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Die Rhein-Neckar Löwen hatten Melsungen sicher im Griff (RNZ)

Vor 9154 Zuschauern in der SAP Arena ein hoher 34:24-Sieg – 13 Treffer von Schmid

Als eingefleischtem Fan der Rhein-Neckar Löwen kann es einem derzeit schon etwas mulmig werden, wenn man sich die Tabelle der Handball Bundesliga anschaut. Denn irgendwie fühlt man sich zwangsläufig an die vorletzte Saison erinnert. Diesen irren Titelkampf, als den Badenern nur zwei mickrige Tore auf Kiel gefehlt hatten. Mittlerweile ist man nach Verlustpunkten wieder gleich auf. Heißt: Fortan zählt jeder Punkt oder besser: jedes Tor. Gestern waren die Löwen im Fernduell mal wieder an der Reihe. Zuhause gegen die MT Melsungen. Eine echte Drucksituation.

Und die meisterten sie souverän. 34:24 (16:12) stand es vor 9144 Zuschauern nach 60 Minuten. Die Löwen zogen damit wieder an Kiel vorbei. „Gegen Melsungen ist es immer sehr hart, du musst immer eine gewisse Grundaggressivität mit rein bringen und Emotionen, das ist uns heute gelungen“, lobte Teammanager Oliver Roggisch: „Gerade die Abwehr war sehr gut. Wir bleiben aber weiter auf dem Teppich.“ Frohe Kunde gab’s gestern Abend zudem aus Hannover, das Flensburg ein 25:25-Remis abtrotzte und den Nordlichtern somit einen herben Dämpfer im Titelrennen verpasste.

Dass der Bundesliga-Titel über allem steht, zeigte sich bereits an der Start-Sieben. Denn anders als beispielsweise in der Champions League schickte Trainer Nikolaj Jacobsen seine Stars auf die Platte. Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Andy Schmid spielten. Und die zahlten zurück. Mit Toren: 3:0 stand es nach fünf Minuten. Hinten sicher, vorne variabel, ideenreich.

Melsungen schien zunächst beeindruckt zu sein – aber nur kurz. Dann schlugen die Nordhessen zurück: Auf Augenhöhe ging es weiter. Entscheidend ran kamen die Schützlinge von Ex-Krösti-Trainer Michael Roth jedoch nicht. Die Gelben verteidigten ihren Vorsprung. Nach 17 Minuten leuchtete ein 10:7 vom gigantischen Videowürfel im „Ufo“. Kurz darauf besorgte der Kapitän die erste Vier-Tore-Führung: Gensheimer hob ab, zielte und traf eiskalt zum 12:8 (21.). Was gleichzeitig schon sein fünfter Treffer war. „Gensel“ ist back, kommt nach seiner Verletzung immer besser in Fahrt.

In die Pause marschierten die Löwen mit einem 16:12 im Rücken. Sicher noch keine Vorentscheidung, allerdings allemal ein beruhigendes Polster, das man sich gegen solch einen Gegner erst einmal herausspielen muss. Nach dem Wechsel war es eine Art One-Man-Show. Hauptdarsteller: Spielmacher Andy Schmid. Der dirigierte, der bereitete vor und vollstreckte am laufenden Band, insgesamt erzielte er 13 Tore.

Von Daniel Hund