Nationalspieler trifft mit der Schlusssekunde zum Auswärtssieg in Wetzlar
„Dieser Erfolg tut uns sehr gut, vor uns liegen jetzt harte Woche mit viel Belastung. Da fällt es leichter, wenn man hier in Wetzlar mit einem Erfolgserlebnis die Halle verlässt“, sprach Oliver Roggisch nach dem Spiel. Der Sportliche Leiter der Löwen gratulierte nicht nur seiner Mannschaft zum Sieg, sondern bedankte sich auch ausdrücklich bei den zahlreichen mitgereisten Fans der Badener, die den knappen Auswärtssieg ihrer Mannschaft an der Lahn lautstark feierten. „Wetzlar ist für seine Stimmung bekannt, wenn man unsere Fans gehört hat, zeigt das wie laut sie gewesen sind“, so Roggisch. Ohne Ilija Abutovic (Wadenverletzung) und Jerry Tollbring (Schwellung am Auge) waren die Löwen nach Mittelhessen gereist, am Vormittag meldete sich dann auch noch Alexander Petersson mit einer Erkältung ab. Für Tollbring stand Maximilian Kessler aus der zweiten Mannschaft erstmals in dieser Saison im Kader.
Die Partie in der nicht ausverkauften Rittal Arena, sie erinnerte an den vergangenen Gastauftritt der Löwen in der Champions League beim polnischen Meister Kielce. Die Gäste bestimmten von Beginn an die Partie, führten nach etwas mehr als zehn Minuten beim 9:5 sogar schon mit vier Toren und schienen das Spiel im Griff zu haben. Doch einige überhastete Abschlüsse und technische Fehler brachten die Wetzlarer zurück ins Spiel, fünf Minuten vor der Pause glich Maximilian Holst mit einem Strafwurf zum 12:12 Zwischenstand aus.
Nach dem 15:15 Halbzeitstand gingen die Gastgeber beim 16:15 das erste und einzige Mal in der zweiten Halbzeit in Führung, doch Mads Mensah und Jannik Kohlbacher an alter Wirkungsstätte holten die Führung sofort wieder auf Seite der Löwen zurück. Es entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wetzlar spielte seine Angriffe praktisch immer bis zum angezeigten Zeitspiel aus, holte Freiwurf um Freiwurf heraus und traf dann meistens den letzten möglich Wurf, ehe der Ballbesitz an die Löwen gegangen wäre. So blieb die Partie spannend und auch eine 23:21 Führung der Löwen, etwas weniger als eine Viertelstunde vor dem Ende, war noch keine Vorentscheidung. Schlag – auf Schlag ging es in die Schlussminuten einer umkämpften Partie, Holst traf zum 24:24 vom Punkt, Kohlbacher besorgte die Führung für die Löwen, 25:24. Die letzte Minute lief bereits, da traf Alexander Hermann zum 25:25. 56 Sekunden blieben den Löwen noch für einen letzten Angriff, 17 Sekunden vor dem Ende nahm Nikolaj Jacobsen seine letzte Auszeit. „Heute hatte ich ein glückliches Händchen. Ich habe den letzten Spielzug angesagt und es hat funktioniert. Das freut mich natürlich. Mal klappt es, mal klappt es nicht.“ Steffen Fäth, der zuvor zweimal an Nikola Marinovic im Tor der Wetzlarer gescheitert war, stieg im Rückraum hoch und versenkte mit der Schlusssirene den letzten Wurf im Tor der HSG.
HSG Wetzlar – Rhein-Neckar Löwen 25:26 (15:15)
HSG Wetzlar: Klimpke, Marinovic; Hermann (4), Kneer, Björnsen (1), Ferraz (2), Mirkulovski (2), Schreiber, Torbrügge (2), Weissgerber, Frend Öfors (3), Holst (3/3), Forsell (3), Lindskog, Cavor (5)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (4), Lipovina (4), Sigurdsson (4/3), Radivojevic, Mensah (3), fäth (3), Groetzki (2), Taleski, Guardiola, Nielsen (2), Kohlbacher (4), Kessler;
Trainer: Kai Wandschneider – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Lars Geipel – Marcus Helbig
Zuschauer: 3956
Strafminuten: Hermann (2), Kneer (4), Mirkulovski (2) – Guardiola (2), Nielsen (4), Kohlbacher (4)
Siebenmeter: 3/3 – 3/3
Zeitstrafen: 5 – 5
Spielfilm: 2:3 (5.), 5:8 (10.), 6:10 (15.), 9:11 (20.), 12:12 (25.), 15:15 (Hz), 16:17 (35.), 18:20 (40.), 19:22 (45.), 23:24 (50.), 24:25 (55.), 25:26 (EN)