Spitzenreiter trifft auf den Bergischen HC
„Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und uns für die sehr harte Arbeit der vergangenen Wochen belohnt“, zeigte sich Trainer Sebastian Hinze sicht- und spürbar erleichtert. Der im Abstiegskampf enorm unter Druck stehende Bergische HC setzte endlich das erhoffte Zeichen, nachdem die Mannschaft mit drei Niederlagen in das Jahr 2016 gestartet war. Kreisläufer Moritz Preuss meinte: „Ich bin froh, dass wir über 60 Minuten das gezeigt haben, was wir können. Dieser Sieg war in unserer Situation so unglaublich wichtig. Jetzt müssen wir diesen Schwung mitnehmen.“
In der Lipperlandhalle überraschte Hinze den TBV mit ständig wechselnden Abwehrsystemen, an der Defensive bissen sich auch schon die Rhein-Neckar Löwen im Hinspiel die Zähne aus. Beim 24:21-Erfolg in der Wuppertaler Uni-Halle taten sich die Badener einmal mehr sehr schwer mit einem leidenschaftlich kämpfenden und diszipliniert agierenden BHC. „Diese Mannschaft liegt uns einfach nicht“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen und hat dabei ganz gewiss auch die Vergangenheit im Hinterkopf.
Der Auswärtssieg in Lemgo, er hat dem kommenden Löwen-Gegner einen Schub verliehen. Während die Badener am vergangenen Wochenende in der VELUX EHF Champions League in Zagreb gefordert waren, besiegte der BHC zu Hause die TSV Hannover-Burgdorf, und kommt nun mit 4:0 Punkten aus den letzten zwei Spielen am morgigen Mittwoch in die SAP Arena.
Im zweiten Halbfinale von Hamburg stehen sich wieder einmal die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen gegenüber. Sollten sich beide Vereine erwartungsgemäß für die Champions League qualifizieren und der BHC ins Pokal-Finale einziehen, wäre der Verein aus Wuppertal und Solingen sogar für den EHF-Pokal qualifiziert. „Das ist eine absolute Randnotiz für uns. Diese Konstellation ist jetzt so, wie sie ist. Aber es war nie unser erklärtes Saisonziel, in einen europäischen Wettbewerb einzuziehen. Insofern werden wir uns erst damit beschäftigen, wenn es wirklich soweit sein sollte – aber bestimmt noch nicht jetzt“, sagte Föste, der seit 2006 beim BHC die Strippen zieht. Der Unternehmer war Gründungsmitglied und Gesellschafter des Bergischen HC. 2010 wurde er Beiratsmitglied und im Januar 2013 Geschäftsführer, nun agiert er wieder als Beirat – doch sein Wort hat als Kaufmännischer Leiter nach wie vor Gewicht, zumal Föste große Visionen mit seinem Verein verfolgt.
Der Klub soll sich nicht nur sportlich in der Bundesliga etablieren, sondern auch das Umfeld soll wachsen. Sein Traum: eine neue Arena. Zurzeit spielt der BHC abwechselnd in der Wuppertaler Uni-Halle und der Solinger Klingenhalle. „Zu einer festen Größe werden wir nur mit einer entsprechenden Spielstätte“, ist sich Föste sicher, der mit dem BHC am 27. Dezember gegen den THW Kiel in die Kölner Lanxess-Arena umgezogen war. 13300 Zuschauer kamen gegen die Norddeutschen, der BHC unterlag 28:31. Ein achtbares Ergebnis, das wieder einmal unterstrich: Diese Mannschaft ist ein unangenehmer Gegner, gegen die auch die Löwen am morgigen Mittwoch erst einmal gewinnen müssen. Anwurf in der SAP Arena ist um 20:30 Uhr, Eintrittskarten gibt es noch an der Abendkasse sowie online im Ticketshop der SAP Arena.