Überragende Abwehr legt Grundstein für 28:13-Erfolg gegen planlose Argentinier
Durch die Nicht-Nominierung von Tobias Reichmann geht der gebürtige Pforzheimer als Solist auf seiner Position in die Heim-WM. Aus dem Kader gestrichen wurde zudem Tim Suton. Im letzten Test vor dem Turnierstart am kommenden Donnerstag stellte die DHB-Auswahl eine bärenstarke Abwehr aufs Parkett in der Kieler Sparkassen-Arena. Von Beginn an bissen sich die Argentinier die Zähne aus an der deutschen Defensive. Weil sich auch die Prokop-Jungs im Angriff schwertaten, entwickelte sich eine äußerst zähe Partie. Nach 14 Minuten stand es 3:4 aus DHB-Sicht. In der 17. Minute nahm der Bundestrainer beim Stand von 3:5 die erste Auszeit, lobte die Abwehr und forderte offensiv genau jene Tiefe, die dem deutschen Spiel am meisten fehlte. Mehr Zug zum Tor sollte unter anderem Jannik Kohlbacher bringen, der nach seiner Einwechslung direkt zur Stelle war. Der Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen holte einen Siebenmeter heraus, Kapitän Uwe Gensheimer traf zum 4:5. Kohlbacher legte später noch einen Treffer nach, es war das 9:6 für die verbesserten Deutschen und zugleich der Halbzeitstand.
Spieler setzen Trainertaktik um – und tanken Selbstbewusstsein
Drux stellte auf 19:10 (48.), Semper auf 20:10 und Löwe Fäth gar auf 21:10 (50.). Apropos Fäth: Nach dem 22:11 zeigte der gebürtige Frankfurter, was an Dynamik in ihm steckt. Gegen drei Argentinier setzte sich der Rechtshänder im „Vierkampf“ durch. Nach diesem sehenswerten 25:12 ließen es die Deutschen austrudeln, erhöhten dennoch weiter die Führung und waren am Ende mit dem 28:13 äußerst souverän im Ziel. Uwe Gensheimer war mit acht Treffern nach seinen zehn Toren gegen Tschechien schon wieder erfolgreichster deutscher Werfer. Jetzt haben die Jungs noch drei Tage Zeit, am Feinschliff zu arbeiten. Am 10. Januar geht es dann ins Turnier. Mit drei Rhein-Neckar Löwen in beachtlicher Form, die allesamt eine wichtige Rolle beim anstehenden Großereignis spielen können.