Löwen müssen beim 30:29 gegen Velenje lange zittern
Es war ein hartes Stück Arbeit. Aber nach 60 nervenaufreibenden Minuten zogen die Rhein-Neckar Löwen verdient ins Halbfinale des EHF-Pokals ein und dürfen weiterhin vom ersten Titel ihrer Geschichte träumen. Nach dem 27:25 im Hinspiel gewann das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson auch die zweite Partie mit 30:29 (14:15).
Die Halbzeitansprache muss gesessen haben, denn die Löwen explodierten aus der Kabine. Ähnlich stark wie zu Anfang rissen sie das Spiel wieder an sich und schenkten Velenje ein 4:1 ein. Die Slowenen blieben bissig, fanden aber kein Mittel gegen den starken Schmid. Der Schweizer nagelte das ein oder andere Rückraumpfund unter die Latte, konnte aber auch nicht verhindern, dass Velenje erneut in Führung ging (22:23, 44.). Hochspannung im Herzogenried. Nach 50 Minuten war beim Stand von 26:26 klar, dass sich die Löwen aufgrund der Auswärtstorregel keine Niederlage mit zwei Toren Differenz würden erlauben können. Das Duell wurde jetzt zur
„Die Mannschaft hat mir ein tolles Geschenk gemacht“, strahlte der frischgebackene Vater einer Tochter Žarko Šešum nach dem Krimi. Die ersten Minuten nach der Partie galten der Freude über das Weiterkommen und weniger der Fehleranalyse, warum es denn so spannend sein musste. „Wir haben nach 15 Minuten unsere Sicherheit verloren“, sagte dann aber Leitwolf Schmid. „Warum? Ich weiß es nicht.“ Sein Trainer analysierte: „Wir sind schnell in Führung und anschließend unnötiges Risiko gegangen. Dadurch haben wir es uns im zweiten Abschnitt selbst schwer gemacht“, sagte der Isländer – und bedankte sich beim Publikum für die tolle Unterstützung. Viel Zeit zum Feiern haben die Löwen nicht: Schon am Dienstag, 20:15 Uhr, kommt die HSG Wetzlar in die SAP Arena…
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (n.e.), Svensson (n.e.) – Müller (2), Schmid (7), Bielecki – Čupić (6/1), Gensheimer (7/1) – Myrhol (5) – Roggisch, Šešum (2), Lund, Gunnarsson (n.e.), Ruß, Lijewski (1), Groetzki (n.e.).
RK Gorenje Velenje: Gajić, Taletovič (n.e.) – Dolenec (7/2), Bezjak (6), Manojlović (4) – Melić (5/1), Medved (3) – Gaber – Pucelj (3), Cehte (1), Golčar, Gams (n.e.), Bajram, Šimič, Dujmovič (n.e.).
Strafminuten: Myrhol (2), Roggisch (4), Gensheimer (2), Schmid (2) – Medved (2), Gaber (2), Bajram (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Branko Tamše.
Zuschauer: 1.600 (ausverkauft).
Zeitstrafen: 5 / 6.
Disqualifikation: Cehte (dritte Zeitstrafe, 56.).
Spielfilm: 4:2 (5.), 6:4 (10.), 9:6 (15.), 10:8 (20.), 11:11 (25.), 14:15 (Hz.); 18:16 (35.), 21:19 (40.), 23:23 (45.), 26:26 (50.), 28:29 (55.), 30:29 (Endstand).
Siebenmeter: 3/2 – 3/3.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Gajić.
Schiedsrichter: Artūras Malašinskas / Andrius Grigalionis (Litauen).
Beste Spieler: Schmid, Gensheimer – Dolenec, Bezjak.