Löwen drehen enge Partie in der VELUX EHF Champions League
Durch den Erfolg haben die Gelbhemden in der Gruppe C die Slowenen, die auf dem fünften Tabelenplatz liegen, der nicht mehr zum Einzug in das Achtelfinale berechtigt, deutlich distanziert. Die Badener stehen zur Halbzeit der Vorrunde der Königsklasse auf dem dritten Rang, empfangen in der Rückrunde allerdings noch die beiden vor ihnen platzierten Mannschaften aus Skopje und Veszprém, sodass eine tabellarische Verbesserung für die Löwen, die für das Heimrecht in den K.o.-Runden von wichtiger Bedeutung ist, noch möglich ist. Nach fünf Spielminuten hatte man den Eindruck, dass die Partie aus Sicht der Löwenfans den gewünschten Verlauf zu nehmen schien. Die Gastgeber machten zu Spielbeginn aus jeder Chance ein Tor, führten mit 4:1 und Celje hinterließ nicht gerade den Eindruck, als das sie die Löwen in dieser Begegnung würden ärgern können. Doch es war die einzige wirklich gute Phase der Löwen in der ersten Hälfte. Ein paar Minuten später, beim Stand von 6:6 (13.), sah das hingegen ganz anders aus, Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen musste gar die erste Auszeit nehmen. Seine Mannschaft hatte nach dem starken Beginn nur noch zwei der nächsten neun Wurfchancen genutzt, hinzu kam der eine oder andere Abstimmungsfehler in der Abwehr, etwa beim Abwehr-Angriff-Wechsel, was es den Gästen erleichterte, auszugleichen. Plötzlich musste man das Gefühl haben, dass die Gäste doch in der Lage sind, die Löwen zu ärgern. Und das sollte ihnen auch ziemlich lange gelingen. „Die Löwen mussten viel investieren, das haben sie am Anfang nicht gedacht“, urteilte ein zufriedener Gäste-Trainer Branko Tamse. „Die ersten fünf Minuten waren gut, dann haben wir den Faden verloren, uns zu sehr zurückgelehnt“, sagte Löwen-Linksaußen Stefan Sigurmannsson nach der Partie.
Die Aufholjagd leitete dann vor allem ein Mann ein, der in der ersten Halbzeit noch kein Faktor im Spiel der Löwen war: Niklas Landin. Der Torwart entschärfte nun Ball auf Ball. Und angestachelt von der Leistung der Löwen – und auch von der einen oder anderen kniffligen Schiedsrichterentscheidung – peitschten nun auch die Fans ihr Team nach vorne, feierten jeden Ballgewinn, jede Parade, jedes Tor der eigenen Mannschaft euphorisch. So holten die Badener mit einem 3:0-Lauf den Rückstand auf, hatten beim 19:19 (40.) ausgeglichen und führten beim 21:20 durch Gedeon Guardiola erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit wieder. „Für die Zuschauer war es ein spannendes Spiel, für uns war es nicht einfach. In den letzten 20 Minuten ist unserer Abwehr besser und besser geworden, auch Niklas hat super gehalten“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. Er konnte sich auch in der Schlussphase nicht zurücklehnen, denn Celje ließ sich nicht so einfach abschütteln, weder durch die Kulisse, noch durch nun vor Kampfgeist strotzende Löwen.
SIEG gegen Celje! Das war ein hartes Stück Arbeit, 58 Minuten Spannung pur, aber wir holen den 31:27 Sieg vs.Celje! #Loewenlive #1team1ziel
— Rhein-Neckar Löwen (@RNLoewen) 13. November 2014
Trotzdem gelang es den Gastgebern in den letzten zehn Spielminuten, sich abzusetzen. Alexander Petersson, mit sieben Treffern erfolgreichster Löwen-Torschütze, erzielte das 24:23, Andy Schmid das 25:23. Nach einer Landin-Parade scheiterte Patrick Groetzki dann zwar beim Tempogegenstoß, doch Schmid boxte den Ball mit einer Flugeinlage über die Torlinie (52.). Die Entscheidung war die Drei-Tore-Führung allerdings noch nicht. Vielmehr schloss sich eine spannende Schlussphase an, in der die Gäste beim 25:26 (54.) wieder bis auf einen Treffer verkürzt hatten. Doch eine wirkliche Chance, den Löwen noch einen oder gar beide Punkte zu entreißen, hatte Celje nicht mehr.
Rhein-Neckar Löwen RK Celje 31:27 (13:15)
Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (für einen Siebenmeter), Peribonio (n.e.) – Schmid (4), Gensheimer (5/2), Kneer, Sigurmannsson (2), Myrhol (3), Steinhauser (n.e.), Larsen (1), Reinkind (1), Guardiola (4), Petersson (7), Groetzki (1), Ekdahl du Rietz (3), Schmidt (n.e.)
RK Celje: Lesjak, Skok, Kastelic – Blagotinsek (3), Ivic (4), Zuran, Janc (4), Razgor (2/1), Marguc, Potenko (1), Miklavcic (2), Sliskovic (3), Zarabec (5/2), Kodrin, Kasal, Zvizej (3)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Branko Tamse
Schiedsrichter: Oscar Raluy Lopez/Angel Sabroso Ramirez (Spanien)
Zuschauer: 1686
Strafminuten: 6/12
Siebenmeter: 4/2 – 4/3
Gensheimer wirft an den Pfosten
Gensheimer scheitert an Skok
Zarabec wirft über das Tor
Zeitstrafen: Ekdahl du Rietz (4), Petersson (2) – Blagotinsek (4), Sliskovic (2), Ivic (4)
Spielfilm: 4:1 (5.), 6:6 (13.), 10:7 (16.), 11:13 (25.), 13:15 (Hz.), 16:19 (38.), 19:19 (43.), 26:23 (52.), 26:25 (54.), 29:26 (58.), 31:27 (Ende)
Beste Spieler: Landin, Petersson, Guardiola – Zarabec, Ivic.