Löwen gewinnen bei der HSG Wetzlar
In einer packenden Begegnung, die über weite Strecken ausgeglichen verlief und ganz im Zeichen von zwei starken Abwehrreihen und ausgezeichneten Torhütern stand, setzten sich die Löwen, angetrieben von Schmid, erst gegen Ende der Partie entscheident ab.
Die Mittelhessen, die in der letzten Saison mit einem 31:27- Erfolg den Gästen den Traum vom Titel zerstörten, spielten mit den Löwen lange Zeit auf Augenhöhe und kamen, gestützt auf einen überragenden Andreas Wolff im Tor, mit einem 6:1-Lauf zur 11:10-Pausenführung. Auch nach dem Wechsel ließ Wolff die Löwen lange zittern, ehe Spielmacher Andy Schmid nach dem 15:15 (44.) die Partie quasi im Alleingang entschied. Von den letzten neun Toren zum 19:23-Endstand warf der Regisseur sieben Treffer.
In der mit 4421 Zuschauern zum zehnten Mal ausverkauften Wetzlarer Rittal-Arena ließen sich die Wetzlarer in der ersten Halbzeit von den Löwen nicht abschütteln, lagen zwischenzeitlich schon mit drei Toren zurück (6:9) und gingen zur Pause beim 11:10 erstmals in Führung. Nach Wiederbeginn gelang den Gästen eine rasche 14:12-Führung. Doch noch immer fehlte den Löwen-Aktionen der Spielwitz, der Überraschungsmoment und das Tempo, um mit der ersten oder zweiten Welle auch einmal zu einfachen Toren zu kommen. Rekordtorschütze Uwe Gensheimer kam am Ende nur zu drei Toren vom Siebenmeterpunkt.
„Wir haben erst sehr spät das Spiel in den Griff bekommen. Entscheidend war, dass unsere Abwehr Weltklasseformat hatte und Andy die Wende herbeiführte“, urteilte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen, während Kollege Kai Wandschneider meinte: „Ein Top-Spieler wie Andy Schmid hat ein Top-Spiel entschieden. Beide Mannschaften haben alles in die Waagschale geworfen. Am Ende ist uns etwas die Puste ausgegangen. Jetzt drücken wir den Löwen wirklich die Daumen für den Meistertitel, diese Truppe hätte es einfach mal verdient. Wir können uns nichts nachsagen lassen, wir haben wirklich alles gegeben und den Tabellenführer heute sehr lange geärgert.“ Für Uwe Gensheimer war wichtig, „dass wir am Ende doch noch die zwei Punkte mitnehmen konnten“. Auch Patrick Groetzki sah „ein Spiel mit zwei richtig guten Abwehrreihen und zwei starken Torhütern, wobei wir am Ende den längeren Atem und Andy hatten“. Wetzlars Maximilian Holst fand die Partie zwar „toll und packend, doch weil wir viele klare Chancen nicht nutzten, war heute eigentlich mehr drin“.
HSG Wetzlar – Rhein-Neckar Löwen 19:23 (11:10)HSG Wetzlar: Wolff (15 Paraden), N. Weber (n.e.); Prieto, Lipovina (2), Rompf (1), Ferraz, Holst (6/3), Fäth (4), Hahn, Joli, Klesniks, Kohlbacher (4), Mirkulovski (2), Laudt.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (13 Paraden), Ristovski (bei zwei Siebenmetern);Schmid (7), Gensheimer (3/3), Kneer (n.e.), Baena Gonzales, Larsen (1), Pekeler (2), Groetzki (2), Reinkind, Guardiola, Petersson (3), Ekdahl Du Rietz (5), Steinhauser.
Trainer: Kai Wandschneider – Nikolaj Jacobsen
Schiedsrichter: Grobe / Kinzel (Braunschweig)
Zuschauer: 4421 (ausverkauft)
Zeitstrafen: 8 Min. : 2 Min. ( Laudt/zwei, Ferraz, Rompf – Ekdahl Du Rietz)
Rote Karte: Ferraz (48.)
Siebenmeter: 3/3 : 3/3.
Spielfilm: 0:2 (5.), 4:6 (20.), 6:9 (25.), 11:10 (HZ), 12:13 (35.), 16:15 (45.), 17:19 (55.), 19:23 (EN)
Beste Spieler: Wolff, Kohlbacher – Appelgren, Schmid
Bilder: René Vigneron