Deutscher Meister mit Kantersieg gegen desolate Schwaben
„Ich bin richtig stolz auf meine Mannschaft, weil ich weiß, dass Göppingen eine richtig starke Mannschaft hat, die an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann. Das mussten wir im Hinspiel leidvoll erfahren, aber heute hat es keinen Zweifel an unserem Sieg gegeben“, freute sich Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel. Sein Gegenüber Rolf Brack vermisste „die bedingungslose Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft“, und fand angesichts von 28 Fehlwürfen deutliche Worte. „Seit ich Trainer bin kann ich mich nicht erinnern, dass eine Mannschaft von mir sich einmal 28 Fehlwürfe in einem Spiel erlaubt hat. Damit gewinnt man natürlich kein Spiel, schon gar nicht beim Deutschen Meister.“
Göppingen geriet in der SAP Arena schon früh auf die Verliererstraße, denn Mikael Appelgren machte genau da weiter, wo der Schwede am Dienstag im Tor der Löwen aufgehört hatte. Zur Pause kam der Torhüter der Gastgeber bereits auf zwölf Paraden, am Ende waren es deren 21 und damit eine Quote von 52%, eine überragende Leistung. Nach der ersten Glanzparade gegen Kresimir Kozina gelang Mads Mensah im Gegenzug das erste Tor der Partie zum 1:0 für die Gastgeber. Und der Löwen-Express hatte direkt Fahrt genommen. Nach fünf Minuten fing Hendrik Pekeler einen Querpass der Gäste ab, startete selbst zum Gegenstoß und traf zum 4:1. Nach zehn Minuten nahm Göppingens Trainer Rolf Brack seine erste Auszeit, seine Mannschaft lag zu diesem Zeitpunkt 3:6 in Rückstand und hatte deutliche Probleme das hohe Tempo der Löwen mitzugehen. Zudem scheiterte Göppingen immer wieder an Mikael Appelgren im Tor der Badener. Als Pekeler nach einer Viertelstunde zum 10:4 für die Löwen traf betrug der Vorsprung erstmals sechs Treffer. „Wir standen von Beginn an gut in der Abwehr und konnten damit eine richtig gute zweite Welle laufen“, so der beste Torschütze der Löwen. Doch plötzlich war Göppingen im Spiel, agierte aufmerksamer in der Abwehr und brachte im Angriff für den eigenen Torhüter jeweils den siebten Feldspieler. Acht Minuten vor dem Seitenwechsel bat deshalb Nikolaj Jacobsen zur Auszeit. Aufgrund einiger leichtfertiger Ballverluste führte seine Mannschaft nur noch mit 12:7. Jacobsen brachte nun erstmals Kim Ekdahl du Rietz auf die Platte, doch zur Pause betrug der Vorsprung der Löwen beim 15:11 nur noch vier Tore, auch weil Daniel Rebmann im Tor der Gäste nun gleich mehrmals zur Stelle war und Göppingen so die zweite Viertelstunde der ersten Halbzeit mit 6:4 für sich entscheiden konnte.
Rhein-Neckar Löwen – FRISCH AUF! Göppingen 31:20 (15:11)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (bei zwei 7m) ; Schmid (5), Sigurdsson, Radivojevic (2), Baena, Tollbring (6/3), Mensah (4), Pekeler (7), Groetzki, Reinkind (2), Taleski (1), Petersson (3), Ekdahl du Rietz (1), Keller
FRISCH AUF! Göppingen: Rebmann, Prost; Kneule, Ritterbach (1), Damgaard (3), Heymann (1), Bagersted (1), Sesum (2), Fontaine (1), Schiller (4/2),Rentschler (1), Nägele, Schöngarth (4), Kozina (2/2)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Dr. Rolf Brack
Schiedsrichter: Sebastian Grobe / Adrian Kinzel
Zuschauer: 6131
Siebenmeter: 6/3 – 5/4
Zeitstrafen: 2 – 3
Rhein-Neckar Löwen: Tollbring 2x und Schmid scheitern an Rebmann
Göppingen: Schiller wirft über das Tor
Strafminuten: Ekdahl du Rietz (2), Petersson (2) – Bagersted (2), Kozina (2), Schöngarth (2)
Spielfilm: 4:1 (5.), 6:3 (10.), 10:4 (15.), 11:5 (20.), 15:11 (HZ), 19:11 (35.), 22:14 (40.), 25:16 (45.), 29:20 (55.), 31:20 (EN)