Das ist ein absoluter Traumjob.“ Nicht zuletzt dürfte dies auch an den Erfolgen liegen. Unter die Ägide der Frankenthalerin fallen je zwei Deutsche Meisterschaften und Supercup-Titel, dazu der DHB-Pokal-Sieg in diesem Jahr. Dass sie dabei immer wieder große Aufmerksamkeit auf sich zieht, als einzige Frau unter den Top-Managern im deutschen Handball, sei ihr überhaupt nicht recht. „Vor den Kameras muss ich bei solchen Fragen ja immer nett bleiben. Aber tatsächlich nervt mich das ein wenig.“ Leider gebe es zu wenige Frauen in ihrer Branche. Jungen Frauen will sie zwar keine Tipps geben. Es schade aber sicher nichts, mutig zu sein und sich nicht selbst zu unterschätzen.
Zum Abschalten an die Rheinterrassen
Gastgeber war übrigens mit dem Veranstaltungstechnik-Dienstleister epicto aus Edingen-Neckarhausen ein Unternehmen aus der Metropolregion Rhein-Neckar, das unter anderem für die Live-Auftritte von Udo Lindenberg und Peter Maffay verantwortlich zeichnet.