Trainer Nikolaj Jacobsen verabschiedet sich / 26:29 im Derby gegen Eulen
Gegen die Eulen Ludwigshafen kassierten die Löwen am Mittwochabend eine 26:29 (11:15)-Niederlage. Es war die erste überhaupt gegen den Nachbarn von der linken Rheinseite. Und eine wirklich schmerzhafte. In der Abwehr fanden die Badener über 60 Minuten nie einen Zugriff, insbesondere nicht gegen den klug und konzertiert agierenden Eulen-Rückraum. Im Angriff suchte man lange nach Lösungen – und fand sie bis zum Ende viel zu selten. Durch die dritte Heimniederlage ist Platz drei nach dem 33. Spieltag passé, die Löwen werden die Saison auf Rang vier abschließen.
„Steht auf, wenn ihr Löwen seid“
Dass die Fans die Mannschaft trotz schwacher Vorstellung bis zum Ende anfeuerten und sogar „Steht auf, wenn ihr Löwen seid“ skandierten, machte nicht zuletzt den scheidenden Trainer stolz und glücklich. „Liebe, liebe Löwen-Fans“, wandte sich Nikolaj Jacobsen während seiner Schlussworte an die Menschen auf den Rängen, „es war mir eine Ehre, vor euch zu stehen und diese Mannschaft zu trainieren.“ Jacobsen, der in fünf Jahren sechs Titel mit den Löwen feierte, dankte auch allen Vereinsverantwortlichen, den Ärzten, Physios, den Betreuern und vor allem „einem Freund fürs Leben“, dem Sportlichen Leiter Oliver Roggisch: „Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen.“
Löwen-Motor stottert
Zum Spiel: Coach Jacobsen gönnt – auch bedingt durch die Ausfälle von Jesper Nielsen, Andreas Palicka, Alex Petersson und Jannik Kohlbacher (Grippe) – dem Trio Sigurdsson, Radivojevic und Lipovina zum Abschied von den Fans in der SAP Arena einen Einsatz in der ersten Sieben. Radivojevic bedankt sich mit dem 2:2, Lipovina mit einem feinen Pass auf Guardiola am Kreis (5:5, 10.), Sigurdsson mit dem 7:8 per Gegenstoß (15.). Allerdings sind damit auch schon die meisten Höhepunkte der ersten Hälfte aus Löwen-Sicht erzählt. Die Badener tun sich unheimlich schwer gegen die 5:1-Abwehr der Eulen, bei denen wie gewohnt Jonathan Scholz vorgezogen verteidigt. Die Folge sind zahlreiche Ballverluste, mittelprächtige Abschlüsse und – im Umkehrschluss – viele Tempo-Tore der Eulen.
Eulen behalten die Nerven
Nach dem Seitenwechsel wird es zunächst nicht wesentlich besser. Der bärenstarke Feld macht mit seinem vierten Treffer das 11:16, Salger legt nach Groetzkis 12:16 direkt das 12:17 nach. Bis zum 14:19 – erneut durch Feld – halten die Eulen den Abstand. Dann nimmt Jacobsen seine zweite Auszeit, rotiert mächtig durch, bringt Steffen Fäth, zum zweiten Mal Röller und Can Adanir im Tor. Vor allem die Hereinnahme Adanirs, Torwart der zweiten Mannschaft, zeigt Wirkung. In den nächsten 13 Minuten landet das Torhüter-Talent fünf Paraden, darunter hauptsächlich freie Würfe. So schieben sich die Löwen nach und nach heran, auch, weil Patrick Groetzki überwiegend spektakuläre Treffer von rechts außen landet.
Rhein-Neckar Löwen – Eulen Ludwigshafen 26:29 (11:15)
Löwen: Appelgren, Adanir (35.-60.) – Schmid (4/1), Lipovina (1), Sigurdsson (5), Radivojevic (1), Tollbring (1/1), Abutovic, Mensah (1), Fäth (2), Groetzki (5), Taleski (2), Guardiola (3), Röller (1)
Eulen: Asanin, Hanemann – Stüber (1), Salger (5), Dietrich (4), Hideg, Scholz (3), Spiler (1), Haider (3), Feld (6), Falk (3), Hofmann, Durak, Bührer (2), Dippe (1)
Trainer: Nikolaj Jacobsen – Benjamin Matschke
Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff
Zuschauer: 9225
Strafminuten: / – Stüber (2), Salger (2)
Siebenmeter: 2/5 – 0/2
Löwen: Schmid scheitert an Asanin (8.), Sigurdsson scheitert am Pfosten (14.), Tollbring scheitert an Asanin (23.)
Eulen: Dippe scheitert an Appelgren (17./27.)
Spielfilm: 0:1, 1:1, 4:5, 5:7, 7:8, 8:9, 8:13, 10:13, 11:15 (HZ), 11:16, 12:16, 14:18, 15:20, 18:20, 19:21, 20:23, 22:23, 23:25, 24:26, 25:28, 26:29 (EN)