Neuzugang aus Wetzlar will bei den Rhein-Neckar Löwen den nächsten Karriereschritt machen
Dabei beschränken sich Kohlbachers Integrationsmaßnahmen nicht auf das Erscheinungsbild. Der gebürtige Bensheimer kann mit Orts- und Sprachkenntnissen glänzen, wobei badischer und Odenwälder Dialekt durchaus auch Unterschiede aufweisen. „Kohli“, wie ihn die alten wie die neuen Teamkollegen rufen, ist jedenfalls froh, wieder ein gutes Stück näher herangerückt zu sein an die Heimat. „Ich wohne im Heidelberger Stadtteil Rohrbach. Von dort aus bin ich in jeweils 20 Minuten an der Trainingshalle und in Birkenau“, erklärt der 23-Jährige, der in Bensheim zwar geboren, aber in Birkenau-Reisen aufgewachsen ist. Dass er sich für einen ruhigen Stadtteil am Rande Heidelbergs entschieden hat, ist kein Zufall.
„Ein anderes Niveau“
Für den Jungen aus dem Odenwald ist der damit verbundene Druck nicht das Problem, sondern die eigentliche Herausforderung. „Ich will den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen“, sagt der 23-Jährige bewusst und selbstbewusst. Dabei blickt er schon jetzt auf einen rasanten Aufstieg zurück. Als der TV Großwallstadt, bei dem Kohlbacher seit 2013 unter Vertrag stand, 2015 Insolvenz anmeldete, wagte er den Sprung in die Bundesliga, zur HSG Wetzlar. Wenig später folgte die erstmalige Berufung ins DHB-Team, 2016 dann gleich der erste große Titel mit den damaligen „Bad Boys“ bei der Europameisterschaft. „Das ging alles ganz schön schnell“, sagte Kohli einmal in einem Zeitungsinterview. Dabei habe er auch immer das nötige Quantum Glück gehabt, sei oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen.
Kreuz eines Grizzly-Bären
Dass er immer wieder als „Kreisläufer der Zukunft“ bezeichnet und gefeiert wird, lässt den coolen Kohlbacher kalt. „Solche Aussagen bringen mir ja nichts. Ich muss mich vielmehr jeden Tags aufs Neue beweisen, dazulernen. Hier bei den Löwen kann ich mir viel von den erfahrenen Spielern abschauen, mich weiterentwickeln.“ Insbesondere freut er sich auf das Zusammenspiel mit Andy Schmid. „Er ist nicht umsonst fünfmal zum besten Spieler der Bundesliga gewählt worden“, sagt Jannik Kohlbacher. Sein Motto, das er sich als Jugendlicher gegeben hat, passt jedenfalls wie die Faust aufs Auge zu den Rhein-Neckar Löwen und ihrer bewegten Geschichte: Aufgeben? Niemals!