Löwen-Neuzugang aus Serbien lernt neues Land, neue Regeln und neues Abwehrsystem kennen
Genau diese Art hilft dem 2,02 Meter großen Mann dabei, den Kulturschock zu überwinden, der mit seinem Umzug vom Balkan ins Süddeutsche einhergegangen ist. „Zum Beispiel das mit dem Müll“, sagt Ilija Abutovic auf die Frage nach den Unterschieden zwischen seiner alten und seiner neuen Heimat. In Serbien oder Mazedonien, wo er zuletzt spielte, kenne man das nicht. „Hier darf man nicht einmal ein Stück Pizza im Karton lassen“, sagt der Neu-Löwe und schmunzelt. Was ihm sonst noch besonders aufgefallen ist? „Dass hier alle sehr viel Wert auf Pünktlichkeit legen. Und auf Disziplin.“
Sieben Jahr Abwehrchef bei Vardar Skopje
Der Mann mit der markanten Nase, der kantigen Gestalt und der rustikalen Spielweise kann durchaus emotional werden. Auf dem Feld, in Aktion, im Kampf Mann-gegen-Mann, ist davon aber weniger zu spüren. Da räumt Ilija seine Gegner mit geschäftsmäßiger Ruhe ab, bildet eine nur schwer zu überwindende Ein-Mann-Mauer. Nach seinem Wechsel zu Vardar im Jahr 2011 kommt er ausschließlich in der Abwehr zum Einsatz. Mag er es, anderen wehzutun? „Ich spiele sehr gerne Abwehr, ich spiele gerne hart“, sagt Abutovic, ergänzt aber auch, dass die Spielweise immer zum Spiel passen müsse. Der 30-Jährige ist kein unfairer Kamerad, weiß sich meistens mit einem guten Auge und genauso vorzüglicher Beinarbeit zu helfen. In Skopje vermissen sie ihn schon jetzt und fürchten ohne Abutovic, die Zweikampf-Maschine, um ihr gefürchtetes Bollwerk.
Ein ganz neues System
Läuft alles nach Plan, werden beide Seiten von dem Wechsel profitieren. Ilija Abutovic wird ein Stückchen flexibler, die Löwen-Verteidigung eine Portion stabiler. Dann wird man bestimmt auch noch viel öfter die emotionale Seite der serbischen Abwehrkante sehen.