Löwen treffen bereits zum vierten Mal in dieser Saison auf die Nordhessen
Das hart umkämpfte Ringen um den Einzug ins Final-Four-Turnier in Hamburg ist allen Beteiligten noch in bester Erinnerung. „Das war ein super Pokalfight, der alles hergab, was so eine Begegnung verspricht“, blickt Melsungens Trainer Michael Roth auf die Partie aus der vergangenen Woche zurück. „Die Löwen haben dieses Spiel verdient gewonnen, weil wir nicht in der Lage waren, besser Handball zu spielen und uns in zu vielen Zweikämpfen aufgerieben haben. Aber jetzt haben wir ja nochmals die Gelegenheit, es besser zu machen, und werden wieder versuchen, alles zu geben“, verspricht der gebürtige Heidelberger eine gewohnt engagierte Leistung seines Kaders. So und nicht anders kennt man die Auftritte der Nordhessen, was auch den Verantwortlichen der Löwen jede Menge Respekt abnötigt. „Ehrlich gesagt, freue ich mich nicht besonders auf dieses Spiel“, sagt beispielsweise Geschäftsführer Lars Lamadé mit einem Augenzwinkern. „Wir werden wieder alles reinwerfen müssen“, weiß der Löwen-Manager. Und auch Trainer Nikolaj Jacobsen verdeutlicht, wie eng die Spiele gegen Melsungen immer sind. „Im Wiederholungsspiel des Pokal-Viertelfinales waren wir in der zweiten Halbzeit vielleicht drei Prozent besser in der Abwehr und hatten einen Tick mehr Willen. Deshalb haben wir gewonnen.“
Während der EM-Pause seien alle Abwehrspieler an Bord gewesen, „wir haben sehr gut trainiert und unsere Systeme weiterentwickelt“, sagt der 30-Jährige, der die gegnerische Abwehr mit seinem Kreisläufer-Kollegen Marino Maric vor allem im 4:2-System der Melsunger immer wieder vor große Probleme stellt. Dass die aktuellen Überflieger nun allerdings die Realität aus den Augen verlieren, ist nicht zu befürchten. „Natürlich stehen wir im Moment auf Platz vier bestens da, aber wir schielen jetzt keinesfalls nach oben. Wir schauen hingegen weiterhin auf uns selbst und wollen einfach jeweils unser Spiel durchbringen. Wenn das dann möglichst oft gut klappt – umso besser“, bringt es etwa Rechtsaußen Johannes Sellin auf den Punkt.
zur Spitzenmannschaft, die ganz eng mit dem Mann auf der Trainerbank verbunden ist. Und der kommt immer wieder gerne in die Heimat zurück – nicht nur, weil sein Team sich bei den Löwen stets bestens verkauft. Sentimentalitäten sind allerdings nicht Roths Sache. „Mit dem Verein, bei dem ich damals gearbeitet habe, hat das ja auch fast nichts mehr zu tun. Wenn am Saisonende auch noch Uwe Gensheimer den Klub verlässt, ist kein Spieler mehr da, der zu meinen Zeiten am Ball war“, hat der Trainer der Nordhessen inzwischen etwas Abstand zu seinem langjährigen Arbeitgeber gewonnen. Verzichten müssen die Nordhessen am Donnerstag ausgerechnet auf ihren Torhüter Johan Sjöstrand. Der Schwede, aktuell nach Paraden, bester Torhüter der Handball Bundesliga, zog sich am vergangenen Wochenende beim Derbysieg gegen die HSG Wetzlar einen Haarriss im Handwurzelknochen zu und wird der MT mehrere Wochen fehlen. „Melsungen wird erneut eine richtig schwere Aufgabe für uns, aber gemeinsam mit unseren Zuschauern wollen wir am Ende, wie schon in der vergangenen Woche, jubeln. Dann hätten wir nicht nur unsere Siegesserie ausgebaut, sondern auch einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft auf Abstand gehalten“, weiß Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.