Löwen gewinnen auch bei Vardar Skopje
Die Löwen haben durch den Erfolg den Abstand auf Skopje in der Tabelle auf einen Punkt verkürzt und nahmen zudem Revanche für die Heimniederlage vor einer Woche in Frankfurt. Neben einem überragenden Mikael Appelgren verdienten sich mit Mads Mensah und Harald Reinkind zwei Rückraumspieler die Bestnoten, die zuletzt nicht in der Anfangsformation der Badener standen.
„Ich bin unheimlich stolz und zufrieden. Skopje ist wohl der Ort in Europa, wo es mit am schwierigsten ist zu gewinnen“, lobte Nikolaj Jacobsen seine Mannschaft nach dem Spiel für eine sensationelle Vorstellung. Bereits Minuten vor dem Abpfiff machten sich zahlreiche der 5500 Zuschauer deprimiert auf den Heimweg und verließen das ausverkaufte Sport Center Jane Sandanski, das für seine unglaubliche Stimmung auf den Rängen bekannt ist.
So lagen die Gäste beim 5:4 durch Rafael Baena nach einem Traumanspiel von Andy Schmid in den Kreis wieder in Führung. Die Löwen spielten frech auf, so machte der Deutsche Meister in Unterzahl durch Tore von Steinhauser und Schmid aus einem 7:8 Rückstand eine 9:8 Führung, Weltklasse- Torhüter Arpad Sterbik ließ sich nach einer Viertelstunde entnervt auswechseln. Die Löwen spielten hoch konzentriert, erzielten durch Harald Reinkind per Kempa die 11:10 Führung. Vorher hatten Mikael Appelgren gleich zweimal großartig pariert.
Doch die Gelbhemden brachten sich schon in der ersten Hälfte auch selbst um ein besseres Ergebnis, während die Abwehr aufmerksam mehrere Ballgewinnen erzielte, leisteten sich die Gäste im Angriff einige schlampige Abspiele und unnötige Ballverluste. Skopje nutzte die Geschenke der Löwen und lag beim 13:11 erstmals mit zwei Treffern vorn – Nikolaj Jacobsen nahm seine erste Auszeit. Da auch Skopje im eigenen Angriffsspiel erschreckend viele Fehler produzierte, glichen die Löwen wenig später zum 13:13 aus, mit 15:15 ging es in die Pause.
Und auch in die zweite Hälfte erwischen die Gäste den besseren Start, der bärenstarke Mads Mensah traf zum 16:15, ehe Tibor Dibirov mit einem arrogant geworfenen Siebenmeter an Mikael Appelgren scheiterte. Beim 18:16 Zwischenstand führte plötzlich der Deutsche Meister mit zwei Toren, Nikolaj Jacobsen reagierte, brachte Alexander Petersson und in Unterzahl traf Marius Steinhauser zum 19:16 für die Löwen. Skopje scheiterte immer wieder an Mikael Appelgren, der Schwede hatte schon zur Pause zehn gehaltene Bälle und kam am Ende auf 19 Paraden. Skopjes Torhütern brachten dagegen beide kaum eine Hand an den Ball, so deutet sich beim 21:18 für die Gäste rund zwanzig Minuten vor dem Ende der Auswärtssieg der Löwen bereits an.
Nach der 23:19 Führung für die Gäste nahm Skopjes-Trainer Raul Gonzalez eine Auszeit, seine Mannschaft fand gegen die bärenstarke Defensive der Löwen kein Durchkommen, auch der in der ersten Hälfte stark aufspielende Dujshebaev war in der zweiten Hälfte völlig abgemeldet. Bis auf 25:19 zogen die Löwen davon, zehn Minuten waren da noch zu spielen, Skopje schien sich aufgegeben zu haben. Die erste und einzige Zeitstrafe im Spiel gegen Vardar nutzten die Löwen dann, um die Partie zu entscheiden, beim 22:28 aus Sicht der enttäuschend spielenden Gastgeber war der Vorsprung fünf Minuten vor dem Ende bis auf sechs Treffer angewachsen. Skopje gelang in den Schlussminuten nur noch Ergebniskosmetik, am Ende feierten die Löwen mit 29:26 (15:15) den hoch verdienten ersten Sieg ihrer Vereinsgeschichte in Mazedonien.
HC Vardar Skopje – Rhein-Neckar Löwen 26:29 (15:15)
HC Vardar: Sterbik (1),Milic; Stoilov, Ferreira (2), Maqueda, Dereven, Karacic (1), Dujshebaev (4), Abutovic, Canellas (5), Cindric (2), Cupic (1/1), Dibirov (3/1), Shishkarev, Borozan (6), Marsenic (1)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer; Schmid (4), Sigurdsson (2/1), Baena (2), Steinhauser (4), Mensah (7), Pekeler (2), Groetzki, Abt, Reinkind (7), Guardiola (1), Petersson, Ekdahl du Rietz
Trainer: Raul Gonzales – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Horacek / Novotny (CZE)
Siebenmeter: 3/2 – 1/1
HC Vardar: Dibirov scheitert an Appelgren
Strafminuten: Abutovic (2) – Sigurdsson (2), Reinkind (2), Mensah (2)
Spielfilm: 1:2 (5.), 4:5 (10.), 8:9 (15.), 11:11 (20.), 13:12 (25.), 15:15 (HZ), 16:18 (35.), 18:20 (40.), 19:21 (45.), 20:25 (50.), 22:27 (55.), 26:29 (EN)
Beste Spieler: Borozan – Appelgren, Mensah, Reinkind