Rhein-Neckar Löwen zu Gast bei Titelverteidiger und Spitzenreiter Flensburg
Die Partie des 13. Spieltages könnte wegweisenden Charakter für die restliche Saison haben. Vor allem dann, wenn sich die Flensburger die zwei Punkte krallen. Mit einer Punktebilanz von 24:0 sind sie in die Spielzeit gestartet, haben saisonübergreifend 20 Begegnungen am Stück gewonnen. Rein von den Ergebnissen her betrachtet gab es nie eine stärkere Flensburger Mannschaft. Und so befinden sich die Löwen am Montag in einer eher weniger vertrauten Rolle: in der des Außenseiters.
Umbruch beeindruckend bewältigt
Dass die aktuelle Form für Flensburg spricht, daran besteht kein Zweifel. Zwar haben die Nordlichter in der VELUX EHF Champions League zwei Spiele mehr verloren als die Süddeutschen, zuletzt zweimal gegen Top-Klub Paris St. Germain. Auch im Pokal musste man gegen den SC Magdeburg die Segel streichen. Aber in der Bundesliga, da sind die Jungs von Maik Machulla das Maß aller Dinge. Der Titelverteidiger hat den Umbruch mit einem halben Dutzend neuer Spieler bisher auf beeindruckende Art und Weise gemeistert. Die Konkurrenz hinkt da staunend hinterher, mit drei Minuspunkten Rückstand und mehr.
Formschwankungen machen Sorge
Was Benjamin Buric und Torbjörn Bergerud bisher abgeliefert haben in dieser Spielzeit, ist schlichtweg überragend. Das doppelte „B“ im SG-Kasten macht schon fast die beiden im Sommer ausgeschiedenen Legenden Mattias Andersson und Kevin Möller vergessen. Wo man auch hinschaut: Die SG ist auf allen Positionen doppelt besetzt. Und das auf einem richtig hohen Niveau. Namen gefällig? Holger Glandorf, Rasmus Lauge, Lasse Svan, Tobias Karlsson, Anders Zachariassen, Jim Gotfridsson. In Anbetracht solcher Qualität und Formstärke brauchen die Rhein-Neckar Löwen auf jeden Fall einen Sahnetag, um sich in der „Hölle Nord“ zu behaupten. Die alten und aktuellen Formschwankungen machen da eher ein wenig Sorge.
Letzter Auswärtssieg weckt schöne Erinnerungen
Der direkte Vergleich spricht für die Gastgeber: Von 36 Duellen gingen 20 an Flensburg, 16 an die Löwen. Der vorerst letzte Auswärtssieg ist allerdings nicht so lange her. Am 28. Mai 2017 gewannen die Mannheimer 23:21 und fingen damit die Flensburger noch auf der Zielgeraden zur Meisterschaft ab. Ein Jahr später drehte die SG den Spieß herum, wenn auch nicht im direkten Duell. Fest steht: In der Flens-Arena treffen die beiden Top-Teams der jüngeren Bundesliga-Vergangenheit aufeinander. Und so sprechen die SG-Leute auf ihrer Webseite vollkommen zurecht vom „Knüller“ und „Montags-Spektakel“.