Top-Spiel am Donnerstagabend in der SAP Arena mit großer Bedeutung für die Tabelle und die Stimmung in beiden Lagern
„Wir wollen natürlich punkten. Alleine schon deshalb, weil wir zuhause spielen“, sagt Oliver Roggisch. Der Sportliche Leiter der Rhein-Neckar Löwen ist ansonsten wie immer bemüht, die Bedeutung einzelner Spiele – im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung – realistisch einzuordnen. „Die Saison ist noch ewig lang, die aktuelle Tabelle eine Momentaufnahme“, erklärt der erfahrene Teammanager. Nichtsdestotrotz seien zwei Punkte am Donnerstag das klare Ziel. „Weniger wegen der Tabelle und mehr deshalb, weil wir diesen Sieg jetzt zuhause brauchen, um den Dezember erfolgreich angehen zu können.“
Beide setzen auf Tempo-Handball
Schaut man sich den SCM der Spielzeit 2018/19 an, könnte es kaum einen schwereren Gegner für die Löwen geben. „Sie haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht und bis vor zwei Wochen den besten Handball in Deutschland gespielt. Unheimlich schnell, mit guter Abwehr und guten Torhütern. Dieser Tempohandball war schon brutal – und da müssen wir auch am Donnerstag auf der Hut sein. Wir sollten uns möglichst wenige Fehler erlauben, damit die Magdeburger eben nicht in ihr schnelles Spiel kommen, und schauen, dass wir selbst Tempo machen.“
An Motivation dürfte es beiden Mannschaften nicht mangeln. Da ist auf der einen Seite der Tabellenstand, auf der anderen die „persönliche“ Befindlichkeit: Die Löwen haben in dieser Saison schon überraschend häufig zuhause geschwächelt, gegen Kiel und Veszprém verloren, gegen Leipzig einen Punkt abgegeben. Damit soll Schluss sein, die Heimstärke als absolutes Plus wieder untermauert werden. In Magdeburg dürften sie noch die drei Vergleiche aus dem Vorjahr im Kopf haben, als man sowohl in der Liga zweimal verlor, als auch im Halbfinale des DHB-Pokals gegen die Löwen das Nachsehen hatte.
Torhüter-Duell auf höchstem Niveau
Auf welche Spieler gilt es zu achten? Bei den Löwen stieg die Formkurve von Spielmacher Andy Schmid zuletzt wieder an, zeigten sich beide Torhüter in Topform, spielten sich unter anderem Jerry Tollbring und Mads Mensah mit mutigen Leistungen in den Vordergrund. In Magdeburg ist Matthias Musche als Top-Torjäger der HBL ein Kandidat, der unbedingt auf dem Zettel stehen sollte. Er ist so etwas wie das Sinnbild für das Magdeburger Tempospiel. Kommt er ins Laufen, läuft es auch beim SCM. Zudem hat Spielmacher Marko Bezjak im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal nachgelegt in Sachen Spielführung. Ein Zweikampfmonster war er ohnehin schon immer. Und das Torhüter-Duo Green/Quenstedt gehört ohnehin zum Besten, was man in der Ersten Liga finden kann.