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Die Rhein-Neckar Löwen gastieren heute bei der HBW Balingen-Weilstetten (RNZ)
Die Löwen sind gewarnt – Gefürchtet wird vor allem die Defensivstärke der Balinger
Es ist eine dieser Hallen, in denen viel passieren kann. Ein Hexenkessel, in dem schon viele große Handball-Mannschaften gestrauchelt sind. Gemeint ist die Sparkassen Arena. Aber nicht die in Kiel, sondern die in Balingen. Dort, wo der HBW Balingen–Weilstetten zuhause ist. Heimspiel für Heimspiel können die Schwabenpfeile dort auf den achten Mann bauen. „Die Zuschauer nehmen da eine ganz wichtige Rolle ein“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.
Heute werden die Gelben das mal wieder zu spüren bekommen: Ab 20.15 Uhr geht es in der Sparkassen Arena zur Sache. Doch bei all dem Respekt, die Löwen haben nur ein Ziel. Jacobsen, der Ehrgeizige: „Wir fahren nach Balingen um zu gewinnen. So wie wir das gegen jeden Gegner machen.“
Die Stärken der Heimsieben hat der Däne längst analysiert. Und auch Uwe Gensheimer und Co. bekamen bereits einen kleinen Vorgeschmack: Am Montagvormittag wurde Video geschaut. Viel vor und zurück gespült, um heute auch ja nichts dem Zufall zu überlassen. Jacobsen sagt: „Wir müssen hellwach sein, sonst kann es dir gehen, wie Kiel im letzten Jahr. Der THW hat dort verloren!“
Gefürchtet ist vor allem die Defensivstärke der Balinger. Mit der 3-2-1-Abwehr haben sie in dieser Saison schon so manchen Gegner zur Verzweiflung gebracht. Jacobsen nickt: „Da kommst du nur schwer durch, insbesondere dann, wenn sie hart spielen dürfen.“
In der Offensive läuft viel über Olivier Nyokas. Der Rückraummann ist ein echter Torgarant. Beim Bergischen HC traf er letzte Woche neun Mal. Jacobsen wundert das nicht. „Er ist ein Spieler, der selten zwei oder drei Tore erzielt. Dann sind es schon eher zwölf“, schmunzelt er.
Wobei die Löwen ebenfalls solche Kandidaten in ihren Reihen haben. Tormaschinen wie Kapitän Uwe Gensheimer oder zuletzt Mads Mensah Larsen, den 24-jährigen Überflieger im linken Rückraum. Beim 19:25 in Skopje war der Däne ein ständiger Unruheherd, traf aus allen Lagen. Und er wird wohl auch in Balingen wieder in den Fokus rücken: Kim Ekdahl du Rietz, der sich ansonsten die Einsatzzeit auf Halblinks mit ihm teilt, ist verletzt. Eine Zerrung im Oberschenkel setzt ihn derzeit außer Gefecht. „Ich denke, dass es für Kim bis Mittwoch nicht reicht“, erklärt sein Trainer.
Fehlen wird auch wieder Darko Stanic, der mit aller Macht nach Katar wechseln möchte. „Er wird wieder nicht im Kader stehen“, sagt Jacobsen leicht angesäuert, „wir müssen schauen, wie es mit ihm weitergeht.“ Nach RNZ-Infos ist sein Abschied längst beschlossene Sache. Es geht für die Löwen demnach vor allem noch darum, eine angemessene Ablösesumme für den Serben zu erzielen.
Von Daniel Hund