Rhein-Neckar Löwen beginnen Vorbereitung / Lauftest, Einkleidung, Foto-Shooting und PK mit allen Neuzugängen
Raus auf die Aschebahn
Nach einer lockeren Begrüßungsrunde in der Trainingshalle ging es raus auf den Sportplatz – und die ungeliebte Aschebahn. Ein bisschen die Beine ausschütteln, ein bisschen dehnen, dann gingen die Jungs in Position und Coach Jacobsen gab den Startpfiff. 3000 Meter in der prallen Julisonne, Temperaturen jenseits der 30 Grad, da brauchte es nicht lange, bis die ersten ins Schwitzen und Keuchen kamen. Wie in den Vorjahren auch, taten sich die Oldies wieder einmal hervor, bestimmte vor allen Gudjon Valur Sigurdsson das Geschehen auf den Stadionrunden. Oberkörperfrei setzte er Maßstäbe und kam in einer Fabelzeit für einen Handballer, der gerade aus dem Sommerurlaub kommt, ins Ziel.
Allerdings schlug sich auch der Rest des Kaders beachtlich, zumal es nach den 3000 Metern auch noch auf die 800 und die 400 Meter Strecke ging, und dabei kein Ausfall zu verzeichnen war. Oli Roggisch jedenfalls hatte nichts auszusetzen: „Wir sind durchaus zufrieden. Gerade die erste Gruppe mit Gudjon Valur Sigurdsson, Alex Petersson und Patrick Groetzki hat es richtig gut gemacht, das gilt aber auch für alle anderen.“ Dass sich zwischen den Außen und den Kreisläufern einige Minuten Abstand anhäuften, liege in der Natur der Sache, sagte Roggisch und äußerte sich auch sehr positiv zu den fünf Neuzugängen. „Die Jungs sind mit guter Laune und in gutem Fitnesszustand hergekommen. Ich denke, dass die Integration sehr gut funktionieren wird.“
Jacobsen legt Augenmerk auf Abwehr
Nach seiner Erwartungshaltung an die Saison 2018/19 gefragt, wurde Jacobsen recht deutlich. „Der THW Kiel ist für mich der große Favorit. Sie haben eine eingespielte Mannschaft und den Umbruch, den wir jetzt haben, schon vor drei Jahren eingeleitet.“ Danach aber sieht er sich mit den Löwen, die SG Flensburg-Handewitt, die MT Melsungen. Auch Hannover „und natürlich Berlin“ müsse man im Auge behalten, den SC Magdeburg hatte er in der Aufzählung wohl vergessen. Es sind einfach so viele Mannschaften in der wahrscheinlich ausgeglichensten Liga der Welt, an die man denken muss und gegen die man sich zu beweisen hat, wenn man ein Wörtchen mitreden will um die vorderen Plätze. „Aktuell ist unser Ziel, unter die ersten Drei zu kommen“, sagte Oli Roggisch. Gelänge es, die Neuzugänge schnell zu integrieren, könne man dieses Ziel immer noch anpassen, so der Sportliche Leiter. Und auch Jennifer Kettemann erinnerte daran, wie schnell es in die andere Richtung gehen könne. Es reiche ja, wenn sich ein zentraler Spieler wie Gedeón Guardiola verletze, so wie in der vergangenen Spielzeit geschehen – und alle Ziele seien auf einen Schlag in Gefahr.
Lockerheit, Lust und Leidenschaft
So scheint es auch den Löwen-Fans zu gehen. Jennifer Kettemann vermeldete einen zufriedenstellenden Stand beim Dauerkarten-Verkauf mit mehr als 140 Neukunden. Zudem freue man sich darauf, alle Spiele der VELUX EHF Champions League in der SAP Arena austragen zu können und gleich mit dem Super-Kracher gegen den FC Barcelona am 12. September zu starten. Die Vorfreude teilt sie mit ihrem Trainer, der auf die Personallage angesprochen sagte: „Das ist der breiteste Kader meiner Zeit bei den Löwen. Das freut mich sehr. Wir haben viele neue Spieler, das ist eine positive Herausforderung für uns als Mannschaft und für mich als Trainer. Ich freue mich auf den frischen Wind, der wird uns allen guttun.“