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Jacobsens Wunsch: Mit null Minuspunkten in die Pause
Löwen treffen morgen auf den HSV Hamburg
Wie schon sein Vorgänger Gudmundur Gudmundsson hat auch Nikolaj Jacobsen eine ganz spezielle Angewohnheit. Direkt nach jedem Spiel versammelt der Trainer der Rhein-Neckar Löwen seine Mannschaft in der Kabine und zieht ein erstes Fazit. Jacobsen sind diese Minuten so kurz nach dem Schlusspfiff wichtig, die Erinnerungen und Emotionen an das Spiel sind noch frisch. Je nachdem wie seine Mannschaft in den 60 Minuten zuvor agiert hat, kann eine Ansprache schon mal einige Zeit dauern.
Journalisten und Autogrammjäger müssen dann warten, so auch zuletzt in Kristianstad. Bei der Niederlage in der Champions League war Jacobsen mit der Vorstellung seiner Mannschaft überhaupt nicht einverstanden und fand deutliche Worte. Die TV-Journalisten von Sky, die den Dänen eigentlich für ein Interview direkt nach dem Spiel befragen wollten, mussten warten. Als Jacobsen fertig war, war die Sendezeit bereits vorbei.
Bei den meisten Spielen in der laufenden Saison fielen die Ansprachen des Löwen-Trainer eigentlich recht kurz aus. „Wenn wir gewinnen, ist auch unser Trainer zufrieden. Wenn wir verlieren kann er aber auch sehr deutlich werden, ich habe den Nachteil, dass ich sogar verstehe wenn er auf Dänisch flucht“, sagt Rückraumspieler Mads Mensah. Am vergangenen Mittwoch dürfte die Ansprache nach dem Pokalsieg gegen die Füchse Berlin relativ kurz gewesen sein. Nikolaj Jacobsen schien zufrieden, wie seine Mannschaft die Berliner bezwang und doch sehr souverän ins Viertelfinale eingezogen war, hatte der Däne doch vor Wochenbeginn noch vor den kommenden zwei Spielen gewarnt. „Mit dem Pokalspiel gegen Berlin und der Auswärtsaufgabe haben wir zwei schwere Spiele vor der dann kommenden Nationalmannschaftspause.“
Die Aufgabe Berlin haben seine Spieler gelöst, was bleibt ist das Auswärtsspiel am morgigen Samstag in Hamburg. Anwurf in der Barclaycard Arena ist um 19 Uhr. Erst am Spieltag reisen die Löwen mit dem Flieger in den Norden, bereiten sich am heutigen Freitag noch einmal ausgiebig in Kronau auf den morgigen Gegner vor. „Hamburg hat eine gute Mannschaft und kommt nach einigen Startproblemen in der Bundesliga immer besser in Fahrt“, sagt Jacobsen. Mit aktuell 15:7 Punkten steht der HSV bereits auf Tabellenplatz vier. „Ich würde mir wünschen, dass wir mit null Minuspunkten in die dann kommende Nationalmannschaftspause gehen, aber das wird noch einmal richtig schwierig für uns“, erwartet der Trainer der Löwen eine enge Partie. Denn auch HSV-Torhüter Johannes Bitter richtet bereits eine Kampfansage an die Badener. „Die Löwen haben viel Selbstvertrauen und glauben sicher, dass sie hier in Hamburg gewinnen können. Dass wir hier gewinnen können, glauben wir aber auch.“