Rhein-Neckar Löwen

Das tragische Aus der tapferen Schweizer

Löwe Andy Schmid verpasst um Haaresbreite die Teilnahme an der EURO 2022 / Team-Kollegen haben mit ihren Nationalmannschaften deutlich mehr Erfolg

Löwe Andy Schmid im Trikot der Schweizer Nati.

Das tragische Aus der tapferen Schweizer: Die Qualifikation zur EURO 2022 ist seit Sonntag Geschichte. Kein Happy End gab es für Löwen-Spielmacher Andy Schmid. Mit seinen Schweizern verlor er nach dem Drama gegen Dänemark (29:30) auch das entscheidende Spiel in Nordmazedonien mit einem Treffer (28:29) und bekommt keinen Startplatz bei der EM im kommenden Januar. Alle anderen Löwen, die in der vergangenen Woche im Länderspiel-Einsatz waren, haben das Quali-Ziel erreicht.

12/16 gegen Dänemark, 8/18 gegen Nordmazedonien: Andy Schmid hat noch einmal alles rausgehauen, um als Kapitän die Schweizer Nati zur Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei zu führen. Dass am Ende jeweils mindestens ein Tor fehlte in den beiden entscheidenden Quali-Spielen, gibt dem Ganzen fast schon einen tragischen Beigeschmack. Im finalen Duell mit Nordmazedonien, für das Ex-Löwe Filip Taleski drei und Altstar Kiril Lazarov sechs Treffer erzielte, war Nikola Mitrevski einer der Matchwinner. Der Torwart des FC Porto landete 16 Paraden für das Team vom Balkan, kam damit auf eine exzellente Fangquote von 38 Prozent. Für die Schweizer blieb am Ende leider nur einer der vier schwächeren dritten Plätze.

Die vier besten Gruppendritten gehen mit zur EURO 2022, sie heißen Bosnien-Herzegowina (aus der Deutschland-Gruppe 2), Polen, Litauen und Ukraine. Unter den direkt qualifizierten Erst- und Zweitplatzierten der acht Quali-Gruppen sind die mit Löwen-Power ausgestatteten Teams aus Deutschland, Frankreich, Schweden und Island. Jannik Kohlbacher und Patrick Groetzki standen beim 35:20 der deutschen Handball-Nationalmannschaft gegen Estland auf dem Feld, vor allem Kohli überzeugte bei seinem DHB-Comeback. Romain Lagarde war mit den Franzosen zweimal gegen Griechenland im Einsatz, kam bei den Kantersiegen (40:31 und 46:30) insgesamt auf eine Wurfbilanz von 3/5. Am Ende geht La France als Zweiter von Gruppe 1 zur Euro.

Das tragische Aus der tapferen Schweizer: Rest des Rudels hat mehr Glück

Löwe Albin Lagergren war für Schweden äußerst produktiv im Einsatz.

Andreas Palicka und Albin Lagergren landeten mit Schweden 3 Siege in den letzten 3 Partien und sicherten sich damit Rang eins in Gruppe 8. Beim 31:23 in Rumänien hielt Löwe Palicka 13 von 36 Würfen auf sein Tor (36 Prozent), durfte sich beim 34:22 in Montenegro sowie im finalen Heimspiel gegen Kosovo (39:16) ausruhen und den Kollegen Aggefors und Johannesson die Arbeit überlassen. Apropos Arbeit: Löwen-Kollege Lagergren erledigte seinen Job äußerst gewissenhaft, versenkte gegen Rumänien und Montenegro 4/6 und 5/6, bereitete sechs Treffer direkt vor und durfte sich anschließend zur Belohnung wie Kollege Palicka der Erholung widmen.  

Ähnlich erging es Löwen-Abwehr-Spezialist Ymir Örn Gislason. Nach zwei starken Einsätzen in Israel und Litauen sowie der geglückten EM-Quali war für den Mann mit dem großen Kämpferherzen vorzeitige Regeneration angesagt. Beim abschließenden 39:29 zuhause gegen Israel stand „Alfred“ schon nicht mehr im Kader und konnte sich ganz der Pflege seines ohnehin schon ordentlich beanspruchten Körpers widmen. Sicher ist: Die Löwen werden all ihre EURO-Quali-Fahrer brauchen, um in den kommenden Tagen und Wochen die großen Herausforderungen im Saison-Endspurt meistern zu können.

Gleich die erste und eine der schwersten dieser Herausforderungen steht am kommenden Donnerstag auf dem Programm: Dann treffen die Rhein-Neckar Löwen am 28. Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga auf die Füchse Berlin. Besondere Brisanz für dieses Duell: Bei den EHF FINALS Men 2021 gibt es ein Wiedersehen in Mannheim, und zwar im zweiten Halbfinale am Samstag, 22. Mai, um 20.45 Uhr. Damit kommt es innerhalb von 16 Tagen zweimal zum Vergleich der beiden Dauerrivalen. Nicht nur für Löwen- und Füchse-Fans sind zwei Handball-Leckerbissen garantiert.   

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