Andreas Palicka und starke Abwehr bringen 26:20-Heimsieg gegen den Bergischen HC
Für die Löwen war es nach der Niederlage zum Jahresabschluss in Kiel (28:31) und dem schwachen Champions-League-Auftritt am Mittwoch gegen Skopje (27:30) nicht nur ein Sieg für die Tabelle in der Liga, sondern ein wichtiges Zeichen der Moral. Trainer Nikolaj Jacobsen zog ein gemischtes Fazit: „Mit der ersten Halbzeit bin ich richtig zufrieden. Da haben wir uns sehr gut präsentiert, auch wenn wir immer noch viele Freie verschießen. Die ersten 15 Minuten nach der Pause waren im Angriff sehr enttäuschend, da waren keine Aggressivität und Disziplin, machen wir zu viele leichte Fehler.“ Dass sich die Mannschaft danach wieder fing und den knapp gewordenen Vorsprung wieder ausbaute, stimmte Jacobsen versöhnlich: „Da muss ich die Jungs loben, haben wir wieder angefangen zu spielen. Vladan Lipovina hat gute Akzente gesetzt.“ Oliver Roggisch hob die Verteidigung hervor: „Das war in der Abwehr eine deutliche Steigerung, Ilija Abutovic und Gedeón Guardiola muss man heute gratulieren zu ihrer Leistung im Innenblock. Ein Kompliment an Abwehr und Zuschauer. Das war eine super Unterstützung“, sagte der Sportliche Leiter der Löwen. Und Jacobsen ergänzte mit Blick auf seinen Torwart: „Zusammen mit der Abwehr war er heute der Garant für den Sieg.“
Radivojevic lässt sich nicht entmutigen
Bis dahin ist es vor allem die Defensive, die den Gelben hilft. Palicka hat bis zur Pause acht Paraden stehen. Bei neun Gegentoren bedeutet das fast 50 Prozent gehaltene Bälle – eine Wahnsinnsquote. Zudem macht Alex Petersson hinten wie vorne einen tollen Job, blockt gegen Linus Arnesson, klaut Bälle und trifft viermal. Noch mehr ins Rampenlicht spielt sich nur Gedeón Guardiola. Der Abwehrchef steht nicht nur klasse im Innenblock, sondern erzielt fünf Tore im Gegenstoß und in der ersten Welle. Überhaupt ist das das Mittel, das die Löwen an diesem Abend neu entdecken. Endlich ist wieder Tempo im Spiel, werden die Chancen in der Spieleröffnung konsequent genutzt. Nach dem 3:0-Lauf von 5:5 auf 8:5 schrauben die Löwen zwischen der 22. Minute und dem Halbzeitpfiff das Ergebnis von 10:9 auf 15:9.
Palicka rettet Löwen in schwieriger Phase
Beim 17:15, als die Löwen zwei Zeitstrafen in kurzer Folge kassieren, hält der schwedische Nationalkeeper die Führung fest. Auf Palles 16. Parade lässt der eingewechselte Vladan Lipovina das 19:16 einschlagen. Nach dem nächsten Ballgewinn ist es wieder der Montenegriner, der mit dem 21:17 die Weichen auf Sieg stellt (53.). Weil der BHC jetzt alles riskiert, die Löwen-Abwehr weiter super arbeitet, gerät der so wichtige Heimerfolg nicht mehr in Gefahr. Zumal Jannik Kohlbacher nach schwachem Start jetzt auch voll da ist, das 22:18 und das 24:19 macht (57.). Letzteres bedeutet die Entscheidung in einem äußerst intensiven Spiel, das die Löwen in der Defensive gewinnen – und sich dafür den verdienten Applaus der Fans abholen.
Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 26:20 (15:9)
Löwen: Palicka, Appelgren – Schmid, Lipovina (2), Sigurdsson (3), Radivojevic (4), Tollbring, Abutovic, Groetzki, Mensah (2), Taleski (2), Guardiola (5), Petersson (5), Kohlbacher (3)
BHC: Rudeck, Rutschmann – Bettin (3), Darj (3), Petrovsky, Weck, Nippes (6/2), Kotrc (2), Baena (1), Fraatz (1), Babak (1), Gutbrod (1), Arnesson (1), Criciotoiu (1)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Simon Reich / Hanspeter Brodbeck (Metzingen / Reutlingen)
Zuschauer: 9137
Strafminuten: Mensah (2), Guardiola (2), Kohlbacher (2) – Bettin (2), Darj (2), Kotrc (2)
Siebenmeter: 0/1 – 2/3
Löwen: Sigurdsson scheitert an Rudeck (6.)
BHC: Arnesson scheitert an Palicka (11.)
Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 5:5, 8:5, 8:6, 10:8, 10:9, 15:9 (HZ), 15:13, 16:13, 19:16, 21:17, 22:18, 24:20, 26:20 (EN)