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Durch den Schmerz zum Neuanfang
Haukur Þrastarson hat früh viel erreicht und will nun nach schweren Verletzungen neu durchstarten

Haukur Þrastarson wird am 14. April 2001 in Selfoss, Island geboren – eine kleine Stadt mit großer Handball-Tradition. Bereits mit fünfzehn Jahren debütiert er in der ersten Mannschaft seines Heimatvereins UMF Selfoss. Hier, wo auch schon seine älteren Geschwister spielen, beginnt die Karriere eines wahren Ausnahmetalents.
Der rasante Aufstieg kommt früh: 2019 wird Haukur – auch Deutsch der Habicht – mit gerade einmal 18 Jahren isländischer Meister. Ein Erfolg, der UMF Selfoss bis heute nicht noch einmal gelingen sollte. Bereits ein Jahr zuvor läuft der vielversprechende junge Mittelmann am 5. April 2018 erstmals für die isländischen Nationalmannschaft auf. Im Spiel gegen Norwegen erzielt der damals 17-jährige Debütant drei Tore und wird ein dreiviertel Jahr später bei der WM 2019 zum bis dato jüngsten Isländer bei einer Weltmeisterschaft.
2020, ein Jahr nach der Meisterschaft mit Selfoss, wagt Haukur den großen Schritt ins Ausland. Er wechselt mit nur 19 Jahren zum polnischen Top-Klub Industria Kielce. Dort erlebt er sportliche Erfolge – dreimal polnischer Meister (2021–2023) und Pokalsieger 2021 –, muss jedoch mehrere schwere Verletzungen, darunter ein Mittelfußbruch und ein Kreuzbandriss, verkraften und geht damit durch die denkbar härteste Schule des Profisports.
Durch den Schmerz zum Neuanfang: Mit 20 in der Champions League

Wie groß sein Talent ist, zeigt die Tatsache, dass er trotz seiner Verletzungen weiter das Vertrauen der Verantwortlichen bei Kielce geschenkt bekommt. Er spielt regelmäßig in der EHF Champions League, wo er in den Saisons 2021 bis 2023 mit 14, 18 bzw. 35 Toren glänzt. 2024/25 dann für seinen neuen Klub Dinamo Bukarest, wartet er mit 37 Champions-League-Toren auf und zählt damit zu den treffsichersten Spielern in seinem Team.
Im März 2025 wird offiziell bekanntgemacht: Zur Saison 2025/26 wechselt Haukur Þrastarson zu den Rhein‑Neckar Löwen und übernimmt dort die zentrale Position auf Rückraum-Mitte. Uwe Gensheimer, Sportlicher Leiter der Löwen, lobt seinen „riesigen Handball-IQ“, seine starke Abstimmung mit dem Kreisläufer sowie sein Spielverständnis – und meint, dass die Löwen für ihn genau der richtige Schritt seien, um sein nach wie vor riesiges Potenzial endlich voll abzurufen.
Haukur selbst zeigt sich begeistert: „In den Gesprächen mit den Löwen‑Verantwortlichen wurde mir schnell klar, wie sehr sie mich wollten und welche zentrale Rolle sie für mich vorgesehen haben. Mich in der Bundesliga mit den besten Teams und Spielern zu messen, darauf freue ich mich sehr und bin überzeugt, dass mich diese Herausforderung als Handballer und als Charakter weiter formen und nach vorne bringen wird.“