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Ein Handball-Fest der Rhein-Neckar Löwen in Leutershausen (RNZ)

Die SG Leutershausen bot beim 17:42 im Test gegen die Rhein-Neckar Löwen eine gute Leistung

Die Stimmung war bestens. 1100 Zuschauer verwandelten die Heinrich-Beck-Halle in Leutershausen gestern in einen Hexenkessel. Und es wurde auch was geboten: Die SG Leutershausen, die in der Dritten Liga auf Torejagd geht, und der deutsche Vizemeister Rhein-Neckar Löwen schenkten sich im Testspiel nichts. Nach 60 unterhaltsamen Handball-Minuten leuchtete schließlich ein 42:17 (18:8)-Auswärtssieg der Löwen von der Anzeigetafel.

Nikolaj Jacobsen, der Trainer der Gelben, hatte all seine Stars mitgebracht. Für die „Roten Teufel“ gab es zunächst kein Durchkommen. Das Löwen-Bollwerk stand und dahinter angelte sich Mikael Appelgren, der neue Keeper der Besten aus dem Südwesten, die Bälle. Doch dann zündete Valentin Spohn, einer der SGL-Youngster. Kraftvoll schraubte er sich im Rückraum hoch und versenkte die Harzkugel zwei Mal im Netz. 2:4 stand es da für die Löwen.

Und die Heimsieben wurde mutiger, war beim 8:12 plötzlich wieder dran. Jacobsen schmeckte das gar nicht. Er bat zur Auszeit, sprach Klartext. In die Pause gingen die Löwen mit einer 18:8-Führung. Standesgemäß. Aber sie hätte noch höher ausfallen können, doch da war ja noch Moritz Mangold, der sich im SGL-Tor ein Sonderlob verdiente.

Deutlich wurde gestern vor allem eins: Das Gesicht der SGL hat sich grundlegend verändert. Das Team ist nun noch jünger. Leistungsträger wurden durch hoffnungsvolle Nachwuchs-Asse ersetzt. Dementsprechend muss auch die Erwartungshaltung zurückgeschraubt werden. Holger Löhr, der in Leutershausen als Sportlicher Leiter fungiert, nickt: „Wir haben nun eine Mannschaft mit großer Perspektive, der man aber Zeit geben muss.“ Oder anders: Diesmal wird die SGL wohl nicht vorne drin mitmischen. Das gesicherte Mittelfeld ist das Ziel. Und im Idealfall klappt es dann ein Jahr später mit einem neuerlichen Angriff auf die Zweite Liga. Doch dazu muss auch der finanzielle Rahmen passen.

Bei den Löwen ist die Vorfreude auf die neue Saison groß. Die Stimmung in der Mannschaft sei sehr gut, sagt Geschäftsführer Lars Lamadé. Auch die Einstellung ist vorbildlich. „Die Jungs haben ihre Hausaufgaben im Urlaub gemacht, sie haben an ihrer Fitness gearbeitet“, lobt Lamadé. Im Trainingslager in Dänemark wird nun in Kürze am Feinschliff gearbeitet. „Und danach folgt beim Erima-Cup in Bremen die erste echte Standortbestimmung“, erklärt Lamadé.

Von Daniel Hund