23:29 (11:12)-Niederlage bei den Füchsen Berlin
„Die einzige Entschuldigung für meine Mannschaft ist, dass dies das vierte Spiel in acht Tagen war. Es war körperlich, aber vor allem auch mental ein extrem schwieriges Spiel für uns“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen und fand auch deutliche Worte: „Heute war es auch eine Qualitätsfrage. Fast die gesamte Mannschaft ist in dieser Hinsicht ausgefallen.“ Dabei wollte der Coach mit Blick auf die recht komfortable Führung in der Ligatabelle auf keinen Fall von einem Bonusspiel sprechen, in dem man sich eine Niederlage leisten konnte. „Das gibt es für mich nicht. So haben wir uns jetzt ein bisschen selbst unter Druck gesetzt.“ Patrick Groetzki, noch einer der Besseren an diesem gebrauchten Löwen-Tag, übte Selbstkritik: „Wir waren auf allen Positionen schlechter als Berlin.“ Silvio Heinevetter, der 19 Paraden landete, entnervte die Löwen-Angreifer über die kompletten 60 Minuten, nahm unzählige freie Würfe und drei Siebenmeter weg. Hendrik Pekeler richtete derweil den Blick nach vorne: „Wir haben es immer noch selbst in der Hand“, verwies der Löwen-Mittelmann auf die letzten vier Saisonspiele, in denen die Löwen nun noch mindestens drei Siege brauchen, um den Titel-Hattrick in der Liga und das Double mit Meisterschaft und Pokal perfekt zu machen.
Guter Start – schnell verpufft
Im Tor darf sich jetzt Mikael Appelgren bewähren, zudem bringt der Löwen-Trainer bei eigenem Ballbesitz den siebten Feldspieler. Die Umstellungen greifen sofort: Tor um Tor arbeiten sich die Gäste heran, Appelgren hält gleich die ersten zwei Würfe auf, der Funke springt über auf den Rest der Truppe. Nach zwei Power-Aktionen von Mads Mensah, der nun für Kim Ekdahl Du Rietz auch im Angriff ran darf, sowie der dritten Appelgren-Parade in Serie bringt ein Gegenstoß mit Gudjon Valur Sigurdsson den Ausgleich zum 11:11. Zachrisson mit dem 12:11 rettet Berlin eine knappe Führung in die Halbzeit – das Spiel aber ist wieder völlig offen. Das Problem aus Löwen-Sicht: In der Phase direkt nach der Halbzeit, wenn sie normalerweise ihren Gegnern den Zahn ziehen, kommen die Gelben überhaupt nicht ins Rollen. Dass Hendrik Pekeler nun auf der Spitze verteidigt, stellt sich nicht als die erhoffte Lösung gegen den starken Berliner Rückraum heraus. Dort schaltet nun Nationalspieler Paul Drux gleich zwei Gänge hoch, verteilt teils traumhafte Anspiele an den Kreis zu Johann Koch und trifft selbst immer wieder im Eins-gegen-eins.
Heinevetter und Lindberg überragen, Drux brilliert
Füchse Berlin – Rhein-Neckar Löwen 29:23 (12:11)
Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl; Elisson, Lindberg (10/6), Zachrisson (4), Gojun, Fäth (2), Drux (4), Wiede (1), Milde, Reißky, Koch (6), Struck (2), Vukovic
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (2), Sigurdsson (1), Radivojevic, Baena (3), Tollbring (1/1), Mensah (6), Pekeler (2), Reinkind, Taleski (2), Petersson (1), Groetzki (3/1), Ekdahl Du Rietz (2)
Trainer: Velimir Petkovic – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig
Zeitstrafen: 4 – 5
Strafminuten: Fäth (2), Drux (2), Gojun (2), Vukovic (2) – Ekdahl Du Rietz (4), Pekeler (4), Petersson
Siebenmeter: 2/5 – 6/6
Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:2, 4:2, 4:3, 5:3, 5:5, 8:5, 11:7, 11:11, 12:11 (HZ), 13:11, 13:12, 15:12, 19:15, 21:16, 22:17, 25:18, 29:23 (EN)