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Löwen geht die Luft aus (BNN)

Flensburg gewinnt Finale

Die Strapazen des langen Trainingslagers in Dänemark und Bremen machten sich am Ende dann doch negativ bemerkbar. Zur Halbzeit des Finales um den Erima-Cup in der Hansestadt hatten die Rhein-Neckar Löwen gestern gegen die SG Flensburg-Handewitt noch mit 12:11 geführt, doch dann leisteten sie sich nach Wiederbeginn ein paar Fehler zu viel und die Norddeutschen mit ihrem qualitativ breiteren Kader setzten sich durch. 19:23 verloren die Löwen das Endspiel des Vierer-Turniers, es war die erste Niederlage für den deutschen Handball-Vizemeister in der Vorbereitung auf die neue Saison. Noch in der Nacht fuhren die Löwen nach Hause.

Trainer Nikolaj Jacobsen zog trotz der finalen Pleite ein positives Fazit: „Natürlich hätten wir die Partie gerne gewonnen. Aber Flensburg hat gezeigt, dass man in der kommenden Saison mit ihnen rechnen muss. Sie haben jede kleine Schwächephase von uns sofort bestraft. Für uns sind mit der heutigen Partie zwölf Tage Trainingslager zu Ende gegangen, es waren harte Tage für meine Mannschaft, aber auch sehr gute Tage.“
Andy Schmid war erfolgreichster Werfer der Löwen. Der Spielmacher traf im Endspiel fünfmal, nachdem er im Halbfinale am Samstag gegen die TSV Hannover-Burgdorf beim 31:19 (13:11) sogar sieben Tore erzielt hatte. Zum Man of the Match gegen die Niedersachsen aber wurde Torhüter Darko Stanic gewählt, der nach der Pause Mikael Appelgren ablöste, unter anderem zwei Siebenmeter parierte und nur achtmal hinter sich greifen musste.
Stanic konnte seine famose Leistung tags darauf nicht wiederholen. Nach der Einwechslung des Serben drehte Flensburg den 11:12-Pausenrückstand in eine eigene Führung, zwischenzeitlich lag der DHB-Pokalsieger 20:15 vorn. Jacobsen wechselte viel, so dass auch die Ergänzungsspieler wie Rechtsaußen Marius Steinhauser lange Einsatzzeiten bekamen. Stefan Kneer, sonst im Abwehrzentrum beschäftigt, durfte auch im Angriff ran – nicht zuletzt, weil Mads Mensah Larsen wegen Wadenproblemen sowohl gegen Hannover als auch gegen Flensburg ausfiel.
Im  Spiel um Platz drei behielten die Niedersachsen mit 29:24 gegen die MT Melsungen die Oberhand. Die Nordhessen hatten sich im Halbfinale Flensburg erst nach Siebenmeterwerfen geschlagen geben müssen.
Von Reinhard Sogl