Lindgren-Sieben gewinnt beim TV Großwallstadt / Gensheimer mit dem goldenen Tor
Die Rhein-Neckar Löwen haben den dritten Platz in der Handball-Bundesliga, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, weiter im Blick: Die Badener gewannen am Donnerstagabend in der Aschaffenburger „f.a.n. frankenstolz arena“ gegen den TV Großwallstadt mit 28:27 (16:14) und schoben sich dadurch auf den fünften Rang vor. Vor 4150 Zuschauern war diese Partie nichts für schwache Nerven, Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer zimmerte sechs Sekunden vor dem Ende den Ball zum Sieg ins Netz. Zuvor hatte die Lindgren-Sieben ein hartes Stück Arbeit zu verrichten, bis die beiden Punkte auf der Habenseite notiert werden konnten.
Zu Beginn der Partie lagen die Löwen schnell mit 1:4 (7.) gegen die Mainfranken zurück. Aber mit zunehmender Spielzeit fanden die Badener besser in die Partie, sie schafften beim 9:9 (18.) den Ausgleich und beim 10:11 (21.) die erste Führung. Vor allem Linkshänder Ólafur Stefánsson hielt die Löwen mit seinen Treffern im Spiel, der Isländer netzte im ersten Abschnitt fünf Mal ein – bei fünf Versuchen. Nachdem Karol Bielecki mit seinem vierten Tor zum 13:14 wieder für die Führung gesorgt hatte, war es in den Schlusssekunden vor dem Wechsel Siarhei Harbok, der in doppelter Unterzahl für den 14:16-Halbzeitstand verantwortlich zeichnete – gleichzeitig lagen die Löwen zum ersten Mal mit zwei Toren in Front. Gut fürs Selbstvertrauen vor der Pause. Die Lindgren-Schützlinge waren sich um die Schwere dieser Aufgabe in Aschaffenburg bewusst. Die ersten 30 Minuten spiegelten genau dies wider. Und so lautete in der Löwen-Kabine die Ansage: volle Konzentration im zweiten Durchgang.
Aber nach dem Wechsel war diese Vorgabe schnell verpufft. Denn der TVG konnte die Partie erneut drehen. Weil die Löwen-Abwehr nicht aggressiv genug zu Werke ging und im Angriff mitunter zu schnell abgeschlossen wurde. Die Badener erlaubten sich zu viele Fahrkarten, TVG-Keeper Mattias Andersson steigerte sich mehr und mehr – das nutzten die Mainfranken zu leichten Treffern. Beim 23:20 (45.) lagen die Großwallstädter zum ersten Mal mit drei Toren in Front. Diese Führung hatte bis zur 52. Minute Bestand, dann markierten die Löwen durch Harbok, Groetzki und Gensheimer mit seinem sechsten verwandelten Siebenmeter drei Kisten in Folge. 26:26 – der Ausgleich (54.). Und bei Groetzkis 27:27 prallte die Kugel vom Pfosten ins Tor.
TV Großwallstadt: Andersson (bis 27. und ab 31.), Rominger (bei zwei Siebenmetern und ab 27.) – Weinhold (4), Köhrmann (1), Kneer (5) – Spatz (3), Kunz (5/3) – Tiedtke (8) – Larsson, Jakobsson, Reuter (n.e.), Szűcs (1), Schmeißer (n.e.), Hólmgeirsson, Kossler (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (bei einem Siebenmeter und ab 16.) – Stefánsson (7), Manojlović, Bielecki (4) – Groetzki (3), Gensheimer (8/6) – Klimovets (2) – Prieto, Roggisch, Harbok (2), Guðjónsson (2), Müller, Bruhn (n.e.).
Strafminuten: Szűcs (2), Tiedtke (2) – Roggisch (2), Klimovets (2), Bielecki (2), Gensheimer (2).
Disqualifikation: Stefánsson (60.)
Trainer: Michael Biegler – Ola Lindgren.
Zuschauer: 4150.
Schiedsrichter: Colin Hartmann/Stefan Schneider (Magdeburg/Barleben).
Spielfilm: 4:1 (7.), 5:2 (9.), 6:3 (11.), 7:6 (14.), 10:11 (21.), 13:12 (26.), 14:16 (Hz.), 16:17 (32.), 20:18 (39.), 23:20 (45.), 24:21 (47.), 26:23 (52.), 27:26 (56.), 27:28 (Ende).
Zeitstrafen: 2 – 4.
Siebenmeter: 4/3 – 6/6.
TV Großwallstadt: Kunz scheitert an Fritz.
Beste Spieler: Tiedtke, Andersson – Stefánsson, Gensheimer, Fritz.