Rhein-Neckar Löwen

Deutschland wahrt die weiße Weste

Kairo, 21. Januar 2021. Handball-Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten: Die deutsche Nationalmannschaft (Deutschland/GER, schwarz) trifft in der Hauptrunde auf Spanien (ESP, rot) Der DHB-Trainer Alfred Gislason steht mit verschränkten Armen am Spielfeldrand.

Fünfter Sieg im fünften EM-Quali-Spiel

DHB-Trainer Alfred Gislason steht konzentriert am Spielfeldrand.

Deutschland wahrt die weiße Weste: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat ihr vorletztes EM-Qualifikationsduell bei Bosnien-Herzegowina 26:24 (15:15) gewonnen und feierte damit den fünften Sieg im fünften Quali-Spiel. Löwe Jannik Kohlbacher wurde für die Partie nicht in den Kader genommen, darf dafür am Sonntag im Heimspiel gegen Estland zum Quali-Abschluss ran (18 Uhr, live in SPORT1). Löwen-Kollege Patrick Groetzki kam nicht zum Einsatz.

In einem Spiel, in dem es für Bosnien-Herzegowina um alles, sprich die Teilnahme an der EURO 2022, und für die Deutschen um die Positionierung einzelner Spieler für die Olympia-Nominierung geht, zeigen sich die Gastgeber von ihrer leidenschaftlichsten Seite. Sie halten gegen die individuell deutlich überlegene deutsche Mannschaft von Beginn an voll mit, werfen sich in jeden Zweikampf – ähnlich wie im Hinspiel, als sie mit einem Rumpfkader beim 25:21 für Deutschland eine überragende Figur abgaben. Marcel Schillers 0:1 wird direkt gekontert mit dem Ausgleich (4.). So geht es auch vom 1:3 auf 3:3 (9.) und 5:5 (12.). Beim 8:11 sind es sogar drei Treffer (22.). Drei Minuten später steht es schon wieder 12:12 (25.), weil Bosnien jeden deutschen Angriffsfehler eiskalt bestraft und insbesondere die Überzahl-Situationen hervorragend ausnutzt.

Deutschland wahrt die weiße Weste – Bosnien kämpft mit allem, was es hat

Bis zur Pause bleibt es dabei: Bosnien-Herzegowina lässt sich nicht abschütteln und geht mit einem 15:15 auf Augenhöhe mit einem immer wieder zu fahrig agierenden DHB-Team in die Kabine. Überragend bei Deutschland bis dahin: Marcel Schiller. Der Linksaußen verwandelt alle sieben Würfe. Rechtsaußen Timo Kastening bringt vier von fünf Versuchen in der Kiste von Benjamin Buric unter. Damit gehen 11 der 15 deutschen Treffer auf die Flügelzange. Andi Wolff mit fünf Paraden gewinnt ganz knapp das Torwart-Duell gegen Buric (4).

Nach der Pause dreht der Flensburg-Keeper auf, landet drei Paraden in drei Minuten und hilft dabei, dass seine Vorderleute weiter alle Chancen auf eine Überraschung haben. Der Ex-Göppinger Josip Peric bringt die Bosnier beim 18:17 sogar nach vorne (38.), findet im nächsten Angriff Vladimir Vranjes völlig offen am Kreis: 19:18 (39.). Durch einen Doppelschlag von Julius Kühn gehen die Deutschen immerhin mit einem 21:23 aus Gastgeber-Sicht in die letzten zehn Minuten (50.).

Aufgeben ist für Bosnien-Herzegowina keine Option. Sie fighten weiter, haben beim 23:24 die Chance zum Ausgleich – doch Andi Wolff versperrt den Weg ins Tor und Kühn trifft im Gegenzug zum 23:25 (56.). 43 Sekunden vor dem Ende steht es dennoch 24:25, hat der Außenseiter dank einer weiteren Buric-Parade die Chance zum Ausgleich – und scheitert einmal mehr an Wolff. Timo Kastening setzt den Schlusspunkt zu einem hart erkämpften Arbeitssieg.

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