Nach Startschwierigkeiten starker Auftritt beim 31:23 gegen den TV Großwallstadt
Mit einem am Ende deutlichen 31:23 (14:12) gegen den TV Großwallstadt blieben die Rhein-Neckar Löwen auch im fünften Bundesliga-Heimspiel dieser Saison ungeschlagen. In der vorgezogenen Partie des 12. Spieltags tat sich das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson allerdings lange Zeit schwerer, als es das Endergebnis aussagt. Bester Schütze war Uwe Gensheimer mit sieben Toren.
Die Körpersprache von Børge Lund sprach Bände. Der Norweger schaute Hilfe suchend nach oben, nach dem Stefan Kneer trotz aller Gegenwehr gerade das 4:7 erzielt hatte (15.). Die Löwen fanden in der Anfangsphase einfach nicht ihren Rhythmus, Patrick Groetzki gelang erst nach fast fünf Minuten der erste Treffer, nach 8:20 Minuten sah sich Guðmundsson beim Stand von 1:5 zu einer Auszeit gezwungen. Lund hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei „Fahrkarten“ geworfen, seine Teamkollegen machten es allerdings nicht viel besser und bissen sich immer wieder am gut aufgelegten Mattias Andersson im TVG-Tor die Zähne aus. „Wir haben besprochen, dass wir im Angriff beweglicher werden und den Schwung aus der gegnerischen Offensive nehmen müssen“, verriet später Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer Einzelheiten aus der Timeout-Unterhaltung. Dass die Löwen vorübergehend für einige Stunden die Tabellenführung übernommen haben, ließ Gensheimer kalt: „Das ist eine Momentaufnahme, mehr nicht.“
Vor den richtungsweisenden Spitzenbegegnungen in den kommenden Wochen – in Flensburg und Hamburg sowie zu Hause gegen Kiel – haben die Löwen also noch einmal Selbstvertrauen getankt und ihr Torverhältnis durch die beiden Heimsiege dieser Woche um 23 Treffer verbessert. „Wir hatten am Anfang ein paar Probleme“, gestand Guðmundsson. „Aber bei nur zwölf Gegentoren zur Halbzeit muss ich zufrieden sein. Beide Mannschaften hatten heute starke Torhüter, Sławomir war überragend.“ Nicht ganz so glücklich war TVG-Coach Biegler, der aber sachlich analysierte: „Bis zur 35. Minute war alles gut. Danach haben zu viele falsche Abschlüsse und technische Fehler unser gutes taktisches Konzept zunichte gemacht. Der Sieg der Löwen ist auf jeden Fall verdient, aber in der Höhe nicht in Ordnung.“
Auch Löwen-Manager Thorsten Storm gestand: „Ich hatte vor dem Spiel ein schwaches Ziehen in der Magengegend. Das war ein richtiger Fight und wir mussten uns ganz schön lang machen. Natürlich freue ich mich über die zwei Punkte. Klar ist aber, dass wir am Sonntag in Flensburg die ersten zehn Minuten nicht so verschlafen dürfen.“
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Hannawald (ein Siebenmeter) – Stefánsson (3), Lund (3), Bielecki (4) – Groetzki (3), Gensheimer (7/1), Gunnarsson (1) – Schmid (3), Roggisch, Šešum, Tkaczyk (3), Myrhol (4), Ruß (n.e.), Čupić (n.e.).
TV Großwallstadt: Andersson, Rominger (ein Siebenmeter) – Weinhold (2), Szűcs (2), Kneer (4) – Spatz (6/5), Kunz (3) – Tiedtke (2) – Larsson (2), Jakobsson, Schäpsmeier (1), Reuter, Kossler (1).
Strafminuten: Bielecki (2), Myrhol (2), Roggisch (2), Tkaczyk (2) – Jakobsson (2), Szűcs (4), Larsson (2), Weinhold (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Michael Biegler.
Zuschauer: 9.185.
Schiedsrichter: Martin Harms (Magdeburg) / Jörg Mahlich (Stendal).
Spielfilm: 0:2 (5.), 2:5 (10.), 4:7 (15.), 8:8 (20.), 10:10 (25.), 14:12 (Halbzeit) – 15:14 (35.), 19:15 (40.), 21:18 (45.), 24:19 (50.), 27:20 (55.), 31:23 (Endstand).
Zeitstrafen: 4 / 5.
Siebenmeter: 2/1 – 5/5.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Rominger.
Beste Spieler: Szmal, Gensheimer – Andersson, Spatz.