Wechsel zum THW Kiel bedeutet großen Verlust für die Rhein-Neckar Löwen / Hochemotionaler Abschied nach dem letzten Saisonspiel
Es ist klar: Hendrik Pekeler hat tiefen Eindruck hinterlassen bei den Löwen – und die Löwen tiefen Eindruck bei Hendrik Pekeler. Dass das gebürtige Nordlicht aus familiären Gründen zum 1. Juli beim Liga-Rivalen THW Kiel einsteigt und sich schweren Herzens aus dem Rhein-Neckar-Kreis verabschiedet, ist für beide Seiten zunächst einmal schwer zu verdauen. „Ich hatte hier die erfolgreichste Zeit meiner bisherigen Karriere, sowohl was meine persönliche Entwicklung, als auch die Entwicklung des Vereins anbelangt“, sagt „Peke“. Nach seinem Wechsel vom TBV Lemgo im Sommer 2015 gewann er zwei Deutsche Meisterschaften und einmal den DHB-Pokal, dazu zweimal den Supercup. Dass er selbst maßgeblich zu diesen Erfolgen beigetragen hat, ist unbestritten. „Hendrik ist bei uns zu einem der weltbesten Kreisläufer gereift“, sagte Jennifer Kettemann bei der emotionalen Verabschiedung – und traf damit exakt den Kern der gemeinsamen Geschichte von Rhein-Neckar Löwen und Hendrik Pekeler.
„Peke macht es einem leicht“
„Mit Nikolaj Jacobsen hatte ich bei den Löwen einen der besten Trainer der Welt. Er hat mich insbesondere in der Defensive nach vorne gebracht, mir hilfreiche Tipps gegeben. Er hat mir die zu meinen Stärken passenden Mittel an die Hand gegeben – auch im Angriffsspiel“, sagt Peke. Zudem habe der Däne die 5:1-Abwehrformation quasi neu erfunden, mit Pekeler auf der Spitze. Andy Schmid taufte den langen Lulatsch als Störfaktor vor der Defensivreihe liebevoll „Giraffe“, die gegnerischen Rückraumspieler dürften das weniger lustig gefunden haben. „Niko hat mir beigebracht, wie ich zu stehen habe, wann ich vorne bleiben und wann ich mich zurückfallen lassen soll. Die Variabilität in der Abwehr“, ist sich Hendrik Pekeler sicher, „war der Schlüssel zu unserem Erfolg.“ Apropos Erfolg. Als jenen Moment, der den tiefsten Eindruck bei ihm hinterlassen hat, bezeichnet der gebürtige Itzehoer ausgerechnet einen Sieg über seinen zukünftigen Klub. Nie wieder habe er eine bessere Stimmung in der SAP Arena erlebt als in jenem Augenblick, in dem die Löwen Ende Mai 2017 den THW Kiel bezwangen und sich damit zum zweiten Mal in Folge zum Meister krönten.
Besondere Beziehung zu Andy Schmid
„In der vergangenen Runde hat die Konstanz gefehlt, da hat man zu häufig Punkte gegen die vermeintlich Kleinen liegengelassen. Das zu ändern, wird die größte Herausforderung für den Verein sein. Für mich persönlich geht es darum, mich in einem neuen Team zu etablieren und dort meinen Platz zu finden“, sagt Peke. Die Löwen-Familie wünscht ihm dabei alles Gute.