Rhein-Neckar Löwen verlieren Top-Spiel bei Bundesliga-Spitzenreiter / 21. SG-Sieg am Stück
„Wir haben nach der Pause einfach keine Tore mehr erzielt. Das waren schlechte Würfe, ein bisschen Pech mit Latte und Pfosten. Dazu hat Buric im SG-Tor eine starke Phase gehabt“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen sichtlich enttäuscht. „Ich bin nicht zufrieden mit unserer Leistung, wir haben uns das anders vorgestellt. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht gut genug für Flensburg.“ SG-Trainer Maik Machulla bot das genaue Gegenteil von Jacobsen, strahlte über beide Backen: „Buric war fantastisch, die Abwehr super auf den Beinen und aggressiv. Wir können sehr, sehr stolz auf uns sein. Wenn man die Löwen in der zweiten Hälfte bei sechs Toren hält, ist das sehr stark. Das war heute eine reife Leistung.“ Für die Flensburger war es der 21. Bundesliga-Sieg in Serie, für die Löwen die zweite Niederlage in dieser Saison.
Guter Löwen-Start
Das Spiel selbst kommt schwer in die Gänge, beide Teams wirken angespannt, leisten sich viele Fehler. Jannik Kohlbacher kassiert in zehn Minuten zwei Zwei-Minuten-Strafen, muss aus der Abwehr genommen werden. Auf dem Feld zeigt vor allem Sigurdsson nach wie vor seine Klasse, trifft zum 5:6 und 5:7 (15.). Auch bei Flensburg ist der Linksaußen die Torgarantie: Hampus Wanne schmettert durch einen Block das 7:8 ins Löwen-Tor. Coach Jacobsen nimmt danach seine erste Auszeit, bringt den siebten Feldspieler, weil seine Jungs sich unheimlich schwer tun im Positionsangriff. Zwar werden die Fehler dadurch nicht weniger. Zu Toren kommen die Löwen aber. Vor allem auch, weil Mads Mensah einige gute Szenen hat, Radivojevic schön freispielt und selbst zweimal trifft. An Absetzen ist aber nicht zu denken für die Löwen. Dafür ist die Fehlerquote zu hoch, kommt Flensburg immer wieder zu leichten Toren. Gottfridsson bringt den Anschluss (11:12, 25.), zur Pause steht es in einem spannenden Spitzenspiel 14:14.
Flensburg dominiert Halbzeit zwei
Die Löwen versuchen es jetzt mit der 5:1-Abwehr sowie mit Mensah für Fäth. Die Wende bringt das leider nicht mehr. Auch Mensah trifft das Wurfpech, wieder Wanne ist der Nutznießer (23:17, 51.). Schmids 23:18, das vierte Tor der Löwen nach der Pause, ist schon nur noch Ergebniskosmetik. Nach 60 Minuten zeigt die Ergebnistafel ein 27:20 für Flensburg. Ein verdienter Sieg für die Norddeutschen, die vor allem nach der Halbzeit den entschlosseneren Eindruck hinterließen, auch ein bisschen Glück, vor allem aber die bessere Abwehr und den effektiveren Angriff hatten.
SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 27:20 (14:14)
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud – Karlsson, Golla, Hald (1), Glandorf (4), Svan (1), Wanne (5), Jeppsson, Jöndal (6/6), Steinhauser, Zachariassen, Gottfridsson (4), Lauge (3), Röd, Johannessen (3)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6/2), Lipovina, Sigurdsson (5/3), Radivojevic (3), Tollbring, Abutovic, Mensah (2), Fäth, Taleski, Guardiola, Petersson (3), Nielsen, Kohlbacher (1)
Trainer: Maik Machulla – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Peter Behrens – Marc Fasthoff (Neuss, Wuppertal)
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Strafminuten: Gottfridsson (2). Karlsson (2) – Abutovic (2), Kohlbacher (4)
Siebenmeter: 6/7 – 4/5
Löwen: Sigurdsson wirft Siebenmeter an den Pfosten (49.)
Flensburg: Wanne wirft Siebenmeter an den Pfosten (8.)
Spielfilm: 0:2, 2:2, 2:4, 3:4, 3:5, 5:5, 5:7, 6:7, 6:8, 7:8, 8:8, 10:10, 10:12, 11:13, 13:13, 14:14 (HZ), 14:15, 17:15, 17:16, 20:16, 23:17, 25:19, 27:20 (EN)