Fritz hält das 31:31 fest / Im Pokal gegen Melsungen
„Wenn man in den Schlusssekunden zwei Bälle hält, muss man von Glück reden, wenn es am Ende noch für einen Punkt reicht“, sagte ein sichtlich angefressener Henning Fritz. Während sich die Teamkollegen des Löwen-Keepers enttäuscht zurückzogen, feierten die Lemgoer den Punktgewinn in Mannheim wie einen Sieg und wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten: Mit zwölf Paraden in der zweiten Halbzeit drehte Nationaltorwart Carsten Lichtlein die Partie fast im Alleingang. „Einige waren heute nicht auf der Höhe“, ereiferte sich Fritz, der sich vor allem darüber ärgerte, dass seine Vorderleute im ersten Abschnitt, als Lemgos tschechischer Schlussmann Martin Galia keinen Ball hielt, nicht mehr als fünf Tore Vorsprung herauswarfen.
Dabei hatte es nach den ersten 30 Minuten unterm Strich gut ausgesehen für die Löwen. Das Rückhandtor Uwe Gensheimers zum 12:10 (20.) war die Initialzündung zum 6:2-Zwischenspurt, der zur Pause für eine beruhigende Führung sorgte. Bei dieser Aktion düpierte der Löwen-Linksaußen Lemgos Keeper Martin Galia, der in der gesamten ersten Halbzeit keinen einzigen Ball zu fassen bekam und entsprechend null Paraden verzeichnete. Nach einer anfänglichen 3:2-Führung war der TBV auch bald mit seinem Latein am Ende. Henning Fritz fand im Gegensatz zu seinem Gegenüber in die Partie, und die „Dreher“ Florian Kehrmanns nach einem geglückten Versuch nicht mehr den Weg ins Tor. Eine unangenehme 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Gensheimer machte den Lipperländern das Leben schwer, ganz nebenbei markierte die Nummer 3 allein im ersten Durchgang sechs Tore und leistete sich dabei den Luxus, einen Siebenmeter an die Lattenoberkante zu lupfen. Ólafur Stefánsson, ansonsten eher auf spektakuläre Pässe bedacht, hatte mit zwei Hammerwürfen für den ersten Ausreißversuch gesorgt, den Lemgo noch bremsen konnte (11:10, 19.). Beim Stand von 14:10 versuchte TBV-Trainer Volker Mudrow noch einmal, den gelben Express mit einer Auszeit aufzuhalten, doch die Löwen zogen auf 17:11 davon, ehe Christoph Theuerkauf noch per Siebenmeter verkürzte.
Die Auslosung für das DHB-Pokal-Viertelfinale, das Anfang März 2011 ausgetragen wird, bescherte den Löwen derweil ein Heimspiel gegen die MT Melsungen. Die weiteren Paarungen: Füchse Berlin – THW Kiel, Frisch Auf Göppingen – SC Magdeburg und VfL Bad Schwartau – SG Flensburg-Handewitt.
Rhein-Neckar Löwen: Fritz (bis 45., ab 58.), Szmal (45.-58.) – Stefánsson (8/3), Lund (1), Bielecki (5) – Groetzki (2), Gensheimer (6/2) – Myrhol (4) – Schmid (3), Roggisch, Tkaczyk (1), Gunnarsson, Sigurðsson (1), Čupić (n.e.).
TBV Lemgo: Galia (bis 30.), Lichtlein (ab 31.) – Hermann (2), Strobel (4), Datukašvili – Kehrmann (8), Liniger (6) – Preiß (5) – Ilyés (2), Smoler (2), Bechtloff (n.e.), Theuerkauf (2/1), Schneider.
Strafminuten: Lund (2), Roggisch (4), Myrhol (2) – Theuerkauf (2), Kehrmann (2), Strobel (2).
Disqualifikation: Rot für Roggisch wegen Unsportlichkeit (60.).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Volker Mudrow.
Zuschauer: 8.813.
Schiedsrichter: Lars Schaller (Leipzig) / Sebastian Wutzler (Frankenberg).
Spielfilm: 2:3 (5.), 5:5 (10.), 9:7 (15.), 12:10 (20.), 14:11 (25.), 17:12 (Halbzeit) – 18:15 (35.), 21:17 (40.), 22:22 (45.), 24:25 (50.), 28:29 (55.), 31:31 (Endstand).
Zeitstrafen: 4 / 3.
Siebenmeter: 8/5 – 1/1.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer wirft übers Tor.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Lichtlein.
Rhein-Neckar Löwen: Stefánsson scheitert an Lichtlein.
Beste Spieler: Stefánsson – Lichtlein, Kehrmann.