Löwen bleiben zu Hause eine Macht
Ein überragender Niklas Landin hat die Rhein-Neckar Löwen zum fünften Heimsieg der laufenden Saison geführt. Gegen die TSV Hannover-Burgdorf siegten die Löwen am Abend mit 32:20 (15:9) und bauen damit die Tabellenführung in der DKB-Handball Bundesliga weiter aus. Bester Werfer für den Spitzenreiter war Stefan Kneer mit sieben Toren.
Die Gäste aus der Messestadt erzielten durch Vasko Sevaljevic das erste Tor der Partie, Kim Ekdahl du Rietz und Harald Reinkind drehten aber umgehend die Führung, und nach dem zweiten Ballverlust von Hannover im dritten Angriff traf Stefan Kneer zum 3:1 für den Tabellenführer nach nicht einmal vier Minuten.Ein Doppelschlag von Nationalspieler Kai Häffner besorgte wenig später noch das 3:3, ehe Joachim Hykkerud die Gäste beim 4:3 letztmals in Führung brachte.
Bis zur 13. Minute dauerte es, da hatten die Löwen nach dem dritten Tagestreffer von Stefan Kneer und einem Gegenstoß von Stefan Sigurmannsson erstmals wieder zwei Tore vorgelegt (8:6), Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer bat zur ersten Auszeit. Doch die kurze Unterbrechung nutzte mehr den Löwen als seiner Mannschaft. Nach einer Parade von Niklas Landin traf zunächst Patrick Groetzki per Gegenstoß, ehe Harald Reinkind nach einem Stürmerfoul der Gäste und einer Zeitstrafe gegen Joakim Hykkerud mit zwei Treffen den Vorsprung bis auf 11:6 ausbaute. Erst eine umstrittene Zeitstrafe gegen Stefan Kneer nutzen die Gäste, um sich beim 9:12 wieder in Reichweite des Tabellenführers zu spielen. Doch näher als drei Tore kamen die Hannoveraner den Löwen in der ersten Halbzeit nicht mehr, auch weil Niklas Landin mit unglaublichen Paraden seine Mannschaft im Spiel hielt. Der Däne parierte bereits in der ersten Halbzeit unglaubliche 14 Bälle, zudem einen Strafwurf und zwei Gegenstöße. Am Ende kam Landin auf 20 gehaltene Bälle.
Beim 19:9 Zwischenstand führten die Löwen so nach sechs Minuten in der zweiten Hälfte erstmals mit 10 Toren Vorsprung. Hannover beraubte sich in dieser Phase selbst allen Chancen, drei Zeitstrafen in Folge verschaffte den Löwen sogar eine zwischenzeitliche dreifache Überzahl. Christopher Nordmeyer versuchte seine Mannschaft nach knapp neun Minuten in der zweiten Hälfte ohne Tor aufzuwecken, der Coach der Gäste zog seine zweite Auszeit. Fast zehn Minuten in der zweiten Halbzeit benötigten die „Recken“ für das erste Tor seit der 22. Minute der ersten Halbzeit, Juan Andreu fand nach zahlreichen Fehlversuchen zuvor die Lücke in der Abwehr der Löwen. Die Partie war beim 21:11 Zwischenstand zwanzig Minuten vor dem Ende aber natürlich längst entschieden.
Nach einer richtig starken Teamleistung gewinnen wir mit 32:20 gegen Hannover! Sauber, Jungs! #LoewenLive
— Rhein-Neckar Löwen (@RNLoewen) 8. Oktober 2014
Hannover präsentierte sich nicht nur im eigenen Rückzugsverhalten völlig von der Rolle, sondern auch disziplinlos. So kassierte neben Juan Andreu auch Csaba Szücs eine Zeitstrafe im eigenen Angriff wegen Meckern. Die Gäste gingen in der Schlussphase nun völlig unter, Nationaltorhüter Martin Ziemer wurde von seinen Mitspielern praktisch alleine gelassen, sehr zur Freunde der Gastgeber, die die sich bietenden Möglichkeiten konsequent ausnutzten weiter am eigenen Torverhältnis arbeiteten. Zwei Treffer von Stefan Kneer und einmal Gedeon Guardiola bauten den Vorsprung beim 26:13 (48.) bis auf dreizehn Tore Vorsprung aus – Christopher Nordmeyer unterbrach den Angriffswirbel der Badener mit seiner letzten Auszeit. Zehn Minuten vor dem Ende durfte dann Niklas Landin vorzeitig Feierabend machen, doch auch sein Kollege Bastian Rutschmann führte sich sofort mit einer Parade ein. Beide Trainer wechselten für die Schlussphase munter durch, am klaren Spielverlauf änderte sich jedoch nichts mehr, die Löwen siegten am Ende auch in der Höhe verdient mit 32:20 (15:9) und haben vor dem schweren Champions League Spiel am kommenden Wochenende bei Vardar Skopje nochmals kräftig Selbstvertrauen getankt.
Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 32:20 (15:9)
Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (bei einem Strafwurf und ab 50.); Schmid (1), Gensheimer (n.e.), Kneer (7), Suton (1), Sigurmannsson (4/2), Myrhol (1), Mensah (n.e.), Groetzki (5), Reinkind (4), Guardiola (2), Petersson (1), Ekdahl du Rietz (6)
TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Johannsen (5/4), Andreu (2), Buschmann (1), Hykkerud (4), Lehnhoff, Häfner (2), Szücs (1), Sevaljevic (2), Gudmundsson (1), Dräger (2), Christophersen, Kastening,
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Christopher Nordmeyer
Schiedsrichter: Andreas und Marcus Pritschow
Zuschauer: 4307
Zeitstrafen: 1 – 5
Strafminuten: Kneer (2) – Hykkerud (2), Andreu (2), Johannsen (2), Häfner (2), Szücs (2),
Siebenmeter: 2/2 – 6/4
TSV Hannover-Burgdorf: Lehnhoff scheitert an Landin, Johannsen scheitert an Rutschmann
Spielfilm: 3:1 (4.), 5:5 (10.), 10:6 (15.), 12:9 (25.),15:9 (HZ), 19:9 (36.), 25:13 (47.), 32:20 (EN)
Beste Spieler: Landin, Kneer, Groetzki – Hykkerud