Zu viele technische Fehler in zweiter Halbzeit
Noch ist nicht alles verloren. Aber nach dem 27:29 (12:9) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Montpellier AHB wird es für die Rhein-Neckar Löwen sehr schwer, das Final Four Ende Mai in Köln zu erreichen. Dazu benötigt das Team von Trainer Guðmundur Guðmundsson am kommenden Samstag in Frankreich einen Sieg mit drei Toren Differenz. „Wir haben 13 technische Fehler verursacht und in der zweiten Halbzeit 20 Gegentore kassiert, nachdem es in der ersten nur neun waren“, haderte Guðmundsson. „Der Unterschied ist viel zu groß.“
Auch im zweiten Abschnitt begann die Guðmundsson-Sieben stark, leistete sich dann aber ein paar schlampige Abspiele, die jeweils Kavtičnik bei zwei Gegenstößen in einfache Tore ummünzte (16:15, 38.). Der Ex-Kieler, der im rechten Rückraum und nicht wie zu Bundesliga-Zeiten gewohnt auf Rechtsaußen agierte, traf in dieser Phase vier Mal in Folge. Plötzlich hatte Montpellier wieder Oberwasser, glich aus und ging nach einem weiteren Ballverlust am Mittelkreis durch Guigou in Führung (19:20, 43.). Nach nur neun Toren in der gesamten ersten Hälfte hatten die Franzosen jetzt bereits elf in nur zwölfeinhalb Minuten erzielt – weder Szmal noch der eingewechselte Marcus Rominger bekamen einen Ball zu fassen, allerdings wurde
„Wenn wir in Montpellier unsere Chance wahren wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen“, sagte Michael Müller. Der Löwen-Rückraumspieler brachte es auf vier Tore. Auch Uwe Gensheimer, der auf Linksaußen durchspielte, wirft die Flinte noch nicht ins Korn, erkannte aber an, dass „Montpellier die Klasse hat, auch mal gegen einen Dreierblock ein Tor zu werfen. Wir haben leider nicht die Leistung abgerufen, die uns in den jüngsten Partien ausgezeichnet hat, aber in Montpellier sind die Tore genauso groß“, sieht „Gensel“ die Auswärtsfahrt in das Languedoc nicht als Freizeitausflug. Nikola Karabatić erklärte schließlich: „Natürlich hätten wir dieses Endergebnis sofort unterschrieben. Aber wir wissen, dass in der Champions League alles passieren kann. Die Löwen haben in dieser Saison schon in Barcelona und in Zagreb gewonnen und ich kann mich noch gut erinnern, wie wir 2008 mit Kiel einen klaren Hinspielsieg im Finale bei Ciudad Real zu Hause noch aus der Hand gegeben haben. Alles ist möglich.“
Rhein-Neckar Löwen: Szmal (-41., 50.-), Rominger (41.-50.) – Stefánsson, Šešum (2), Tkaczyk (6) – Čupić (4), Gensheimer (7/1) – Gunnarsson (3) – Schmid, Roggisch, Bielecki (1), Müller (4), Myrhol, Sigurðsson (n.e.), Rigterink (n.e.), Groetzki.
Montpellier AHB: Stochl (-30., 40.-), Robin (31.-40.) – Kavtičnik (7), N. Karabatić (2), Accambray (6) – Joli, Guigou (3/1) – L. Karabatić (6) – di Panda (2), Markez (n.e.), Honrubia (n.e.), Desbonnet (n.e.), Grebille, Zens (n.e.), Bojinović (3/1), Hmam.
Strafminuten: Čupić (2), Roggisch (4), Šešum (2), Tkaczyk (2) – N. Karabatić (2), di Panda (2), Hmam (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Patrice Canayer.
Zuschauer: 10.292.
Schiedsrichter: Nikolić (Serbien) / Stojković (Serbien).
Spielfilm: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 6:6 (15.), 7:8 (20.), 10:8 (25.), 12:9 (Halbzeit) – 16:12 (35.), 18:17 (40.), 21:20 (45.), 22:25 (50.), 24:27 (55.), 27:29 (Endstand).
Zeitstrafen: 5 / 3.
Siebenmeter: 1/1 – 2/2.
Beste Spieler: Gensheimer, Tkaczyk – Kavtičnik, Accambray.