30:24-Sieg nach 11:17-Rückstand gegen starken VfL Gummersbach
Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen zog ein differenziertes Fazit: „Gummersbach war lange die bessere Mannschaft. Carsten Lichtlein hat super gehalten. Die Umstellung in der Abwehr auf 5:1 war sehr wichtig, da hat der VfL ein paar Bälle leicht weggegeben. So sind wir ins Laufen gekommen. Filip hat seine Sache sehr gut gemacht, genauso wie Andy Schmid und Alex Petersson. Ich weiß trotzdem nicht, ob das heute verdient war. Da war bestimmt auch eine gute Portion Glück dabei.“ VfL-Coach Denis Bahtijarevic sah es ähnlich: „Wir haben lange sehr gut gespielt, uns dann selbst geschlagen. Das lag auch an der Kraft, aber auch an der Umstellung der Löwen auf 5:1-Abwehr. Das haben sie sehr gut gemacht.“
Löwen machen Lichtlein stark
Löwen-Coach Jacobsen wird es zu bunt, er zückt die grüne Auszeitkarte. Personell reagiert er mit der Hereinnahme von Alex Petersson, der bis dahin in dieser Woche noch nicht einmal auf dem Feld gestanden und wegen einer hartnäckigen Erkältung nicht trainiert hatte. Auf den Isländer ist dennoch Verlass. Drei Minuten nach seiner Einwechslung macht „Lexi“ sein erstes Tor. Da steht es allerdings schon 3:8 aus Löwen-Sicht, ist aus dem Fehlstart eine echte Spielkrise geworden. Das liegt zum einen an der gegen die Halben von Gummersbach viel zu zaghaft agierenden Abwehr, zum anderen an den zu unplatzierten Abschlüssen, die Carsten Lichtlein immer stärker machen. Nach einer Viertelstunde ist die Wurfquote der Löwen erbärmlich, die Fangquote des Ex-Nationalkeepers weit über 50 Prozent.
Martinovic nicht zu stoppen
Kurz vor dem Anpfiff zur zweiten Runde machen sich die Löwen noch einmal heiß, schwört Jacobsen seine Jungs auf die Aufholjagd ein. Auf den Rängen kam schon in der ersten Halbzeit die laute Anfeuerung, jetzt wird es noch einmal richtig laut in der SAP Arena. Mit Patrick Groetzki und Mikael Appelgren soll die Wende gelingen. Zunächst aber ist davon nichts zu sehen. Der überragende Martinovic stellt nach 34 Minuten auf 11:17, als Jacobsen den Schachzug des Spieles bringt: Filip Taleski darf für Steffen Fäth ran – und wird zum X-Faktor. Beim 13:18 erzielt er sein erstes Tor, legt das 14:18 direkt nach. Auch Appelgren meldet sich an, feiert seine erste Parade und leitet damit die Wende ein.
Der Captain dreht auf, Taleski auch
Rhein-Neckar Löwen – VfL Gummersbach 30:24 (10:14)
Löwen: Palicka, Appelgren (1) – Schmid (11), Lipovina, Sigurdsson, Radivojevic (1), Tollbring (1), Mensah (1), Fäth (1), Groetzki, Taleski (5), Guardiola, Petersson (5), Nielsen, Kohlbacher (4)
Gummersbach: Lichtlein, Puhle – Schröter (2), Dayan, Martinovic (12/6), Vukovic, Sommer (3), Köpp (1), Villgrattner, Stüber, Becker, Preuss (4), Pouya Norouzi (2), Busch
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Denis Bahtijarevic
Schiedsrichter: Peter Behrens / Marc Fasthoff
Zuschauer: 5258
Strafminuten: Schmid (2), Petersson (2) – Preuss (4)
Siebenmeter: 0/2 – 6/6
Löwen: Lichtlein hält Siebenmeter von Schmid (23.), Tollbring wirft Siebenmeter an die Latte (53.)
Spielfilm: 0:1, 0:2, 1:2, 1:4, 2:4, 2:6, 2:8, 4:8, 5:9, 6:10, 8:11, 9:14, 10:14 (HZ), 10:15, 11:17, 12:17, 14:18, 16:18, 18:18, 18:19, 19:19, 21:19, 22:19, 22:20, 24:20, 25:20, 26:22, 27:23, 28:24, 30:24 (EN)