Veröffentlichung:
Auf die Schnelle (BNN)
Löwen setzen gegen Kiel auf Tempospiel / Roggisch: Wir sind die Gejagten
In den vergangenen Jahren ging es in der Handball-Bundesliga meist zu wie in der freien Wildbahn: Die Löwen stellten den Zebras nach. In dieser Spielzeit scheint das Gesetz der Savanne nicht mehr zu gelten, jedenfalls meint Teammanager Oliver Roggisch von den bislang immer siegreichen Rhein-Neckar Löwen vor dem heutigen Halali (19 Uhr) in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena gegen die mit vier Minuspunkten belasteten Zebras vom THW Kiel: „Wir sind die Gejagten, das war nicht immer so.“
In einer Favoritenrolle sieht Roggisch die Löwen aber so wenig wie Trainer Nikolaj Jacobsen. „Es ist ein 50:50-Spiel. Kleinigkeiten werden entscheidend sein“, sagt der Coach, der sich durch die Personalprobleme des Meisters nicht in trügerischer Sicherheit wiegen will. Jacobsen ist gewarnt. „Obwohl Palmarsson, Jicha und Wiencek verletzt waren, hat Kiel letztes Jahr bei uns gewonnen mit einer Mannschaft, mit der der THW auch jetzt wieder antritt.“ Insbesondere mit dem selben Rückraum-Quartett: Duvnjak, Weinhold, Vujin und Canellas. „Es ist klar, dass wir gegen diesen Rückraum sehr aufmerksam sein müssen“, betont Jacobsen, der seine Spieler mit zwei Video-Einheiten und Taktik-Training auf die Großaufgabe vorbereitete.
Außer durch eine starke Leistung der zuletzt überragenden Abwehr einschließlich Torhüter Mikael Appelgren hoffen die Löwen, durch schnelle Angriffe zum neunten Saisonsieg und einem dann schon prächtigen Sechs-Punkte-Polster zu kommen. „Wir versuchen, über viel Tempo zu gehen“, sagt Jacobsen und fügt mit Verweis auf die enorm verbesserten Mads Mensah und Harald Reinkind hinzu: „Wir wissen, dass wir die besseren Wechselmöglichkeiten haben.“ Nichts scheint derzeit mehr so, wie es mal war.
Von Reinhard Sogl