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Klartext vom Mit-Kapitän: „In Hannover stehen wir unter Druck“

Andy Schmid sieht seine Löwen vor dem Topspiel am Donnerstag in der Pflicht

Andy Schmid bespricht sich mit Patrick Groetzki.

Recken gegen Löwen, Erster gegen Zweiter: Am Donnerstag um 19 Uhr steigt am zehnten Spieltag der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga das nächste Spitzenspiel. Für die Rhein-Neckar Löwen (13:5 Punkte) geht es darum, nicht weiter Boden zu verlieren auf den Überrraschungs-Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf (16:2).

Der Druck liegt bei den Löwen. Daraus macht Mit-Kapitän Andy Schmid, der sich das Amt mit Mikael Appelgren und Uwe Gensheimer teilt, keinen Hehl: „In Hannover stehen wir unter Druck. Wir müssen da gewinnen. Hannover kann frei aufspielen, die schweben auf ihrer Wolke“, sagt der fünffache MVP der HBL in der aktuellen Ausgabe von #1team1podcast. Wollen die Badener die Niedersachsen genau von dieser Wolke herunterreißen, brauchen sie eine Leistung sehr nahe am Optimum. Nichts anderes kann das Ziel für das Gastspiel in der Landeshauptstadt sein.

Dass sich die Hannoveraner tatsächlich pudelwohl fühlen in ihrer Rolle als Außenseiter, der gerade die ganze Liga aufmischt, kann man sehr deutlich aus den Aussagen zum Topspiel herauslesen. „Das wird ein echter Kracher, aber wir freuen uns drauf“, sagt zum Beispiel Kapitän Fabian Böhm auf der vereinseigenen Website. „Es macht uns einfach sehr viel Spaß momentan. Wir genießen diese Phase und wollen jede Minute auskosten“, pflichtet Timo Kastening bei, der genauso wie Böhm und der alles überragende Spielmacher Morten Olsen zu den aus einem starken Team noch einmal herausstechenden Leistungsträgern gehört.

Ortega will „Löwen nicht ins Rollen kommen lassen“

Hannovers Christian Ugalde dreht jubelnd ab.

Umso genauer werden die Löwen darauf schauen, was dieser Herr Olsen am Donnerstagabend so treibt. Laut Recken-Website ist der Einsatz des dänischen Handball-Genies fraglich. Zuletzt hatten ihn Wadenprobleme schon gegen Melsungen und Magdeburg auf die Bank gezwungen. Allerdings gilt auch: Selbst ohne ihren Lenker und Denker können sich die Hannoveraner auf zahlreiche funktionierende Mechanismen verlassen – insbesondere in der für Furore sorgenden 6:0-Abwehr.  

Umgekehrt weiß man auch bei der TSV, was einen am Donnerstag erwartet. „Die Löwen haben eine Toptruppe beisammen“, sagt Kastening. Sein Trainer Carlos Ortega sieht die Ausgangslage so: „Wir dürfen die Löwen nicht ins Rollen kommen lassen und müssen ihnen das Tempospiel nehmen. Zudem brauchen wir wieder Engagement, Leidenschaft und Bereitschaft in unserer Abwehr.“ Letzteres gilt schwerpunktmäßig auch für die Löwen, die insbesondere beim 29:29 in Erlangen ein paar Prozentpunkte in Sachen Defensivarbeit vermissen ließen.

Es scheint klar: Wer sich am Donnerstag durchsetzen will, braucht eine nahezu perfekte Vorstellung und den Willen, zur Not auch ein bisschen über die Schmerzgrenze zu gehen.