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Arbeitssieg fürs Achtelfinale
Löwen tun sich in Hagen schwer, gewinnen am Ende mit drei Toren
Arbeitssieg fürs Achtelfinale: Die Rhein-Neckar Löwen gewinnen bei Eintracht Hagen 29:26 (15:14) und stehen damit in der Runde der letzten 16 des DHB-Pokals. Weiter ohne den erkrankten Jannik Kohlbacher tun sich die Löwen extrem schwer gegen einen hoch motivierten Zweitligisten.
„2102 Zuschauer in der Ischelandhalle – so viele Zuschauer haben hier noch nie ein Handballspiel gesehen“, steht im Vorbericht auf der Eintracht-Website zu lesen. Vor der Rekord-Kulisse sind die Gastgeber motiviert bis in die Haarspitzen, gehen beim 2:1 durch Jan von Boenigk erstmals in Führung (3.). Zwischen Minute 5 und 7 gibt es fünf Torwart-Paraden am Stück, sind sowohl Hagens Maurice Paske als auch Löwe Mikael Appelgren voll im Spiel. Dasselbe gilt für Ivan Martinović, der das 4:6 erzielt (10.). Olle Forsell Schefvert vollendet den 3:0-Lauf der Löwen mit dem 4:7 (11.). Stark Tim Nothdurft, der auf der Spitze einer 5-1-Abwehr agiert und das genauso gut macht wie beim Abschluss von links außen.
Gut sieht es aus für den Favoriten, der allen Grund hätte, die Partie souverän zu gestalten. Stattdessen streuen die Männer in Gelb eine ganz schlechte Phase ein, leisten sich einfache Fehler am Fließband, holen den krassen Außenseiter zurück ins Spiel. So wird aus 7:10 ein 11:10 für die Hagener Eintracht (19.). Den 0:4-Lauf gegen sich unterbricht Martinović (11:11, 21.). In die Pause geht es mit 14:15. Dass die Löwen gerade einmal ein Törchen Vorsprung mitnehmen in die Kabine, liegt genauso an der eigenen Unzulänglichkeit wie an den starken Hagenern, die mit Abstand ihr bestes Saisonspiel hinlegen.
Arbeitssieg fürs Achtelfinale: Hagen hält Partie komplett offen
Sein bestes, weil auch sein erstes Spiel der Saison zeigt Appelgren im Löwen-Tor. Zwei Paraden packt er direkt nach dem Seitenwechsel auf die ohnehin schon gute Bilanz (8 Paraden, 36,4 Prozent). Neunte Parade Appelgren, erstes Tor Juri Knorr: Da steht es 14:17 (34.), erreichen die Löwen wieder die höchste Führung des Abends. Bringt das dieses Mal Ruhe? Ja, sagt Sebastian Heymann mit seinem Kracher zum 15:19 (36.). Der Löwen-Neuzugang aus Göppingen wird auch in der 6-0-Abwehr direkt zum x-Faktor, sorgt für wichtige wie eindrucksvolle Stoppfouls. Beim 18:20 ist Hagen dennoch wieder dran (40.). Bemerkenswert Kampfgeist und Disziplin des Zweitligisten, der beim 20:21 sogar den Anschlusstreffer markiert (42.).
Wichtig, dass Kapitän Patrick Groetzki die Nerven bewahrt (20:22, 43.). Der überragende von Boenigk antwortet mit dem 21:22, seinem achten Treffer (44.). Es bleibt überraschend spannend, weil sich die Mannheimer immer wieder blöde Fehler erlauben. Kim Voss-Fels gelingt der Ausgleich nach Fehlpass Steven Plucnars (22:22, 44.). Nach Paskes achter Parade kann Hagen in Führung gehen. Kempa von Boenigk auf Pouya: 24:23 (47.). Die Eintracht spielt frei und frech auf. Auszeit Löwen. Knorr holt die Führung zurück zum Bundesligisten, Appelgren macht das Dutzend an Paraden voll (24:25, 48.). Knorr erhöht den Lauf auf 3:0 (24:26, 51.), erklärt die Partie zur Chefsache.
Appelgren pariert gegen Pouya zum 14. Mal. Das versöhnliche Ende eines äußerst durchwachsenen Abends ist in Sicht, zumal Jon Lindenchrone das 24:27 per Durchbruch erzielt (53.). Auszeit Hagen. Das muss es doch jetzt sein für den Pokalsieger von 2018 und 2023. Knorr untermauert die Führung mit einem Hammer in den Winkel (25:28, 55.). Appelgren mit Parade 15 – das ist der Sieg für die RNL. Ein Arbeitssieg fürs Achtelfinale, der ohne Juri Knorr zu Ende geht, der für eine Unsportlichkeit in Minute 60 noch die Rote Karte sieht.
VfL Eintracht Hagen – Rhein-Neckar Löwen 26:29 (14:15)
Hagen: Paske (10 Paraden), Bochmann – Öhler (2), Pouya (3), Pröhl (2), Alves, Pieczkowski, Voss-Fels (1), Israel (3), Gaubatz, Pfalzer, Jukic (1), Richter, Busch (4/2), van Boenigk (8), Granlund (1)
Löwen: Appelgren (15 Paraden), Späth – Martinović (7/5), Nothdurft (3), Plucnar (1), Knorr (6), Óskarsson, Heymann (4), Móré (1), Davidsson (1), Groetzki (3), Schefvert (1), Willner, Lindenchrone (2)
Trainer: Stefan Neff – Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Christian & Fabian vom Dorff
Strafminuten: Voss-Fels (2), Pouya (2), Pieczkowski (2) – Schefvert (2), Team (2)
Rote Karte: Knorr (60., Unsportlichkeit)
Siebenmeter: 2/2 – 5/5
Parierte / vergebene Siebenmeter:
Spielfilm: 0:1, 2:1, 4:4, 4:7, 7:10, 11:10, 11:12, 14:15 (HZ), 14:17, 15:19, 18:20, 20:21, 22:22, 24:23, 24:27, 26:29 (EN)