Rhein-Neckar Löwen am Samstag in Brest gefordert
„Für Brest geht es um alles“, sagt Löwen-Kapitän Andy Schmid. Er ist sich sicher: In der Industriestadt, die als „Tor zum Westen“ eine wichtige Transitfunktion zwischen Westeuropa, Russland und Zentralasien hat, wird es den Löwen alles andere als leichtgemacht werden. Der HC Meshkov – benannt nach dem Vereinsgründer – steht mit fünf Punkten zwar auf dem vorletzten Tabellenplatz. Allerdings ist man auch punktgleich mit Montpellier HB und damit ganz nahe an Rang sechs, der als letzter noch für die Teilnahme am Achtelfinale berechtigt. Auch Kristianstad als Achter hat fünf Punkte auf dem Konto, so dass es im Dreikampf um die nächste Runde auf jeden Zähler ankommt.
Höchstmotivierter Gegner
„Die Tabellenkonstellation spricht ganz klar dafür, dass Brest alles in dieses Spiel hineinlegen wird“, sagt Andy Schmid und erwartet einen höchstmotivierten Gegner am Samstagabend. Brest muss danach noch nach Veszprém, dürfte sich dort keine Punkte ausrechnen und würde in das Duell mit Kristianstad am letzten Spieltag sicher gerne einen kleinen Punktevorsprung mitnehmen. Zumal man auch das leichteste Restprogramm des Trios hat, Montpellier noch in Kielce und Skopje sowie zuhause gegen Barcelona ran muss, Kristianstad nach Barcelona und zuhause gegen Skopje spielt. Die große Chance, sich zum vierten Mal in Folge für das Achtelfinale der VELUX EHF Champions League zu qualifizieren, dürfte dafür sorgen, dass die Weißrussen am Samstag mit 100 Prozent Fokus in ihr Heimduell mit den Rhein-Neckar Löwen gehen werden.
Löwen mit schlechter Brest-Erfahrung
Auch gegen Veszprém (28:29) waren die Weißrussen ganz nah an einer Überraschung. Lediglich gegen Barcelona (21:29) und Kielce (26:35) blieb man zuhause chancenlos. Und auch die Löwen selbst kamen schon in den zweifelhaften Genuss eines Gastspiels im tiefen europäischen Osten. Am 8. Oktober 2016 gab es in der Champions-League-Vorrunde das erste Aufeinandertreffen mit dem HCM in dessen Heimspielstätte. Nach 60 Minuten stand es 28:30 aus Löwen-Sicht. „Da haben wir am eigenen Leib erfahren, wie schwer das dort sein kann, und dass Brest zuhause jeden schlagen kann“, erinnert sich Andy Schmid noch gut an den letzten Brest-Besuch. Auf dem Hinspiel-Resultat, als man Meshkov ziemlich deutlich mit 33:27 distanzieren konnte, will sich der Schweizer jedenfalls nicht ausruhen.
Nach dem 27:30 gegen Skopje ist Platz zwei in der Gruppe so gut wie weg, bestenfalls noch Rang drei möglich. Dafür ist ein Sieg in Brest Pflicht. Dabei fehlen weiterhin die verletzten Steffen Fäth (Hüfte) und Jesper Nielsen (Leiste). Die Partie wird zum einen wie gewohnt im Liveticker der Rhein-Neckar Löwen auf Facebook und Twitter begleitet, zum anderen auf Sky Sport 1 im Pay-TV übertragen.