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Den vorletzten Schritt zum großen Ziel gemeinsam gehen

Löwen empfangen die TSV Hannover-Burgdorf zum letzten Heimauftritt

Zwei Spiele haben die Rhein-Neckar Löwen in der laufenden Saison noch zu absolvieren, zwei Schritte zum großen Ziel, der Deutschen Meisterschaft, es wäre der erste nationale Titel der Vereinsgeschichte. Zum letzten Heimauftritt der Saison empfängt der Tabellenführer am kommenden Sonntag die TSV Hannover Burgdorf. Anwurf ist um 17:15 Uhr, die SAP Arena ist bereits seit Monaten ausverkauft.

Sollte die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag im Vorfeld des Löwen-Spiels in Stuttgart verlieren, könnten die Badener mit einem Sieg im Anschluss schon einen Spieltag vor Saisonende die Meisterschaft perfekt machen. „Daran denken wir nicht, Flensburg wird seine letzten beiden Saisonspiele gewinnen, deshalb schauen wir nur auf uns“, sagt Spielmacher Andy Schmid. Der Spielmacher der Löwen war beim letzten Auftritt in Wetzlar der Sieggarant, erzielte sieben der letzten neun Tore in der letzten Viertelstunde. Gegen Hannover will der Tabellenführer möglichst weniger zittern als noch in Wetzlar und setzt dabei auf die Unterstützung der eigenen Fans. „Wir haben 13.000 Zuschauer im Rücken, die uns hoffentlich nach vorne tragen“, sagt Trainer Nikolaj Jacobsen. 

Wie unangenehm der kommende Gegner der Löwen ist, wissen ausgerechnet die beiden größten sportlichen Rivalen im Kampf um die Meisterschaft. Sowohl Flensburg wie auch Kiel verloren in Hannover wichtige Punkte im Titelkampf. „Hannover ist eine Mannschaft, die an einem guten Tag jeden Gegner der Liga schlagen kann“, warnt Nikolaj Jacobsen davor, das letzte Heimspiel der Saison bereits im Vorfeld als Pflichtsieg abzuhaken.

Mit Europameister Kai Häffner meldete sich beim Gegner unterdessen einer der besten Spieler nach seinem Handbruch rechtzeitig vor dem Duell in Mannheim zurück. Der Linkshänder gehörte zu den Hauptdarstellern de vergangenen EM-Sieges in Polen. Erst in der Hauptrunde war der Hannoveraner nachnominiert worden, die Verletzung von Kapitän Steffen Weinhold war seine Chance, die er eindrucksvoll nutzte. Stark spielte Häffner im entscheidenden letzten Hauptrundenspiel gegen Dänemark und auch im Finale gegen Spanien, im Halbfinale gegen Norwegen schwang er sich in der Verlängerung sogar zum Anführer auf und erzielte Sekunden vor dem Schlusspfiff den Siegtreffer. „Es ist ein großer Traum“, sagte Häfner der zu den großen Aufsteigern in dieser Saison zählt – und das nicht nur wegen der EM. Schon zuvor glänzte er als torgefährlichster Feld-Torschütze der Bundesliga, ohne seine Hand-Verletzung wäre für die Niedersachsen möglicherweise mehr drin gewesen in dieser Saison, mit der Häfner aber nicht unbedingt unzufrieden ist. „Man vergisst oft, dass wir im vergangenen Jahr lange in Abstiegsgefahr waren. Die jetzige Entwicklung ist hervorragend. Ich freue mich schon auf die nächste Spielzeit, weil wir keinen Abgang haben und mit Fabian Böhm einen starken Neuzugang“, blickt der Nationalspieler im Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ voraus.

Für die Löwen ist das letzte Heimspiel gleichzeitig auch der Abschied von vier Spielern. Neben Uwe Gensheimer (Paris) werden im Anschluss des Spiels auch Borko Ristovski (FC Barcelona), Stefan Kneer (HSG Wetzlar) und Stefan Sigurmannsson (Aalborg Handbold) verabschiedet. „Es wird sicher sehr emotional“, weiß Uwe Gensheimer. Doch vorher will der Löwen-Kapitän ein letztes Mal Vollgas geben, mit zwei weiteren Pluspunkten soll der vorletzte Schritt zur Meisterschaft am Sonntag perfekt gemacht werden.