Löwen kämpfen Berlin mit 31:29 nieder
Die Rhein-Neckar Löwen wollen in die Champions League! Nach Göppingen schien die Königsklasse noch Lichtjahre entfernt, fünf Tage später sah die Welt wieder anders aus. Denn in einer absolut mitreißenden Begegnung kämpfte das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson die Füchse Berlin mit 31:29 (15:14) nieder und feierte Keeper Henning Fritz als Mann des Abends. Zeitgleich verlor der HSV Hamburg in Melsungen…
Es dauerte nach dem Wechsel zwar fünf Minuten, doch dann hatten die Berliner wieder den Ausgleich hergestellt (Christophersen). Es blieb dabei, im Angriff schenkte das Rudel die Bälle zu leichtfertig her: Fehlpass Bielecki, Fehlwurf Šešum
Fritz‘ Paraden weckten auch seine Vorderleute wieder auf. Gensheimer und Šešum ballerten Heinevetter aus dem Tor und die Hektik übertrug sich nun auf die Hauptstädter (28:25, 53.), die sich aber in der dramatischen Schlussphase wieder fingen. Die neutralen Zuschauer, sofern es im Hexenkessel SAP Arena welche gab, kamen nun voll auf ihre Kosten und die Löwen-Fans standen bei zwei
„Wir haben ein tolles Handball-Spiel gezeigt“, strahlte Guðmundsson nach dem „verdienten Sieg“, wie sein Gegenüber Dagur Sigurðsson bestätigte. Natürlich sei Fritz‘ Einwechslung der Schlüssel zum Sieg gewesen, bestätigte „Guðmi“ und sagte: „Er hat über 50 Prozent der Würfe gehalten, das ist eine überragende Quote.“ Der Gefeierte hielt mit seinen Emotionen auch nicht hinter den Berg. „Für solche Spiele und den Applaus des Publikums stehen wir alle Woche für Woche auf der Platte“, so der Ex-Nationalkeeper. „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wichtig war, dass die Zuschauer in der entscheidenden Phase voll hinter uns standen. Jetzt haben wir eine minimale Chance auf die Champions League.“
Gensheimer sprach ebenfalls von einem verdienten Erfolg und freute sich, dass „Fritze nochmal zeigen konnte, was er kann“. Der Schwung sei aber von den Rängen gekommen, lobte der Kapitän. Manager Thorsten Storm genoss den Sieg in vollen Zügen, wollte sich aber nich zu verbalen Höhenflügen hinreißen lassen. „Dass Hamburg verloren hat, interessiert mich nicht. Ich schaue nur auf uns, und was ich heute gesehen habe, hat mir sehr gefallen!“
Die Löwen leben also noch – und am Freitag (SAP Arena, 20:15 Uhr) geht’s schon weiter, wenn der VfL Gummersbach in Mannheim aufkreuzt…
Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (ab 41. und bei einem Siebenmeter), Maier (n.e.) – Müller (5), Schmid (1), Bielecki (3) – Čupić (5/2), Gensheimer (3/1) – Myrhol (5) – Roggisch (1), Šešum (3), Gunnarsson (n.e.), Lijewski (5), Ruß (n.e.), Bitz (n.e.), Dippe (n.e.).
Füchse Berlin: Heinevetter, Štochl (ab 46.) – Petersson (3), Jaszka (4), Christophersen (9) – Richwien (3), Löffler (4) – Laen – Spoljarić, Pevnov (1), Romero, Bult (2), Ninčević (3/3), Stenbäcken (n.e.), Sellin (n.e.).
Strafminuten: Müller (2), Roggisch (2) – Spoljarić (2), Laen (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Dagur Sigurðsson.
Zuschauer: 7.867.
Schiedsrichter: Ralf Damian / Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Spielfilm: 2:2 (5.), 4:5 (10.), 6:7 (15.), 9:8 (20.), 13:11 (25.), 15:14 (Hz.); 17:17 (35.), 20:21 (40.), 23:22 (45.), 27:24 (50.), 29:27 (55.), 31:29 (Endstand).
Zeitstrafen: 2/2.
Siebenmeter: 4/3 – 4/3.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Heinevetter.
Füchse Berlin: Ninčević wirft am Tor vorbei.
Beste Spieler: Fritz, Lijewski – Christophersen, Jaszka.