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Löwen auf den Zahn gefühlt
In den ersten Vorbereitungstagen steht die sogenannte Leistungsdiagnostik auf dem Programm und das Team hinterlässt einen guten ersten Eindruck

Gleich mehrere Tage werden die Spieler der Rhein-Neckar Löwen auf Herz und Nieren geprüft. Zumindest die, die sich nicht bei ihren Nationalteams auf Olympia vorbereiten. „Die Vorbereitung ist dieses Mal zweigeteilt“, sagt Cheftrainer Sebastian Hinze. Das sei nicht optimal, aber nicht zu ändern. Und so stürzt er sich mit den verfügbaren Spielern und seinem Trainerteam voller Energie in die ersten Trainingstage. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Athletiktrainer Florian Schulz und Physiotherapeut Thilo Maier zu.
Das Duo zeichnet federführend verantwortlich für die sogenannte Leistungsdiagnostik. Langes Wort, leicht erklärt. „Wir ermitteln den Ist-Zustand der Spieler, um Maßnahmen abzuleiten, mit denen wir den Soll-Zustand erreichen“, bringt Florian Schulz Sinn und Zweck der äußerst differenzierten „Ist-Zustand-Ermittlung“ auf den Punkt. Wie sieht es mit der Kraft aus? Wie mit der Kondition? „Das sind nur zwei prominente Parameter, auf die wir schauen“, sagt Schulz.
Nachdem die Löwen mehrere Saisons beim Reha-Zentrum der TSG 1899 Hoffenheim Teile der Leistungsdiagnostik absolviert haben, arbeiten sie in diesem Jahr erstmals mit Rehamed zusammen. Seitens Rehamed, dem Heidelberger Spezialisten für ganzheitliche Rehabilitation, ist Marcel Stein der Mann, der den Löwen genau auf den Zahn fühlt. Und sie schwitzen lässt. Bei der Konditionsprüfung bleibt kein Löwe trocken, fließt der Schweiß in Strömen. Auch, weil die Jungs alle alles geben.
Löwen auf den Zahn gefühlt: „Nichts zu beanstanden“

„Was die Leistungen anbelangt, bekommen wir erst im Laufe der Woche die Ergebnisse. Der erste Eindruck zeigt aber schon, wie die Jungs gearbeitet und sich benommen haben in der Pause. Und da gibt es nichts zu beanstanden“, fasst Athletiktrainer Schulz zusammen. Diszipliniert haben sich die Profis verhalten in der Sommerfrische – motiviert starten sie in die neue Spielzeit. Positive Zeichen, die man im Trainerteam gerne vernimmt und mitnimmt in die erste Trainingseinheit am Mittwoch.
Endlich wieder Hallentraining! Bälle, Harz, quietschende Sohlen. Für Vollbluthandballer sind das die Dinge, die das tägliche Leben bestimmen. Und so sieht man den Herren Forsell Schefvert, Lindenchrone, Davidsson & Co. die Freude an, mit der sie zurückkehren an ihre Arbeitswerkzeuge. Dabei muss personell improvisiert werden. So steht mit Dave Hörnig ein Junglöwe zwischen den Pfosten. Lennart Karrenbauer, ein weiteres Talent aus dem Löwen-Leistungsnachwuchszentrum, nimmt auf Rückraum Mitte die Position des beim DHB-Team weilenden Juri Knorr ein.
Steven Plucnar ist in Abwesenheit Jannik Kohlbachers Kreisläufer Nummer eins, Jon Lindenchrone erster Mann auf halbrechts. Spieler rücken verstärkt in den Fokus, die bisher eher aus der zweiten Reihe gekommen sind. Dabei beweisen die Genannten in den ersten Tagen ihr ausgemachtes Kämpferherz. Steven Plucnar arbeitet sichtlich hart an den Details, um sich für große Aufgaben am Bundesliga-Kreis zu wappnen. Jon Lindenchrone weiß, dass es gerade in diesen Tagen speziell auf ihn ankommt, das Niveau im Training mitzubestimmen.
Löwen auf den Zahn gefühlt: Daumendrücken für Halil
Dasselbe gilt für Gustav Davidsson und Olle Forsell Schefvert, die aktuell einzigen Rechtshänder im Löwen-Rückraum mit Bundesliga-Erfahrung. Halil Jaganjac befindet sich nach wie vor in Reha-Maßnahmen. Wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist nach wie vor ungewiss, wie der angehende Sportliche Leiter Uwe Gensheimer auf der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz mitteilt. Ein Wehrmutstropfen bei all der schweißtreibenden Arbeit. Und doch, bestätigt Gensheimer, bewege sich das kroatische Kraftpaket in kleinen Schritten zurück Richtung Handballfeld. Es heißt weiter Daumendrücken für Halil.